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Barisic „traurig“, aber zuversichtlich

Rapid hat seine makellose Frühjahrsbilanz in der österreichischen Bundesliga verloren. Trotz klarer Überlegenheit musste sich die Mannschaft von Chefcoach Zoran Barisic - vor allem wegen fehlender Effizienz - in Altach am Sonntag mit einem 0:0 begnügen. Rapid gab damit im sechsten Ligaspiel 2016 erstmals Punkte ab - und die Tabellenführung wanderte somit wieder zu Titelverteidiger Red Bull Salzburg.

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Die beiden Teams an der Spitze halten nach 26 Runden bei 50 Punkten und sind nur durch fünf Tore voneinander getrennt. Zehn Runden vor Schluss ist also im Titelrennen, in das rechnerisch auch die fünf Zähler dahinter drittplatzierte Austria noch einsteigen könnte, alles offen. Die in der Cashpoint-Arena verlorenen Punkte waren für die Rapidler daher besonders bitter. „Es war eine tolle Leistung meiner Mannschaft, sie ist über 90 Minuten sehr dominant aufgetreten und hat sich viele Chancen erarbeitet. Dass sie sich für das gezeigte Spiel nicht belohnt hat, macht mich traurig“, so Barisic.

Rapid-Coach Zoran Barisic

GEPA/Oliver Lerch

Torjubel war Rapid-Coach Barisic in Altach nicht vergönnt

Die Wiener bekamen auf ihrer „Mission 33“ einen Dämpfer. „Wir haben diese Saison noch nie so viele Torchancen gehabt. Natürlich ist der eine Punkt zu wenig“, erklärte Rapids Linksverteidiger Stefan Stangl. Der 33. Meistertitel der Vereinsgeschichte erscheint dank der bisherigen Vorstellungen nach der Winterpause aber realistisch. Mit fünf Siegen in sechs Spielen ist Rapid die Nummer eins im Frühjahr, nur beim 3:2-Sieg gegen Grödig musste Goalie Richard Strebinger Gegentreffer in der Liga hinnehmen.

Vermeintliche Pflichtaufgaben warten

„Nach dieser gezeigten Leistung kann man optimistisch sein. Unsere Leistung, unser Spiel war noch einmal eine Stufe höher als zuletzt. Irgendwann hoffe ich, dass das Glück wieder zu uns zurückkommt“, schilderte Barisic seine Sicht. Vor dem Heimschlager gegen Salzburg am 3. April gilt es für seine Elf noch die Pflichtaufgaben Admira Wacker Mödling (Samstag/h) und Ried (20. März/a) zu lösen.

In Altach hätte alleine Matej Jelic in der Schlussphase für die Entscheidung sorgen müssen. Der Kroate fand aber aus spitzem Winkel und in der Nachspielzeit aus bester Position seinen Meister in Altach-Tormann Martin Kobras. Bereits zuvor hatte es das Duell der beiden gegeben: Beim einzigen Fehler von Kobras schoss dieser bei einem Abschlag Jelic an, die Oberkante der Latte rettete aber für den Ersatzmann des verletzten Andreas Lukse. „Auf der gegenüberliegenden Seite hatte ein Tormann einen überragenden Tag wieder einmal gegen Rapid, den er so schnell nicht wieder haben wird“, lobte Barisic Altachs „Matchwinner“.

Glück und Kobras helfen Altach

Der 29-jährige Vorarlberger rückte damit bei seinem erst zweiten Ligaeinsatz in dieser Saison in den Vordergrund. „Ich bin froh, dass ich dem Team helfen konnte“, sagte Kobras. Sein Coach wusste, bei wem er sich hauptsächlich für den ersten Punktgewinn nach vier Niederlagen in Folge bedanken musste. „Mit ein wenig Glück und Martin Kobras hinten drinnen ist ein Unentschieden gelungen“, meinte Damir Canadi. Das war für beide Teams eine Rarität, Rapid hält nun bei zwei Remis, Altach bei drei.

Richtig Luft verschaffen konnten sich die nach der Pause deutlich aggressiveren Vorarlberger im Abstiegskampf nicht. Nur zwei Punkte beträgt der Polster des Neunten auf Schlusslicht Grödig zehn Runden vor Schluss. Am Samstag wartet in Ried gegen den Achten ein enorm wichtiges Duell, die Innviertler sind der einzige Gegner, gegen den die Altacher noch zweimal spielen müssen. „Auf die Leistung können wir aufbauen, jetzt müssen aber Siege her“, ist sich Kobras bewusst. Drei Punkte wären vor allem auch zum Auftakt des letzten Saisonviertels wichtig, da geht es am 19. März zu Hause gegen Grödig.

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