Themenüberblick

Nach Zittersieg weiter auf Titelkurs

Tabellenführer Red Bull Salzburg hat am Samstagnachmittag im Auftaktspiel der 31. Runde der tipico-Bundesliga in letzter Minute einen 2:1-Heimsieg über den Vorletzten SV Josko Ried gefeiert. Damit liegen die „Bullen“ weiter sechs Punkte vor dem ersten Verfolger Rapid, der am Sonntag im Wiener Derby den Erzrivalen Austria mit 1:0 besiegte.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Treffer von Naby Keita (35.) und Kapitän Jonatan Soriano, der einen umstrittenen Freistoß in der 92. Minute verwandelte, sicherten den Salzburgern den siebenten Heimsieg en suite und die Revanche für die 0:1-Niederlage am 13. Februar im Innviertel. Gleichzeitig war es eine geglückte Generalprobe für das Halbfinale im ÖFB-Samsung-Cup am Mittwochabend (20.30 Uhr, live ORF eins und im Livestream) gegen die Wiener Austria.

2:1-Heimerfolg für Salzburg

Red Bull Salzburg machte mit einem 2:1-Heimerfolg gegen Ried den nächsten Schritt in Richtung Meistertitel. Der rettende Siegestreffer durch Jonathan Soriano fiel allerdings erst in der Nachspielzeit.

Die Rieder, für die Dieter Elsneg (54.) den Ausgleich besorgte, sind nach der bitteren Niederlage weiter vom Abstieg bedroht. Der aufgrund der strittigen Freistoßentscheidung frustrierte Ried-Coach Paul Gludovatz verließ noch vor dem Schlusspfiff den Platz. Nach dem Match gab es noch eine Auseinandersetzung zwischen Yasin Pehlivan und Ried-Kotrainer Mario Posch, der in einer hektischen Rückwärtsbewegung den Salzburg-Spieler im Gesicht traf. Daraufhin wurde Pehlivan von seinen Teamkollegen zurückgehalten und eine Eskalation der Situation vermieden.

Salzburg-Trainer Oscar Garcia, Ried-Kotrainer Mario Posch und Spieler Paulo Miranda (Salzburg)

GEPA/Felix Roittner

Nach Schlusspfiff gingen in der Red Bull Arena die Wogen hoch

Verdiente Führung für Salzburg

Salzburg-Coach Oscar Garcia brachte mit Stefan Lainer, Takumi Minamino, Pehlivan und Omer Damari gleich vier neue Spieler im Vergleich zum 1:0-Heimsieg über die Admira vom vergangenen Sonntag. Seine Elf bestimmte die Partie in den ersten 45 Minuten klar. Es entwickelte sich aber ein Geduldspiel, weil die Gäste bei Salzburger Angriffen mit einer Fünferabwehrkette die Räume eng machten und extremes Forechecking betrieben.

Nachdem Soriano (12) und Damari (16.) gescheitert waren, probierte es Valon Berisha mit einem Distanzschuss (19). Ried war dagegen in der ersten Hälfte nur in der 20. Minute gefährlich, als Thomas Fröschl einen Stanglpass von Alberto Prada verpasste. Salzburgs Führungstor resultierte aus einem Elsneg-Fehler, der anstatt schnell abzuspielen den Ball an den von hinten grätschenden Paulo Miranda verlor. Und diese Chance ließ sich Keita nicht entgehen. Der 21-jährige Spielmacher aus Guinea traf aus 22 Metern per Innenstange zum 1:0.

Ausgleich motiviert Ried

Noch vor der Pause ließen Soriano (40.) und Minamino (41.) Chancen auf das 2:0 aus. Das sollte sich acht Minuten nach Wiederbeginn rächen, als aus dem Nichts der Ausgleich fiel. Nach einem Ausschuss von Thomas Gebauer verschätzte sich Salzburg-Verteidiger Lainer im Zweikampf mit Elsneg und produzierte eine Kerze, die wiederum Tormann Walke nicht klären konnte. So kam Elsneg äußerst billig zu seinem sechsten Saisontor.

