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Hirscher übernimmt Weltcup-Führung

ÖSV-Superstar Marcel Hirscher hat am Samstag auf seinem Lieblingshang seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Der 26-jährige Salzburger gewann den Weltcup-Riesentorlauf in Val d’Isere in souveräner Manier vor dem Deutschen Felix Neureuther (+ 1,29 Sekunden). Dritter mit 1,58 Sekunden Rückstand wurde der Franzose Victor Muffat Jeandet.

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Hirscher profitierte bei seinem insgesamt 34. Weltcup-Sieg auch vom Ausfall des Norwegers Henrik Kristoffersen, der nach Lauf eins nur 0,14 Sekunden hinter Hirscher gelegen war. Mit seinem 16. RTL-Sieg, dem vierten in Val d’Isere, zog Hirscher in der ewigen Bestenliste auch an der italienischen Legende Alberto Tomba (15) vorbei. „So macht das Spaß, saugeil“, sagte Hirscher, der mit seinem dritten Weltcup-Sieg in Serie nach den Beaver-Creek-Erfolgen (Super-G, RTL) die Führung im Gesamtweltcup 43 Zähler vor dem Norweger Aksel Lund Svindal übernahm.

Hirscher eine Klasse für sich

Marcel Hirscher ist derzeit eine Klasse für sich. Beim Riesentorlauf in Val d’Isere ließ der Weltcup-Titelverteidiger den Zweiten Felix Neureuther und den Dritten Victor Muffat-Jeandet klar hinter sich.

Feller zeigt als Vierter auf

Als zweitbester Österreicher durfte sich Manuel Feller trotz einer akrobatischen Einlage kurz nach dem Start über den vierten Platz (1,98) und damit über sein bestes Weltcup-Ergebnis nach Platz acht im Kitzbühel-Slalom in der vergangenen Saison freuen. Sein erstes Podest verpasste er um 0,40 Sekunden. „Ich habe versucht, richtig zu attackieren. Im unteren Teil ist mir das diesmal super gelungen. Einfach unglaublich, was da heute passiert ist“, staunte der 23-jährige Tiroler, der als Zwölfter ins Finale gestartet war und im zweiten Durchgang drittbeste Laufzeit fuhr.

Herren-RTL in Val d’Isere

  • 1. Marcel Hirscher (AUT)
  • 2. Felix Neureuther (GER)
  • 3. Victor Muffat Jeandet (FRA)

Über die ersten Weltcup-Punkte jubelte Marco Schwarz. Der 20-jährige Kärntner belegte den 19. Platz (3,40) „Ich bin froh, dass ich einmal angeschrieben habe. Technisch ist zuletzt viel weitergegangen“, sagte Schwarz. Philipp Schörghofer rutschte in der Entscheidung vom 18. auf den 23. Platz (3,55) zurück. Pech hatte auch Roland Leitinger, (16. im ersten Lauf). Der 24-Jährige erwischte nach Zwischenbestzeit einen Schlag und schwang mit nur einem Ski vorzeitig ab. Er erlitt bei seinem Ausfall eine Schnittwunde am Oberschenkel. Wie der ÖSV bekanntgab, soll die Wunde nach seiner Rückkehr im LKH Salzburg genäht werden.

Ligety verpasst Entscheidung

Schwer geschlagen wurde dagegen Weltmeister Ted Ligety - der US-Amerikaner kam mit dem selektiven Hang überhaupt nicht zurecht und verpasste mit 2,83 Sekunden Rückstand sogar die Entscheidung der besten 30. Ligety soll allerdings an Rückenproblemen laborieren. Für ein Finale nicht qualifiziert hatte er sich zuletzt vor zehn Jahren: Im Dezember 2005 war er in Kranjska Gora über den 33. Platz nicht hinausgekommen.

Für Hirscher, der in Val d’Isere nun bei fünf Siegen, vier davon im RTL, hält, schien hingegen die Sonne. „Die Franzosen sind skifanatisch. Es ist ein Traum, ich bin vorher oben in der Sonne gesessen, es ist herrlich“, atmete der 26-Jährige durch. Er legte in beiden Durchgängen Bestzeit hin.

Marcel Hirscher auf der Piste

APA/AP/Armando Trovati

Im zweiten Lauf fuhr Hirscher auf und davon

„Halb so lustig, wie es ausschaut“

„Ich war ‚on the edge‘“, meinte Hirscher, der schon nach Lauf eins auf das hohe Niveau der Strecke verwies. „Ohne Kampf geht das hier überhaupt nicht. Es ist halb so lustig, wie es ausschaut. Das ist die schwierigste Strecke für mich.“ Der vierfache Gesamtweltcup-Sieger, der mit Startnummer sieben ins Rennen gegangen war, zeigte sich auch mit den Bedingungen zufrieden.

Sein Vorsprung im Gesamtweltcup von 43 Punkten könnte schon am Sonntag im Slalom (9.30 Uhr, live in ORF eins) weiter anwachsen. „Es ist heute super gelaufen, für Sonntag bin ich nervös“, meinte Hirscher vor dem ersten Slalom der Saison. „Schauen wir, wie die Slalom-Form ist. Für den Gesamtweltcup ist es natürlich immer gut, wenn ich punkten kann und die anderen nicht.“

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