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Norwegische Saslong-Festspiele

Nach dem Dreifachsieg im Super-G ist am Samstag auch der Abfahrtsklassiker in Gröden zur Beute der Norweger geworden. Aksel Lund Svindal feierte dabei das Double auf der Saslong und setzte sich 0,43 Sekunden vor dem Franzosen Guillermo Fayed durch. Auf Rang drei landete Kjetil Jansrud (+ 0,46). Bester ÖSV-Läufer wurde Vincent Kriechmayr auf Platz sieben (1,30).

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Für bange Momente sorgte Matthias Mayer. Der Olympiasieger wurde vor der Einfahrt in die Ciaslat-Wiese von einer der zahlreichen Wellen abgeworfen, prallte nach einer 180-Grad-Drehung hart auf der Piste auf und musste nach einer längeren Erstversorgung mit dem Helikopter abtransportiert werden. Der Olympiasieger erlitt dabei einen Brustwirbelbruch und fällt vermutlich vier Wochen aus. Das ergab eine spätere Untersuchung im Spital in Bozen.

Sturz von Matthias Mayer

Überschattet wurde das Rennen vom schweren Sturz des Kärntners Matthias Mayer. Der Olympiasieger musste per Helikopter ins Krankenhaus gebracht werden.

Für Svindal „läuft es einfach“

Für Svindal war indes der 30. Weltcup-Triumph auch eine Premiere in Gröden. Obwohl im Super-G schon viermal erfolgreich, hatte Svindal in den zehn Versuchen davor noch nie den Sprung auf das Abfahrtspodest geschafft. „Es läuft einfach sehr, sehr gut. Das muss man genießen. Ich habe das Skifahren vermisst“, nannte Svindal, der als erster Läufer seit Franz Klammer im Jahr 1976 ein Gröden-Double feiern konnte, sein Erfolgsrezept in seiner Comebacksaison nach der Achillessehnenverletzung.

Mayer hatte mit Startnummer 16 die Topgruppe eröffnet. Svindal zeigte sich von der Unterbrechung unbeeindruckt und unterstrich seine aktuelle Vormachtstellung in den Speed-Bewerben. Der 32-Jährige war auf der mit 3,4 Kilometer zweitlängsten Weltcup-Abfahrt eine Klasse für sich und holte nach Lake Louise und Beaver Creek auch die dritte Abfahrt in dieser Saison. Im Gesamtweltcup liegt der Norweger vor dem RTL in Alta Badia (9.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) 77 Punkte vor Marcel Hirscher.

Aksel Lund Svindal

Der Norweger wurde seiner Favoritenrolle gerecht und holte erstmals das Double in Gröden.

Das habe für ihn derzeit aber keine Priorität, versicherte der 32-Jährige nach seinem fünften Saisonsieg. „Ich kann nicht sagen, dass es mir egal wäre, denn das wäre furchtbar. Aber es ist nicht weit davon entfernt“, erklärte Svindal, der das Skifahren derzeit einfach nur genießt. Viel mehr freute sich der Norweger über seinen ersten Abfahrtssieg in Gröden. „Wenn ich es mir aussuchen könnte, ziehe ich die Abfahrt ganz knapp gegenüber einem Super-G vor. Aber das gestern war auch nicht schlecht.“

Kriechmayr und Franz in den Top Ten

Für die ÖSV-Abfahrer heißt es indes weiter warten auf den ersten Sieg auf der Saslong seit Michael Walchhofer im Jahr 2008. Auch für den ersten Podestplatz in dieser Abfahrtssaison ging es sich nicht aus, was nach den durchwachsenen Trainings auch nicht überraschend kam. Kriechmayr sorgte aber mit Startnummer 24 für ein achtbares Ergebnis und stellte mit Rang sieben das bisher beste Abfahrtsresultat seiner Karriere ein.

Abfahrt in Gröden

  • 1. Aksel Lund Svindal (NOR)
  • 2. Guillermo Fayed (FRA)
  • 3. Kjetil Jansrud (NOR)

„Ich bin mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Ich war bei meiner Fahrt am Limit, da ich auch in der Abfahrt zeigen wollte, was ich kann. Meine Stärken habe ich aber schon noch im Super-G. In den nächsten Rennen will ich weiter einfach schnell Ski fahren“, erklärte Kriechmayr. Unmittelbar hinter dem 24-jährigen Oberösterreicher landete Max Franz. Der Kärntner lag 1,36 Sekunden hinter Sieger Svindal und unmittelbar vor Gröden-Spezialist Steven Nyman (1,38).

Franz war mit seiner Fahrt nicht ganz zufrieden, leistete er sich doch oben und bei der Ausfahrt aus der Ciaslat-Wiese Fehler. „Es ist in Ordnung. Es war ein Stück schneller als im Training, auch der Licht-Schatten-Wechsel war extremer“, erklärte Franz. Seine ÖSV-Teamkollegen Romed Baumann (16./1,52), Routinier Klaus Kröll (18./1,68) und Georg Streitberger (21./1,75) lagen von der Zeit her nicht weit hinter den Top Ten. Hannes Reichelt (26./2,09) landete hingegen nach einer fehlerhaften Fahrt im geschlagenen Feld.

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