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Pauritsch rechnet mit „schwerem Spiel“

Liechtenstein möchte am Montag (18.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) mehr als nur ein netter Gast bei Österreichs EM-Party im Happel-Stadion sein. Teamchef Rene Pauritsch sieht die ÖFB-Auswahl zwar als haushohen Favoriten, spekuliert aber mit einer kleinen Sensation. „Wir gehen in jedes Spiel, um zu überraschen und zu punkten. Und wir werden auch nicht aufgeben, wenn wir in Rückstand geraten“, sagte der Steirer.

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Allerdings glaubt Pauritsch nicht daran, dass Österreich die Partie zu locker nehmen könnte. „Sie werden alles dafür tun, um die Quali ungeschlagen zu überstehen. Außerdem ist der mögliche Vorstoß unter die Top Ten ein großer Anreiz, noch einmal ein Zeichen zu setzen. Sie wollen sich sicher nicht die Party vermiesen lassen und haben bisher noch in jedem Match die richtige Motivation gefunden. Deswegen rechne ich mit einem sehr schweren Spiel für uns.“

Liechtensteins Teamchef Rene Pauritsch

GEPA/Bildbyran/Andreas L Eriksson

Liechtenstein holte mit Teamchef Rene Pauritsch bisher fünf Punkte

Trotz des zu erwartenden ÖFB-Sturmlaufs ist Pauritschs Vorfreude auf die Partie groß. „Für uns alle ist dieses Spiel etwas Besonderes und ein würdiger Abschluss unserer Quali.“ Die Liechtensteiner haben schon vor dem Match Rang fünf in der Tasche und beenden erstmals eine EM-Qualifikation nicht an letzter Stelle. „Damit sind wir sehr zufrieden, und das ist uns gelungen, obwohl die Zahl der Profis in unserem Kader (Anm.: acht) zurückgegangen ist“, sagte Pauritsch.

ÖFB-Team mit „gewaltiger Selbstsicherheit“

Die ÖFB-Teamspieler lobte der 51-Jährige in höchsten Tönen. „Siege sind bei ihnen zur Selbstverständlichkeit geworden, und sie haben eine gewaltige Selbstsicherheit, wie man auch gegen Montenegro gesehen hat.“ In der aktuellen Verfassung sei Österreich auch bei der EM einiges zuzutrauen. „Wenn sie dieses Selbstvertrauen mitnehmen können, ist eine Überraschung möglich. Bei solchen Turnieren ist die mentale Stärke ein großer Vorteil“, meinte Pauritsch.

Mögliche Aufstellung von Liechtenstein

ORF.at

Die mögliche Aufstellung Liechtensteins gegen Österreich

Während der Vertrag des Steirers noch bis Ende 2019 läuft, nimmt eine Ikone des Liechtensteiner Fußballs am Montag Abschied vom Nationalteam. Für den mittlerweile 41-jährigen Ex-Serie-A-Legionär Mario Frick ist nach 125 Länderspielen und 16 Toren Schluss. „Für ihn ist es ein riesiger Abschluss. Schöner kann es nicht sein, als sich vor fast 50.000 Zuschauern zu verabschieden“, sagte Pauritsch.

Eingebürgerter Büchel als „absoluter Gewinn“

Eine andere Liechtensteiner Teamkarriere befindet sich gerade in ihrer Startphase - Marcel Büchel absolviert gegen Österreich sein zweites Länderspiel für den Kleinstaat. Der 24-jährige Vorarlberger, der erst vor wenigen Wochen eingebürgert wurde, hatte drei U19-Partien für den ÖFB bestritten. Pauritsch meinte über den Empoli-Legionär: „Er ist für uns ein absoluter Gewinn. Jeder Profi kann uns weiterhelfen.“ Für Büchel ist das Antreten gegen sein Heimatland nach eigenen Angaben „kein komisches Gefühl“.

„Ich bin zwar in Vorarlberg, aber direkt an der Grenze aufgewachsen und habe mich immer schon zu Liechtenstein hingezogen gefühlt.“ Der Mittelfeldspieler war beim ÖFB in Ungnade gefallen, weil er angeblich vom damaligen U19-Teamchef Andreas Heraf für die EM 2010 einen Stammplatz gefordert hatte - was Büchel bestreitet: „Es ist ein Wahnsinn, was damals erfunden worden ist, aber ich ärgere mich nicht mehr darüber. Für mich ist diese Sache abgeschlossen.“

Mit Remis „zusammen Party machen“

Die volle Konzentration gilt nun dem Match gegen die Österreicher. „Sie haben große Qualität, das beweisen sie ständig“, sagte Büchel. Bei der EM sei für David Alaba und Co. einiges möglich. „Ich traue ihnen viel zu, sie könnten eine gefährliche Mannschaft sein.“

Dieser Meinung schloss sich auch Ried-Spieler Michele Polverino an. „Ich glaube, Österreich wird die EM-Gruppenphase überstehen, und dann ist alles drin.“ Geht es aber nach dem Mittelfeldspieler, dann könnte sich das ÖFB-Team eine kleine Schaffenspause gönnen. „Ein Unentschieden wäre für beide nicht schlecht, dann könnten wir zusammen Party machen“, scherzte Polverino.

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