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Neuer Karrierehöhepunkt in Acapulco

Der Sieger beim ATP-500-Turnier in Acapulco heißt Dominic Thiem. Der 22-Jährige setzte sich im Finale am Samstagabend (Ortszeit) gegen den Australier Bernard Tomic mit 7:6 (8/6) 4:6 6:3 durch und feierte nicht nur seinen ersten Titel bei einem ATP-500-Turnier, sondern auch den ersten auf Hartplatz.

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Für Thiem war es der fünfte Turniersieg nach Nizza, Umag und Gstaad im Vorjahr sowie Buenos Aires vor zwei Wochen. Er hat damit nun ebenso viele Erfolge wie Jürgen Melzer vorzuweisen. In Acapulco ist er der zweite österreichische Sieger nach Thomas Muster. Der Steirer hatte das Turnier - damals noch auf Sand - von 1993 bis 1996 viermal in Serie gewonnen.

Thiem gewinnt Turnier in Acapulco

Dominic Thiem hat in Acapulco den größten Sieg seiner bisherigen Karriere gefeiert. Der Österreicher bezwang im Finale den Australier Bernard Tomic und triumphierte damit zum ersten Mal bei einem 500er-Turnier.

„Wir werden in Zukunft hoffentlich noch viele weitere Finale bestreiten, heute war ich vielleicht der Glücklichere“, sagte Thiem beim Siegerinterview mit Sombrero in Richtung Tomic. „Mexiko ist eines meiner Lieblingsländer. Ich habe hier einige Jugendturniere gewonnen, jetzt mein erstes 500er und auf Hartplatz. Hier ist es ganz besonders.“

Österreichs Nummer eins mit Anlaufproblemen

Während Thiem im Halbfinale gegen den US-Amerikaner Sam Querrey jeweils gleich zu Beginn beider Sätze ein Break gelungen war, hatte der Niederösterreicher diesmal in der Anfangsphase vor allem auf der Rückhand Probleme und kassierte den Aufschlagverlust zum 1:3. In den ersten fünf Games unterliefen ihm neun unerzwungene Fehler - so viele wie in der gesamten Partie gegen Querrey.

Bernard Tomic

APA/AFP/Pedro Pardo

Tomic stand ebenfalls erstmals in einem 500er-Finale

Danach konnte sich Österreichs Nummer eins aber deutlich steigern. Mit zwölf Punkten in Folge gewann er drei Games zu null und stellte von 2:5 auf 5:5. Damit war es endgültig ein Duell auf Augenhöhe und das Tiebreak die „logische“ Folge. Dort vergab Thiem bei 6/5 einen Satzball, verwertete aber nach 46 Minuten mit eigenem Aufschlag seinen zweiten.

Fünf Breakbälle nicht genutzt

Der zweite Satz begann mit klaren Servicegewinnen auf beiden Seiten, im vierten Game hatte Thiem dann aber zwei Breakbälle, die er nicht nutzen konnte. Tomic machte es im Gegenzug besser und nahm seinem Gegner den Aufschlag zur 3:2-Führung ab. Im achten Game hatte Thiem eine Möglichkeit zum 4:4, doch der starke Aufschläger Tomic wehrte diesen Breakball ebenso ab wie zwei weitere bei seinem nächsten Servicegame. Nach 1:23 Stunden verwertete der Australier seinen zweiten Satzball zum 1:1-Ausgleich.

Von 0:1-Rückstand zum Titel

Im Entscheidungssatz geriet Thiem mit einem Aufschlagverlust sofort wieder in Rückstand. Er ließ sich dadurch aber nicht beirren und war diesmal anders als im zweiten Satz gleich mit dem ersten Breakball erfolgreich. Tomic zeigte danach Nerven und verpatzte auch sein nächstes Aufschlaggame. Mit dem 4:1 im Rücken ließ Thiem nichts mehr anbrennen und feierte nach 1:55 Stunden Spielzeit seinen bisher größten Erfolg.