In der Folge trauten sich die Rieder plötzlich mehr zu, auch weil die „Bullen“ eine katastrophale zweite Hälfte ablieferten. Die zunächst besten Salzburg-Chancen in Hälfte zwei vergab der in der 65. Minute eingewechselte Südkoreaner Hee-Chan Hwang. Er scheiterte einmal kläglich an Tormann Gebauer (67.) und traf nach Bernardo-Traumpass einen schwer zu nehmenden Volley nicht richtig (80.).

Zwei strittige Entscheidungen

Im Finish hatten die Gastgeber dann doppeltes Glück. Keita, der von Marcel Ziegl gefoult wurde, sah nach einer klaren Tätlichkeit am Rieder nur Gelb und nicht Rot. Und dann entschied Schiedsrichter Julian Weinberger nach einem Kopfballduell zwischen Thomas Reifeltshammer und Hwang auf Freistoß an der Strafraumgrenze. Diese Möglichkeit ließ sich Soriano nicht entgehen und zirkelte den Ball perfekt über die Mauer ins kurze Eck. Es war sein 21. Saisontor.

Stimmen zum Spiel

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): „Wir wussten, dass es ein komplizierte Spiel werden wird. Das haben wir beim Auswärtsspiel gesehen, weil Ried defensiv sehr gut arbeitet und aggressiv in die Zweikämpfe geht. Wichtig war, dass wir ihre Konter stoppen konnten und bei ihren Standards konzentriert geblieben sind. Es war klar, dass Ried nach der Pause einen Gang höher schalten würde. Das Tor in der Nachspielzeit war ein sehr emotionaler Moment für mich und hat riesige Freude in mir ausgelöst.“

Zur Tätlichkeit von Naby Keita im Finish, die nur mit Gelb geahndet wurde, meinte Oscar Garcia: „Da müsste er sich mehr unter Kontrolle haben. Ich war selbst Spieler und weiß, was da in einem vorgeht.“

Paul Gludovatz (Ried-Trainer): „Emotionen gehören nun einmal zum Fußball. Wir sind mit einem klaren Plan in das Spiel gegangen. Es war aber nach den fünf Ausfällen in der Defensive für uns sehr schwierig. Das 0:1 war ein grober Schnitzer. In der ersten Hälfte war mein Team einfach zu brav. In der zweiten waren wir laufstärker und haben mutiger agiert. Ich nehme für den Abstiegskampf keinen Punkt mit, wir sind alle angefressen. Ich gratuliere Red Bull bereits zum Meistertitel, das habe ich bei Soriano auch schon gemacht.“

Zu den umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen im Finish merkte Gludovatz an: „Keita muss eindeutig Rot bekommen, und das Foul vor dem 1:2 war ganz einfach keines. Wenn, dann hätte es umgekehrt gepfiffen gehört. Ich habe schon überlegt, bei diesem Freistoß alle Spieler ins Tor zu stellen, um das Tor zu verhindern. Denn ein Soriano-Freistoß aus der Position ist wie ein Elfmeter.“

Tipico-Bundesliga, 31. Runde

Samstag:

Salzburg - Ried 2:1 (1:0)

Red Bull Arena, 9.427 Zuschauer, SR Weinberger

Torfolge:
1:0 Keita (35.)
1:1 Elsneg (54.)
2:1 Soriano (92./Freistoß)

Salzburg: Walke - Lainer, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Minamino, Pehlivan (50./Bernardo), Keita, Berisha - Soriano, Damari (65./Hwang)

Ried: Gebauer - Janeczek, Reifeltshammer, Filipovic - Hart, Ziegl, Polverino, Prada - Fröschl (66./Kreuzer), Elsneg (85./Gavilan), Honsak (74./Möschl)

Gelbe Karten: Pehlivan, Keita bzw. Janeczek, Ziegl, Möschl

Die Besten: Keita, Soriano bzw. Filipovic, Ziegl

Links: