„Wir brauchen dich im Weltcup“
Der Stachel nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Anna Fenninger sitzt im österreichischen Skiteam tief. Denn nach einem vermeintlich harmlosen Sturz beim Riesenslalom-Training in Sölden dachte zunächst niemand an etwas Schlimmes. Umso bitterer war die spätere Diagnose in der Privatklinik Hochrum: Riss des vorderen Kreuzbandes, des Innenbandes sowie der Patellasehne im rechten Knie - Fenninger muss die gesamte Saison pausieren. Auch die Konkurrentinnen sind fassungslos.
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Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. „Das tut mir so leid“, twitterte Slalom-Olympiasiegerin Mikaela Shiffrin. „Wir werden dich vermissen.“ Die US-Amerikanerin gilt nun als eine der Anwärterinnen auf den Gesamtweltcup und damit auf die Nachfolge von Fenninger - so wie die Schweizerin Lara Gut, sie schrieb: „Oh nein, das Leben ist doch nicht so gut. Habe gerade herausgefunden, dass meine beste Freundin Anna Fenninger verletzt ist.“

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Fenninger bei der Ankunft in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck
„Alles Gute Anna und schnelle Besserung“, wünschte die deutsche Hoffnung Viktoria Rebensburg ebenso wie die Liechtensteinerin Tina Weirather, eine weitere Aspirantin auf die große Kristallkugel: „Liebe Anna, ich weiß, wie sich das anfühlt, und es tut mir sehr leid. Ich wünsche dir eine gute, schnelle Besserung. Wir brauchen dich im Weltcup.“
„Das ist richtig brutal“
Erst recht schockiert gab sich ÖSV-Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum. „Das ist richtig brutal. Der Sturz war nicht sehr spektakulär. Sie ist dann seitlich dahingerutscht, da hat es einen Ski gefangen“, erzählte Kriechbaum, der sich auf Prognosen über Fenningers Rückkehr nicht einlassen wollte. „Jetzt muss man erst einmal schauen, dass die Heilung nach der Operation gut verläuft. Wie es dann weitergeht, kann man überhaupt noch nicht abschätzen. Sicher ist nur, sie war eine Kandidatin für den Gesamtweltcup.“
Fenninger wollte heuer sogar Jagd auf ihre bereits dritte große Kristallkugel in Serie machen. Aufgrund der Schaffenspause der Slowenin Tina Maze und der offenen Frage nach dem Fitnesslevel von Lindsey Vonn zählte sie erneut zu den Topfavoritinnen. Medaillenevent verpasst sie aber keines. Das nächste Großereignis steigt erst 2017 mit den Weltmeisterschaften in St. Moritz.
„Aber wenn so etwas passiert, tritt das Streben nach Erfolg sowieso komplett in den Hintergrund“, sagte Kriechbaum, der den Sturz innerhalb seines Teams thematisieren will. „Egal, ob das einen Topstar erwischt oder nicht, schaut man immer, dass man innerhalb der Mannschaft darüber redet“, erklärte Kriechbaum. „Es geht darum, die Risiken einer Verletzung auf ein Minimum zu reduzieren.“
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