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Dritter Tagessieg für Dominator

Peter Prevc hat sich beim Finale der Vierschanzentournee in Bischofshofen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Der Slowene gewann am Mittwoch auch auf der Paul-Außerleitner-Schanze und feierte seinen dritten Tagessieg in Folge. Prevc setzte sich mit Sprüngen auf 139 und 142,5 Meter 6,8 Punkte vor dem Deutschen Severin Freund durch. Michael Hayböck landete auf Platz drei.

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Prevc holte sich als erst zweiter Slowene nach Primoz Peterka den Gesamtsieg bei der Tournee. Peterka hatte in der Saison 1996/97 das traditionelle Wettspringen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen für sich entschieden. „Es ist so schön. Ich hätte mir nie gedacht, dass die Tournee so läuft“, sagte Prevc in einer ersten Reaktion.

Jubel von Peter Prevc (SLO)

APA/Barbara Gindl

Prevc unterstrich auch in Bischofshofen seine aktuelle Dominanz

Eine Klasse für sich

Prevc war in der 64. Auflage in sieben der acht Durchgänge der Beste. Den bisher nur von Sven Hannawald (2001/02) geschafften „Grand Slam“ verhinderte eine windbedingte Anlaufveränderung der Jury in Oberstdorf, die dem Halbzeitspitzenreiter die Siegeschance raubte. Außer dem Auftakt hatte der Slowene alle Springen der 64. Tournee klar für sich entschieden. Drei Tagessiege hatten seit Hannawald auch Wolfgang Loitzl, Rekordgewinner Janne Ahonen (FIN) und Sigurd Pettersen (NOR) gefeiert.

Prevc als überragender Sieger

Peter Prevc sicherte sich in Bischofshofen eindrucksvoll den Tages- und Gesamtsieg der Vierschanzentournee. Der Slowene feierte damit drei Siege bei vier Bewerben.

Der Zweitplatzierte Freund, der nach seinem Sieg in Oberstdorf zweimal Zweiter (Innsbruck, Bischofshofen) und einmal Dritter (Garmisch) wurde, zollte Prevc Respekt. „Einer war da schon deutlich besser“, gab der Weltmeister und Weltcup-Sieger anerkennend zu. „Jetzt müssen wir schauen, dass die Saison nicht zu langweilig wird.“ Denn Prevc baute mit dem sechsten Saisonsieg die Führung auf den Deutschen im Weltcup weiter aus und liegt nun mit dem komfortablen Vorsprung von 205 Punkten voran.

Hayböck überholt Gangnes

Hayböck sorgte indes für einen versöhnlichen Abschluss aus ÖSV-Sicht. Der Oberösterreicher überholte mit Platz drei in der Gesamtwertung noch den Norweger Kenneth Gangnes, der in Bischofshofen hinter dem zweitbesten Österreicher Stefan Kraft nur den fünften Platz belegte, und beendete auch die Tournee auf dem dritten Platz. Die Österreicher blieben erstmals seit zehn Jahren ohne Tournee-Tagessieg, ein zweiter Rang in Oberstdorf und ein dritter in Bischofshofen jeweils durch Hayböck waren diesmal das Maximum.

Jubel von Michael Hayböck (AUT)

APA/Barbara Gindl

Hayböck bestätigte erneut seinen Status als derzeit bester ÖSV-Adler

„Der dritte Platz in der Gesamtwertung wiegt schon mehr, er war hart erkämpft“, sagte Hayböck im ORF-Interview, „ich habe gesehen, dass ich mir keinen Fehler erlauben darf.“ Der Oberösterreicher, der in Vorjahr in Bischofshofen gewonnen hatte, zog auch ohne Tagessieg eine positive Bilanz. „Ich war immer in den Top Fünf. Wenn mir einer vor der Tournee gesagt hätte, ich lande wieder auf dem Stockerl, dann hätte ich das sofort unterschrieben. Auch wenn die Siegesserie aus österreichischer Sicht zu Ende ist, ist es für mich persönlich ein riesiger Erfolg.“

