Mit Heimsieg in die Top 100
Gerald Melzer hat sich zum zweiten Mal in seiner Karriere für das Viertelfinale eines ATP-Turniers qualifiziert. Der Niederösterreicher besiegte am Mittwoch bei den mit 520.070 Euro dotierten Generali Open in Kitzbühel den spanischen Qualifikanten Daniel Gimeno Traver in nur 74 Minuten glatt mit 6:3 6:1.
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Damit sollte dem aktuellen Weltranglisten-107., der vor wenigen Tagen seinen 26. Geburtstag feierte, auch der Einzug in die Top 100 des ATP-Rankings sicher sein. Da Gerald Melzer nun auf seinen Bruder Jürgen trifft, steht ein Österreicher fix im Halbfinale.

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Gerald Melzer feierte den bisher größten Erfolg seiner Karriere
Zum zweiten Mal nach dem Halbfinale in München 2015 qualifizierte sich Melzer also für ein ATP-Viertelfinale. „Ich habe jetzt gar nicht an die 45 ATP-Punkte gedacht, oder dass ich nach der Woche in den ersten 100 bin. Es war für mich viel bedeutender, vor dem Heimpublikum gut zu spielen und Spaß auf dem Platz zu haben und den Leuten was zu bieten“, so Melzer.
Eisbäder brachten Erfolg
Der wegen des Davis-Cups kurzfristig angereiste Niederösterreicher hatte sich in den vergangenen Jahren in Kitzbühel „zu viel erwartet“ und war immer „extrem nervös“ gewesen. Diesmal war er nach dem Erstrundensieg, der ihm im Finish Krämpfe eingebracht hatte, müde. „Ich habe gestern versucht, alles Mögliche für die Regeneration zu tun und habe mit Jürgen auch aus dem Doppel rausgezogen.“ Unter anderem mit Eisbädern hatte sich Melzer fitgemacht.
Melzer startete stark, nach einem Break zum 3:1 hatte er Satz eins nach 34 Minuten in der Tasche. Der Schlüssel zum Sieg war ein umkämpftes viertes Game im zweiten Durchgang, nachdem Melzer Gimeno-Traver zum 2:1 gebreakt hatte. Der Spanier konnte insgesamt fünf Rebreakchancen nicht nützen bzw. vereitelte Melzer diese. Danach war der Widerstand beim Weltranglisten-131. gebrochen.
Titelverteidiger überraschend out
Für eine handfeste Überraschung sorgte danach das erst 20-jährige russische Talent Karen Chatschanow. Der Weltranglisten-104. eliminierte den Titelverteidiger und die Nummer zwei des Turniers, Philipp Kohlschreiber, nach 81 Minuten mit 6:4 6:4. „Ich habe keinen guten Tag erwischt. Da gibt es ein paar Gedanken, die mich viel beschäftigen und ich bin auch körperlich nicht in dem Zustand“, sagte Kohlschreiber.
Der Deutsche vermisste seinen Trainer Stephan Fehske. „Man hat gesehen, mein Coach ist nicht da, da gab es ein bisschen Stress, und war schwer heute“, sagte der Deutsche, den mit dem Coach auch eine enge Freundschaft verbindet. „Ich habe keine Ahnung, ob ehemalig oder nicht“, meinte er zur Frage, ob die Zusammenarbeit nun vorbei ist. Zudem klagt der Weltranglisten-23. auch seit Halle über körperliche Probleme. „Jetzt ist es das Sprunggelenk. Ich belaste meinen Fuß kaum.“ Er spiele nur mit 40, 50 Prozent Beinarbeit, um seinen Fuß zu schonen.
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