Starker Eder am Ende auf Rang elf
Johannes Thingnes Bö hat am Sonntag den Grand Slam von Martin Fourcade verhindert. Der Norweger triumphierte zum Abschluss der Biathlon-WM in Oslo in einem dramatischen 15-km-Massenstart 2,8 Sekunden vor dem Franzosen, der als erster Biathlet der Geschichte alle vier Einzeltitel gewinnen hätte können. Auf Rang drei landete Altmeister Ole Einar Björndalen (6,7), der damit seine insgesamt 44. WM-Medaille holte.
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Bö lag nach einem Zwischenspurt bereits beim dritten Anschlag klar in Führung, musste aber in eine Strafrunde. Nach dem vierten Schießen hatte der 22-Jährige 7,2 Sekunden Rückstand auf Fourcade. Der Franzose schwächelte allerdings in der Loipe, Bö schloss auf und lieferte sich danach einen harten Zweikampf mit Fourcade. Vor den heimischen Fans mobilisierte Bö die letzten Kräfte und rang nach drei vierten Plätzen in Oslo den französischen Superstar noch nieder.
Eder patzt beim letzten Schießen
Zum Abschluss der Biathlon-WM in Oslo belegte Simon Eder im Massenstart als bester Österreicher den elften Rang. Die Medaillenträume auf dem Holmenkollen platzten im letzten Schießen.
Für Österreichs Herren klappte es nicht mit der dritten Medaille auf dem Holmenkollen. Simon Eder war zwar zu Beginn dank einer sensationellen Leistung im Liegendschießen der dominierende Mann, musste sich aber nach zwei Strafrunden im letzten Schießen am Ende mit Rang elf (53,1) begnügen. Dominik Landertinger, der im Einzel Silber vor Eder geholt hatte, verspielte seine Chancen auf Edelmetall gleich zu Beginn und belegte den 15. Platz (1:05,2).
Positive Bilanz von Eder und Landertinger
Eder und Landertinger zogen trotzdem eine positive Bilanz. „Die letzte Serie bei dieser WM war schlecht, sonst war die WM gut. Abgesehen vom Sprint kann ich mit den Titelkämpfen zufrieden sein. Mit der Medaille im Einzel habe ich mir einen Lebenstraum erfüllt. Jetzt wäre es super, die Saison in den Top Fünf des Gesamtweltcups beenden zu können“, erklärte Eder. „Mein großes Ziel war eine Medaille, das habe ich erreicht“, erklärte Landertinger.

GEPA/Florian Ertl
Bronze im Einzel blieb die einzige WM-Medaille von Eder in Oslo
Im Medaillenspiegel belegte Österreich am Ende den vierten Rang. Zur besten Nation avancierte in Oslo Frankreich. Angeführt von Fourcade und Marie Dorin Habert holten die Franzosen mit sechsmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze in elf Rennen elf Medaillen. Gastgeber Norwegen (4/2/3) wurde auch dank der drei Medaillen von Björndalen Zweiter vor Deutschland (1/3/3).
Eder verliert am Ende den Rhythmus
Zum Abschluss sah es lange Zeit sehr gut mit einem weiteren Edelmetall für das ÖSV-Team aus. Eder ging nach perfekten Schussserien vom ersten und zweiten Schießen jeweils als Führender weg. Der 33-jährige Salzburger ließ sich zwar immer wieder einholen, lag aber auch nach dem ersten Stehendanschlag als Vierter noch immer auf Podestkurs. Neun Läufer kamen mehr oder weniger geschlossen zum letzten Schießen. Eder leistete sich aber bei der Nervenschlacht die entscheidenden Fehler.
„Ich hab mich gut gefühlt und bin vorne mitgelaufen. Obwohl das Rennen beinhart war, hab ich es mitbestimmen können. Leider ist dann der erste Schuss beim letzten Schießen danebengegangen. Da weiß man eigentlich, dass die Medaille weg ist. Ich habe zwar versucht, kontrolliert zu schießen, aber durch den Fehler war auch der Rhythmus weg. Dann ist noch der zweite passiert“, schilderte Eder die Entscheidung aus seiner Sicht.
Landertinger lag indes nach zwei frühen Strafrunden weit zurück. Der Tiroler hatte stets um die eine Minute Rückstand und konnte sich erst mit zwei fehlerfreien Stehendanschlägen verbessern. „Mit den zwei Fehlern im ersten Schießen hab ich mich leider gleich disqualifiziert. In der zweiten Runde hab ich dann ziemlich draufgedrückt, weil ich mir gedacht habe, wenn sie vorne bummeln, kann ich vielleicht noch einmal hinkommen. Mit dem dritten Fehler war es dann aber endgültig vorbei“, sagte der 28-Jährige.
Biathlon-WM in Oslo
Herren-Massenstart (15 km)
1. |
Johannes Thingnes Bö |
NOR |
37:05,1 |
1* |
2. |
Martin Fourcade |
FRA |
+ 2,8 |
1 |
3. |
Ole Einar Björndalen |
NOR |
6,7 |
0 |
4. |
Dominik Windisch |
ITA |
19,8 |
2 |
5. |
Arnd Peiffer |
GER |
19,9 |
1 |
6. |
Tarjei Bö |
NOR |
21,8 |
2 |
7. |
Jakov Fak |
SLO |
21,9 |
1 |
8. |
Sergej Semenow |
UKR |
31,6 |
0 |
9. |
Anton Schipulin |
RUS |
41,0 |
2 |
10. |
Lowell Bailey |
FRA |
41,7 |
1 |
11. |
Simon Eder |
AUT |
53,1 |
2 |
15. |
Dominik Landertinger |
AUT |
1:05,2 |
3 |
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