Hohe Hürden für Schweizer
Bei ihrer insgesamt vierten EM-Teilnahme will die Schweizer Nationalmannschaft endlich die Gruppenphase überstehen. Das erstmalige Erreichen der K.-o.-Phase wird für die zuletzt in den Testspielen schwächelnden Eidgenossen jedoch alles andere als einfach, treffen sie doch bei der UEFA Euro 2016 in der Gruppe A auf Gastgeber Frankreich, Rumänien und Albanien.
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Vor allem in der aktuellen Verfassung - nach Niederlagen in Irland (0:1) sowie zu Hause gegen Bosnien-Herzegowina (0:2) und Belgien (1:2) gelang erst im letzten EM-Testspiel mit dem 2:1 gegen Moldawien der erste Erfolg im EM-Jahr - drohen der von Hitzfeld-Nachfolger Vladimir Petokovic trainierten „Nati“ ungemütliche Wochen bei der Euro. Denn im Gegensatz zu den Schweizern befindet sich Albanien seit Monaten in guter Form, Rumänien hat während der Qualifikation weniger Gegentore bezogen als alle übrigen 52 Verbände, und die Franzosen zählen bei der Heim-EM zum engsten Favoritenkreis.
Steckbrief Schweiz
- Teamchef: Vladimir Petkovic (seit 2014)
- Bekannteste Spieler: Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin), Xherdan Shaqiri (Stoke City), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach), Valon Behrami (Watford)
- FIFA-Weltrangliste: 15.
- EM-Teilnahmen: 4
- WM-Teilnahmen: 10
- Größte Erfolge: WM-Viertelfinale 1934, 1938 und 1954, Olympia-Silber 1924
Schon das Auftaktspiel am 11. Juni (15.00 Uhr, live in ORF eins) gegen Albanien wird damit zur Schlüsselpartie für die Schweiz und für Granit Xhaka ein ganz besonderes. Der Kapitän von Borussia Mönchengladbach trifft dabei wohl auf seinen eineinhalb Jahre älteren Bruder Taulant, der zwar ebenfalls in Basel geboren wurde, sich jedoch für das albanische Team entschieden hat. Die Eltern der Xhaka-Brüder sind Kosovo-Albaner aus Prishtina.
Xhaka freut sich auf Bruderduell
„Für unsere Familie ist dieses außergewöhnliche Duell mit starken Emotionen verbunden. Nie zuvor standen sich zwei Brüder bei einer Endrunde gegenüber, die den gleichen Vater und dieselbe Mutter haben“, betonte Granit Xhaka vor einem Monat in einem sda-Interview. Zusätzliche Brisanz erhält diese Partie dadurch, dass neben Taulant Xhaka auch noch andere albanische Teamspieler für die Schweiz spielberechtigt gewesen wären.

Reuters/Action Images/John Sibley
Xhaka steht ein „außergewöhnliches Duell mit starken Emotionen“ bevor
Der große Star der „Nati“ ist Kapitän Stephan Lichtsteiner. Der 32-jährige Rechtsverteidiger vom italienischen Serienmeister Juventus Turin hat nach seiner Herzoperation im vergangenen Oktober zu alter Stärke zurückgefunden. Mittlerweile wird Lichtsteiner seinem Spitznamen „Schweizer Express“, wie er in Italien ob seiner dynamischen Flankenläufe genannt wird, wieder vollauf gerecht und soll nun bei der Euro auch seine Mitspieler mitreißen, damit das Minimalziel Achtelfinale erreicht wird.
EM-Kader Schweiz
Tor: Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach/GER), Roman Bürki (Borussia Dortmund/GER), Marwin Hitz (FC Augsburg/GER)
Abwehr: Johan Djourou (Hamburger SV/GER), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach/GER), Michael Lang (FC Basel), Stephan Lichtsteiner (Juventus Turin/ITA), Francois Moubandje (Toulouse/FRA), Ricardo Rodriguez (VfL Wolfsburg/GER), Fabian Schär (1899 Hoffenheim/GER), Steve von Bergen (Young Boys Bern)
Mittelfeld: Valon Behrami (Watford/ENG), Blerim Dzemaili (FC Genoa/ITA), Gelson Fernandes (Stade Rennes/FRA), Fabian Frei (FSV Mainz/GER), Xherdan Shaqiri (Stoke City/ENG), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach/GER), Denis Zakaria (Young Boys Bern)
Angriff: Eren Derdiyok (Kasimpasa Istanbul/TUR), Breel Embolo (FC Basel), Admir Mehmedi (Bayer Leverkusen/GER), Haris Seferovic (Eintracht Frankfurt/GER), Shani Tarashaj (Grasshoppers Zürich)
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