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Chance auf drittes Double in Serie lebt

Red Bull Salzburg hat die Chance auf den dritten Double-Gewinn in Folge gewahrt. Die Salzburger zogen am Mittwoch mit einem nach der Pause fixierten 5:2-Sieg gegen die Wiener Austria ins Finale des ÖFB-Cups ein, in dem es am 19. Mai (20.30 Uhr) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen Admira Wacker Mödling geht. Die Admira hatte am Dienstag St. Pölten mit 2:1 bezwungen.

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Die Salzburger kamen nach einer schwachen ersten Hälfte nach der Pause auf Touren und sorgten durch Treffer von Kapitän Jonatan Soriano (57.), Andreas Ulmer (60.) und Konrad Laimer (81., 87.) sowie ein Eigentor von Jens Stryger Larsen (72.) für klare Verhältnisse. Soriano, der an vier Toren beteiligt war, führt mit sieben Toren die Cupschützenliste an. Die Mannschaft von Oscar Garcia behielt wie im Cupfinale 2015 (2:0 n. V.) gegen die Austria die Oberhand, wie im jüngsten Ligaduell (4:1) setzte sie sich mit drei Toren Differenz durch.

Jubel von Salzburg

GEPA/Felix Roittner

Soriano und Co. stehen erneut im Cupfinale

Lucas Venuto (12.) hatte die in den ersten 45 Minuten starken Wiener früh in Führung gebracht, Alexander Grünwald traf zum 2:4 (83.). Sie verabsäumten es zum dritten Mal in den jüngsten vier Jahren, ins Endspiel einzuziehen, und müssen weiter seit 2009 auf Cuptitel Nummer 28 warten. Einen Europacup-Platz kann die Truppe von Coach Thorsten Fink nun nur noch über die Liga fixieren, da liegt sie als Dritter (47 Punkte) vorerst noch auf Kurs. Sturm Graz (45) und die Admira (44) sind aber gefährlich im Windschatten.

Austria vor der Pause besser

Die gegenüber dem Derby bei Rapid an fünf Positionen veränderten Wiener waren nach dem enttäuschenden Auftritt am Sonntag vorerst wie ausgewechselt. Von Ängstlichkeit wie im Happel-Stadion war nichts zu sehen, die Favoritner waren von Beginn an ambitioniert und zudem auch aggressiv und zweikampfstark. Die Belohnung für den starken Auftritt gab es schon in der zwölften Minute. Ein Berisha-Kopfball-Klärungsversuch nach einem Corner landete vor den Beinen von Venuto, der im Bereich der Strafraumgrenze von Yordy Reyna nicht gut genug attackiert wurde und genau ins Eck traf.

Alexander Gorgon hätte nachlegen können, schoss aber drüber (39.). Die „Bullen“ blieben vor den Augen von Clubchef Dietrich Mateschitz vor der Pause vieles schuldig. In der Offensive gab es eine gelungene Aktion. ÖFB-Teamgoalie Robert Almer war bei einem Keita-Abschluss vom 16er auf dem Posten (41.). Es folgte eine Kabinenpredigt von Coach Oscar Garcia, die ihre Wirkung anscheinend nicht verfehlte.

„Bullen“ drehen in zweiter Hälfte auf

Die Gastgeber nahmen das Heft in die Hand, machten mehr Druck und stellten die Austria-Abwehr vor Probleme. Soriano verfehlte noch das Tor (48.), war bei seiner zweiten Chance dafür aber gewohnt effektiv. Eine von Martschinko abgefälschte Reyna-Hereingabe musste der Spanier am langen Eck nur noch über die Linie befördern (57.). Die Austria wirkte in der Folge verunsichert, war in der Defensive extrem anfällig. Ulmer konnte bei einem an der Mittellinie gestarteten Solo durch die Austria-Abwehr laufen und im Strafraum seelenruhig zum 2:1 (60.) abschließen.

Das 3:1 (72.) schossen sich die Gäste selbst, Larsen wehrte eine Soriano-Hereingabe unglücklich ins eigene Gehäuse ab. Damit war die Gegenwehr der Fink-Elf endgültig zu Ende. Valon Berisha (78.) und Naby Keita (79.) ließen weitere Topchancen aus. Tore fielen aber trotzdem noch, und wieder hatte Soriano seine Beine im Spiel. Salzburgs Kapitän bediente Laimer mit der Ferse und der ÖFB-Nachwuchs-Teamspieler ließ sich diese Chance nicht entgehen (81.).

Auch nach einem Weitschusstor von Grünwald (83.) änderte sich nichts am Spielgeschehen. Salzburg hatte die Partie im Griff und sorgte für den Schlusspunkt. Der an der Niederlage schuldlose Almer wehrte einen Soriano-Schuss ab, Laimer staubte zum 5:2 (87.) ab. Salzburg schaltete nach Ried und Sturm den dritten Ligakonkurrenten aus und ist im Bewerb 17 Partien ungeschlagen. Die Austria rutschte mit der vierten Pflichtspielpleite in Folge weiter in die Krise, steht am Samstag in Mattersburg unter Druck.

Stimmen zum Spiel:

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Erste Halbzeit waren wir, so finde ich, besser und haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In der zweiten Halbzeit war Red Bull Salzburg besser, und wir haben die gesamte Power gesehen.“

Oscar Garcia (Salzburg-Trainer): „Die Austria hat uns überrascht mit der Art und Weise, wie sie ab der ersten Minute gespielt hat. Wir haben nicht in das Spiel gefunden. In der zweiten Hälfte haben wir einiges geändert. Ich muss meiner Mannschaft gratulieren, denn sie hat Charakter bewiesen. Es ist sehr schwierig, so ein Spiel noch zu drehen, noch dazu gegen einen guten Gegner.“

Andreas Ulmer (Salzburg-Torschütze): „Wir waren in der ersten Halbzeit zu weit weg von unseren Gegenspielern, haben zu wenige Zweikämpfe gewonnen. In der zweiten Halbzeit hat das besser geklappt, wir haben gleich zu Beginn zwei Tore gemacht und sind dann richtig gut in das Spiel gekommen.“

Konrad Laimer (Salzburg-Doppeltorschütze): „Wir haben ein bisschen schwer ins Spiel gefunden, in der zweiten Halbzeit lief es dann besser. Wir haben an uns geglaubt, ins Spiel gefunden, haben super kombiniert und schöne Tore erzielt.“

ÖFB-Samsung-Cup, Halbfinale

Mittwoch:

Red Bull Salzburg - Austria Wien 5:2 (0:1)

Red Bull Arena, 6.173 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
0:1 Venuto (12.)
1:1 Soriano (57.)
2:1 Ulmer (60.)
3:1 Larsen (72./Eigentor)
4:1 Laimer (81.)
4:2 Grünwald (83.)
5:2 Laimer (87.)

Salzburg: Walke - Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer - Laimer, Bernardo - Reyna (73./Lazaro), Keita, Berisha (87./Hwang) - Soriano (89./Minamino)

Austria: Almer - Larsen, Windbichler, Rotpuller, Martschinko - Serbest, Holzhauser (77./Prokop) - Venuto (76./Meilinger), A. Grünwald, Gorgon (76./Friesenbichler) - Kayode

Gelbe Karten: Keine bzw. Venuto, Kayode, Serbest, Grünwald, Friesenbichler, Martschinko

Die Besten: Ulmer, Laimer, Soriano bzw. Almer, Venuto

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