Bange Wochen vor EM-Vorbereitung
Muskelfaserriss im Oberschenkel, Bänderriss im Knöchel: Die Diagnosen für ÖFB-Torjäger Marc Janko und ÖFB-Abwehrchef Aleksandar Dragovic verheißen wochenlange Zwangspausen. Damit fehlen die beiden ihren jeweiligen Clubs im Saisonfinale - und der Kampf um die rechtzeitige Topform für die EM wird zum Wettlauf gegen die Zeit.
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Freud und Leid lagen für Dragovic bei Dynamo Kiew zuletzt knapp beieinander: Der 25-Jährige gab am Sonntag nach einer zehntägigen Pause sein Comeback in der ukrainischen Premjer-Liha gegen Wolyn Luzk - und feierte dabei einen 3:0-Erfolg. Bei einem Kopfballduell landete der Wiener jedoch unglücklich und knickte mit dem Knöchel seitlich um. Weil die Schmerzen am Montag zunahmen, ließ er sich umgehend untersuchen. „Die Diagnose ist bitter. Ein Band ist ab, die beiden anderen eingerissen“, berichtete Dragovic.
„Will so schnell wie möglich auf den Platz zurück“
In Bezug auf seine Rückkehr auf den Platz gab sich der Ex-Austria- und Basel-Verteidiger zuversichtlich. „Wer mich kennt, weiß, dass ich so schnell wie möglich auf den Platz zurückkehren will. Laut den Ärzten werde ich mich aber bis zu drei Wochen gedulden müssen.“ Seine Chancen, im Saisonfinale gegen Schachtjor Donezk (30. April) wieder fit zu sein, bezifferte Dragovic mit 50:50.
AP/Jon Super
Dragovic (l.) kann seine Zweikampfqualitäten - wie hier in der CL gegen ManCity - für zumindest drei Wochen nicht unter Beweis stellen
In Bezug auf die für Österreich am 14. Juni startende EM (Auftaktgegner Ungarn) macht sich Dragovic keine Sorgen. Zuvor ist das ÖFB-Team von 22. bis 30. Mai in Laax stationiert. Die letzten EM-Tests für die Elf von Teamchef Marcel Koller steigen in Klagenfurt gegen Malta (31. Mai) sowie in Wien gegen die Niederlande (4. Juni, jeweils 20.30 Uhr).
„Die EM ist definitiv nicht in Gefahr. Aber es geht auch darum, voll fit und möglichst mit Spielpraxis in die finale Vorbereitung mit dem Nationalteam einzusteigen. Ich werde hart am Comeback arbeiten, gebe mir aber auch die Zeit, die es braucht. Ich möchte nichts verschleppen, sondern möchte auch in Hinblick Nationalteam maximal fit auf den Rasen zurückkehren“, unterstrich Dragovic.
Janko verletzt
Marc Janko ist zu einer mehrwöchigen Pause gezwungen. Der Teamstürmer zog sich in der Schweizer Meisterschaft einen Faserriss im linken Oberschenkel zu.
Torjäger Janko bis zu fünf Wochen out
ÖFB-Vizekapitän Janko erwischte es bei Basel sogar noch schlimmer als den Teamkollegen Dragovic. Er schied beim 2:2 am Sonntag in der Liga gegen den FC Zürich bereits in der 29. Minute verletzt aus - und humpelte vom Platz. Clubangaben zufolge hat der 32-Jährige einen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels, wie die Schweizer twitterten. Janko selbst gibt sich trotz einer Pause von vier bis fünf Wochen optimistisch. „Die nächsten Spiele muss ich leider zuschauen. Hoffe, in vier bis fünf Wochen wieder auf dem Feld stehen zu können“, schrieb der 52-fache Nationalspieler auf Twitter - und versah seine Meldung mit den Schlagwörtern „Reha“ und „Comeback“.
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Basel-Angreifer Janko musste im Spiel gegen den FC Zürich am Sonntag nach nur 29 Minuten den Platz verlassen und auf der Bank Platz nehmen
Die Verletzung lässt jedoch dunkle Erinnerungen an Juni 2013 aufkommen. Damals erlitt Janko beim 2:1 des österreichischen Nationalteams gegen Schweden einen Muskelfaserriss, der sich später als Muskelbündelriss herausstellen sollte. In der Folge musste Janko für mehr als zwei Monate aussetzen. Bleibt es bei der Prognose und verläuft Jankos Heilung nach Plan, dürfte die EM-Vorbereitung des österreichischen Nationalteams kein Problem sein.
Janko ist im ÖFB-Angriffszentrum grundsätzlich gesetzt, am 26. März beim 2:1-Testerfolg gegen Albanien in Wien erzielte er seinen bereits 26. Länderspieltreffer. Mit dieser Bilanz ist der frühere Bundesliga-Torschützenkönig der sechsterfolgreichste Goalgetter der ÖFB-Geschichte - dementsprechend große Hoffnungen ruhen auch bei der EM-Endrunde auf ihm.
Saison in der Schweiz für Janko wohl beendet
Die nationale Saison in der Schweiz dürfte für Janko vorzeitig zu Ende sein, die letzte Runde der Schweizer Liga ist für 25. Mai angesetzt. Der Titel dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits fix sein - Basel hat aktuell 15 Punkte Vorsprung auf den von Adi Hütter gecoachten Verfolger Young Boys Bern und zudem auch noch das Nachtragsspiel am Mittwoch bei Schlusslicht Lugano in der Hinterhand. Danach sind nur noch neun Runden zu spielen.
Für Janko, dessen Basel-Vertrag sich erst kürzlich bis Saisonende 2017 verlängert hatte, dürfte sich damit die berechtigte Hoffnung auf die Torjägerkrone nicht erfüllen. Mit 16 Toren führt er aktuell noch die Ligawertung vor Munas Dabbur (15) von Grasshoppers Zürich an.
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