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Kayode-Verhaltenskodex zum Schmunzeln
Der Nigerianer unterschrieb im Mai 2015 einen Vierjahresvertrag bei den Violetten. Laut dem nun offengelegten Vertragswerk verdient der um 800.000 Euro von Maccabi Netanya gekommene Stürmer 19.500 Euro brutto pro Monat plus Prämien. Dazu verpflichtete sich Kayode, Deutsch zu lernen, nicht zu dopen und keine Sportwetten abzugeben. So weit, so normal für einen Spielervertrag im Fußball.

GEPA/Philipp Brem
Larry Kayode unterschrieb ein abwechslungsreiches Arbeitspapier
Viele Spendenmöglichkeiten
Im Anhang des Vertrages wurde es dann aber für die „Falter“-Recherche interessanter und vor allem kurioser: In einem Verhaltenskatalog, der wohl allen oder zumindest den meisten Austria-Spielerverträgen beigefügt wird, wurden da allerhand Straf-„Spenden“ bei Nichteinhaltung verschiedener Punkte vereinbart. Zieht Kayode die Schuhe nicht vor der Garderobe aus, muss er 100 Euro in die Teamkasse spenden. Lässt er im Teamhotel nach Mitternacht das Licht an, zahlt er 100 Euro.
Benützt Kayode sein Handy in der Kabine, kostet das 100 Euro. Sich im Trainingscamp Essen auf das Zimmer zu bestellen, kostet 50 Euro. Für alle fünf Minuten, die Kayode zu spät zum Training kommt, muss er 100 Euro zahlen. Hält er sich irgendwann nicht an den vorgegebenen Dresscode, wieder 100 Euro – bei Wiederholung 200. Nachtleben genießen ist an Spieltagen und den Tagen danach ohne vertragliche Einschränkung gestattet – in einer Woche mit zwei Pflichtspielen beschränkt es sich auf nur den Spieltag, bis spätestens drei Uhr. Sonst verliert man 15 Prozent seiner Boni.
Balotelli-Millionen für Bravsein
Lustig ging es vertraglich auch im Ausland zu, etwa in England. Wie die „Times“ unter Berufung auf die Enthüllungsplattform Football Leaks berichtete, hat Mario Balotelli bei seinem Wechsel zu Liverpool 2014 eine kuriose Vertragsklausel unterschrieben. Dem Italiener wurde nach Ende jeder Saison ein Bonus von 1,2 Millionen Euro garantiert, sofern er in keiner Spielzeit dreimal oder öfter ausgeschlossen wird und sich keine Undiszipliniertheiten leistet.

Reuters/Phil Noble
Mario Balotelli galt schon immer als Enfant terrible
Zu diesen Undiszipliniertheiten zählten etwa das Anspucken eines Gegners sowie eine verbale oder körperliche Attacke gegen andere Personen, hieß es in dem Kontrakt. Zudem wurde ein „angemessenes Verhalten gegenüber dem Liverpool Football Club“ eingefordert. Der Stürmer erhielt bei den „Reds“ 2014 zwar einen Dreijahresvertrag, spielte aber nur in der Saison 2014/15 für Liverpool und brachte es dabei auf 28 Bewerbspartien, vier Tore und sieben Gelbe Karten. Ausgeschlossen wurde er nicht. Dennoch floss die Extraprämie offenbar nicht - wohl deshalb, weil sich Balotelli damals weigerte, bei Eckbällen des Gegners zu verteidigen.