Gimeno-Traver erste Hürde für Thiem
Während ÖTV-Routinier Jürgen Melzer sein 14. Antreten bei den US Open über die Qualifikation sichern musste, ist Jungstar Dominic Thiem, der heuer in Nizza, Umag und Gstaad schon Turniere gewonnen hat, als Top-20-Spieler fix im Hauptfeld. Der 21-jährige Niederösterreicher konnte sich mit prominenten Partnern wie Novak Djokovic und John Isner auf seine zweiten US Open eingeschlagen. Beide steigen am Dienstag in die erste Runde in New York ein.
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Nach den knappen Erstrundenniederlagen in Montreal und Cincinnati absolvierte Thiem mit Trainer Günter Bresnik sowie Ernests Gulbis und Nenad Zimonjic seine unmittelbare US-Open-Vorbereitung auf Long Island. Seit drei Wochen ist Thiem in den USA, die Umstellung auf die Zeitzone und Hartplatz hat er gut verkraftet.
„Die Auslosung ist grundsätzlich gut“
Das attestierte ihm auch sein Betreuer. „Sportlich gesehen sind natürlich zwei Erstrundenniederlagen ein Desaster“, blickte Bresnik zwar skeptisch auf die letzten beiden Auftritte seines Schützlings zurück. Doch die Trainingsleistungen Thiems im unmittelbaren US-Open-Vorfeld haben Bresnik erfreut. „Er hat mit Djokovic und mit Isner gespielt im Training, da siehst du schon, dass der gut spielt“, erklärte Bresnik vor Thiems Erstrundenduell mit dem Weltranglisten-76. Daniel Gimeno-Traver aus Spanien.

GEPA/Matthias Hauer
Thiem hat bei seinem zweiten US-Open-Antreten den Vorteil des Gesetzten
Für Bresnik ist es wichtig, dass Thiem gut ins Turnier startet. „Die Auslosung ist grundsätzlich gut, was er daraus macht, wissen wir am Dienstag. Wenn er ein, zwei Matches da in den Beinen hat, dann ist er sicher wieder brandgefährlich“, betonte der Coach. „Das sehe ich genauso“, pflichtete ihm Thiem bei. „Letztes Jahr war natürlich eine super Sache mit dem Achtelfinale gleich beim ersten Antreten da. Dieses Jahr ist es auf jeden Fall ein Vorteil, dass ich gesetzt bin.“
Man habe schwerpunktmäßig sehr viel technisch trainiert und viel am Aufschlag und am Slice gearbeitet, berichtete Bresnik. Es gelte nun, das „Werkl ins Laufen zu bringen, das ist zum Stillstand gekommen“. Über ein mögliches Drittrundenduell mit Kevin Anderson, vielleicht auf einem großen Platz, denkt Thiem noch nicht nach. „So weit will ich nicht vorausschauen“, sagte der ÖTV-Jungstar, der aber zugibt, sich bereits den gesamten Raster angeschaut zu haben.
Melzer bereits mit drei Partien in den Beinen
Melzer hat sich mit drei Siegen in der Qualifikation Selbstvertrauen für sein ebenfalls für Dienstag angesetztes Erstrundenmatch gegen Denis Kudla geholt. Die bisherige Bilanz gegen den US-Amerikaner spricht für den 34-jährigen Niederösterreicher, der im Head-to-Head mit 2:0 voran liegt. „Es war das erklärte Ziel, mich hier zu qualifizieren. Die letzte Qualirunde war vom Kämpferischen her eine sehr gute Leistung“, betonte Melzer.

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Melzer will nach erfolgreicher Qualifikation auch im Hauptbewerb auftrumpfen
Der ÖTV-Routinier war froh, dass er nach erfolgreicher Qualifikation erst am Dienstag wieder spielen muss: „Klar, da war jetzt genügend Pause vorhanden. So eine Quali ist für Nerven und Anspannung schon etwas, weil ich es selbst von mir erwartet habe, dass ich mich qualifiziere. Dem habe ich standgehalten, jetzt freue ich mich, das Turnier geht eigentlich erst los.“
„Ich fühle, dass ich da hingehöre“
Als „dankbarer“ über einen Platz im Feld der besten 128 Spieler würde sich Melzer nicht bezeichnen. „Die Rangliste lügt zwar nicht, aber ich fühle halt, dass ich da hingehöre.“ In einem Jahr, in dem er bis auf drei Monate immer außerhalb der Top 100 lag, ist so ein Major-Hauptbewerb auch finanziell willkommen. „Mittlerweile sind die Grand-Slam-Turniere schon gut dotiert. Dass ich heuer nicht viel plus mache, ist mir klar“, weiß Melzer.
Körperlich kämpft Melzer wieder mit kleineren Problemen: Nach einem Segelurlaub vor Kroatien verspürte er Schmerzen in der linken Schulter. „Das hat echt wehgetan. Ich bin immer noch nicht ganz schmerzfrei.“ Auch das Älterwerden macht sich bei dem 34-Jährigen langsam bemerkbar, vor allem beim Service: „Vor zwei Jahren war meine Schulter noch stärker, da habe ich in der Zwischenzeit ca. 15 km/h verloren“, erklärte der Niederösterreicher.
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