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In knapp acht Tagen durch Amerika

Severin Zotter hat sich gleich bei seinem Debüt den Sieg beim Radrennen Race Across America (RAAM) gesichert. Der Steirer passierte am 25. Juni um 0.35 Uhr Ortszeit (6.35 Uhr MESZ) das Ziel in Annapolis (Maryland) und absolvierte die 4.835 Kilometer von der West- zur Ostküste der USA damit in acht Tagen, acht Stunden und 17 Minuten.

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Der zweitplatzierte US-Amerikaner David Haase überquerte 11:49 Stunden hinter dem Österreicher die Ziellinie. Zotter ist damit der dritte Fahrer in der Geschichte des Extremradrennens, der gleich bei seiner ersten Teilnahme gewinnen konnte. Seine Siegerzeit ist zudem die elftschnellste jemals gefahrene Durchquerungszeit. „Der erste Gedanke war: endlich da“, sagte Zotter im ORF, „es hat sich vor allem am letzten Tag noch lange gezogen, bis wir wirklich hier in Annapolis angekommen sind, die letzten Meter absolviert haben und letztendlich am Wasser sitzen.“

Severin Zotter

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Nach acht Tagen kannte die Freude bei Zotter und seinem Team keine Grenzen

Nach Franz Spilauer (1988), Wolfgang Fasching (1997, 2000, 2002) und Christoph Strasser (2011, 2013, 2014) ist Zotter damit der vierte Österreicher, der beim RAAM triumphieren konnte. Strasser, der letztes Jahr mit sieben Tagen, 15 Stunden und 56 Minuten eine neue Rekordzeit aufgestellt hatte, hatte seine Ambitionen auf seinen insgesamt vierten Sieg nach 2.700 Kilometern und einer Fahrzeit von knapp fünf Tagen wegen eines Lungeninfekts ad acta legen müssen.

Von Beginn weg an der Spitze

Allerdings lag der dreifache RAAM-Sieger bereits zum Zeitpunkt seiner Aufgabe hinter Zotter an der zweiten Stelle. „Ich hätte den Zweikampf mit Severin gerne bis zum Ende fortgesetzt und wünsche ihm, dass er als würdiger Sieger ins Ziel kommt“, gab Strasser seinem Trainingskollegen bereits Mitte des Rennens aufmunternde Worte mit auf den Weg zur Ostküste. Und Zotter fuhr seinem Debütsieg danach in souveräner Manier entgegen.

Severin Zotter

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Das RAAM verlangte Zotter und Co. auch in diesem Jahr wieder alles ab

Als einer der ersten Soloathleten ging der 33-jährige Steirer am 16. Juni in Oceanside in Kalifornien an den Start und setzte sich früh an die Spitze des Rennens, das bei einer Gesamthöhendifferenz von über 51.816 Metern und Temperaturunterschieden von 40 Grad zu den härtesten Radrennen der Welt zählt. Im Laufe des zweiten Tages wurde er nur einmal von seinem Freund und Landsmann Strasser gefordert, konnte sich auf dem letzten Pass in den Rocky Mountains aber endgültig wieder an die Spitze setzen.

Eine Führung, die Zotter, der als Sozialarbeiter im Drogen-Streetwork tätig ist und mit seiner Fahrt quer durch die USA Spenden für das Caritas-Projekt für syrische Flüchtlingskinder sammelt, bis zur Zielankunft nicht hergeben sollte. Der Oberösterreicher Gerhard Gulewicz wurde beim Versuch, nach drei Podestplätzen erstmals zu gewinnen, auf einem Bergabstück von einem Motorradfahrer gerammt und schied mit Gehirnerschütterung und Prellungen aus.

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