Diesen verdankte er auch den beeindruckenden Zahlen, die die Matchstatistik auswies. Nach dem durchwachsenen Start und insgesamt 33 unerzwungenen Fehlern (35 bei Tomic) steigerte sich der Österreicher und verzeichnete 22 Asse (Tomic acht) sowie 45 Winner (27). In der Weltrangliste gibt es 500 Punkte und am Montag die Verbesserung um einen Rang auf den 14. Platz. Im ATP Race, das im Herbst vor der Vergabe der acht Plätze für die ATP-World-Tour-Finals besondere Bedeutung bekommt, liegt der Niederösterreicher hinter dem Weltranglistenersten Novak Djokovic und Andy Murray aktuell sogar an der dritten Stelle.

Nach der erfolgreichen Amerikatournee mit den Titel in Buenos Aires und Acapulco sowie dem Halbfinale in Rio de Janeiro kehrt Thiem nun nach Europa zurück, wo kommende Woche der Davis-Cup-Länderkampf in Guimaraes gegen Portugal auf dem Programm steht.

Peya verpasst Sieg im Doppel

Für Alexander Peya setzte es im Doppel-Finale von Acapulco hingegen eine Niederlage. Der 35-jährige Wiener musste sich an der Seite seines deutschen Partners Philipp Petzschner dem Duo Treat Huey/Max Mirnyi (PHI/BLR/4) mit 6:7 (5/7) 3:6 geschlagen geben und verpasste seinen 15. ATP-Doppel-Titel. Damit blieb Petzschner/Peya auch im bereits dritten gemeinsamen Endspiel in diesem Jahr nach Doha und Rotterdam der Titel verwehrt.

1.551.830-Dollar-ATP-Turnier in Acapulco

Finale:
Dominic Thiem (AUT/4) Bernard Tomic (AUS/5) 7:6 (8/6) 4:6 6:3
Semifinale:
Bernard Tomic (AUS/5) Alexander Dolgopolow (UKR) 1:6 6:4 6:3
Dominic Thiem (AUT/4) Sam Querrey (USA) 6:2 6:2
Viertelfinal-Tableau:
Alexander Dolgopolow (UKR) Robin Haase (NED) 6:3 6:3
Bernard Tomic (AUS/5) Ilja Martschenko (UKR) 7:5 7:5
Dominic Thiem (AUT/4) Grigor Dimitrow (BUL/7) 7:5 6:2
Sam Querrey (USA) Taylor Fritz (USA) 2:6 6:4 6:4
Achtelfinal-Tableau:
Alexander Dolgopolow (UKR) David Ferrer (ESP/1) 6:4 6:4
Robin Haase (NED) Aljaz Bedene (GBR) 6:4 6:7 (3/7) 6:4
Ilja Martschenko (UKR) Ryan Harrison (USA) 7:6 (7/3) 4:6 7:6 (7/5)
Bernard Tomic (AUS/5) Adrian Mannarino (FRA) 6:4 6:4
Grigor Dimitrow (BUL/7) Donald Young (USA) 6:3 6:4
Dominic Thiem (AUT/4) Dimitri Tursunow (RUS) 6:7 (5/7) 6:3 6:4
Taylor Fritz (USA) Victor Estrella Burgos (DOM) 6:1 6:3
Sam Querrey (USA) Kei Nishikori (JPN/2) 6:4 6:3
Doppel-Finale:
Treat Huey / Max Mirnyi (PHI/BLR/4) Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) 7:6 (7/5) 6:3
Semifinale:
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) 6:1 6:3
Viertelfinale:
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) Jonathan Erlich / Colin Fleming (ISR/GBR) 6:4 6:2
Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) Eric Butorac / Scott Lipsky (USA) 4:6 6:4 12/10
Achtelfinale:
Alexander Peya / Philipp Petzschner (AUT/GER/3) Cesar Ramirez / Miguel Angel Reyes-Varela (MEX) 6:3 5:7 12/10
Oliver Marach / Fabrice Martin (AUT/FRA) Jeremy Chardy / Leander Paes (FRA/IND) 6:2 6:4

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