Kraft überrascht sich selbst

Prevc sprang in Bischofshofen erneut in einer eigenen Liga. Der 23-Jährige ließ auch beim Finale nichts anbrennen und wehrte den letzten Angriff von Freund, der im zweiten Durchgang auf 141,0 Meter kam, souverän ab. In der Gesamtwertung lag Prevc am Ende 26,5 Punkte vor dem Deutschen und beendete damit die ÖSV-Erfolgsserie von sieben Tournee-Siegen in Folge. Auch in Bischofshofen stand erstmals seit 2011 kein Österreicher auf der obersten Stufe des Podests.

Mit Hayböck auf Platz drei und Kraft auf Platz vier klassierten sich aber erneut die zwei konstantesten ÖSV-Springer des bisherigen Weltcup-Winters im Spitzenfeld. „Es war ein megacooler Abschluss“, sagte Kraft, der sich in der Gesamtwertung ebenfalls noch auf Platz fünf hinter Gangnes verbesserte. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, sagte der Salzburger, der von Prevc als Tournee-Gesamtsieger abgelöst worden war.

Die restlichen Österreicher verpassten die Spitzenplätze deutlich. Manuel Fettner landete zum Abschluss auf Platz 23, Andreas Kofler, Manuel Poppinger und Philipp Aschenwald belegten die Ränge 26, 27 und 29. Für Florian Altenburger, Elias Tollinger, Markus Schiffner und Clemens Aigner endete der letzte Tournee-Bewerb nach dem ersten Durchgang. Thomas Diethart, der für Gregor Schlierenzauer in den Kader gerutscht war, scheiterte bereits in der Qualifikation.

Springen in Bischofshofen

Endstand:
1. Peter Prevc SLO 139,0/142,5 297,3
2. Severin Freund GER 136,0/141,0 290,5
3. Michael Hayböck AUT 134,0/139,0 282,6
4. Stefan Kraft AUT 136,0/138,0 278,0
5. Kenneth Gangnes * NOR 131,5/137,0 273,3
6. Domen Prevc SLO 132,0/135,5 265,1
7. Johann Andre Forfang NOR 135,5/129,5 256,2
8. Simon Ammann SUI 136,0/132,0 255,7
9. Noriaki Kasai JPN 129,0/131,0 254,8
10. Daiki Ito JPN 130,5/130,0 251,2
11. Richard Freitag GER 129,0/129,5 248,0
12. Jakub Janda CZE 126,0/134,5 247,1
13. Andreas Stjernen NOR 128,0/128,0 245,2
14. Roman Koudelka CZE 127,0/127,5 244,5
15. Andreas Wellinger GER 124,5/129,0 243,4
16. Andreas Wank GER 126,0/128,0 242,7
. Vincent Descombes Sevoie FRA 125,5/132,0 242,7
18. Anders Fannemel NOR 125,5/131,0 241,0
19. Joachim Hauer NOR 130,0/125,5 239,9
20. Anze Lanisek SLO 124,0/129,0 239,0
21. Daniel-Andre Tande NOR 127,0/124,0 237,0
22. Jurij Tepes * SLO 126,0/125,5 231,8
23. Manuel Fettner AUT 123,0/127,0 231,6
24. Stefan Hula POL 124,5/127,0 231,0
25. Jan Matura CZE 123,0/126,0 229,9
26. Andreas Kofler * AUT 125,0/126,0 229,2
27. Manuel Poppinger AUT 120,0/126,5 227,1
28. Maciej Kot * POL 123,5/123,0 223,4
29. Philipp Aschenwald * AUT 122,0/123,0 222,9
30. Andrzej Stekala POL 119,0/122,0 210,6
Nicht im Finale der Top-30 u.a.:
. Florian Altenburger * AUT 120,0 106,1
. Elias Tollinger * AUT 118,0 104,9
. Markus Schiffner * AUT 120,5 102,8
. Clemens Aigner * AUT 117,0 100,6
* Verlierer im K.-o.-Duell (Top 5 im Finale)

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