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Wieder Podestplatz für ÖSV-Speed-Herren

Nach dem Abfahrtssieg von Max Franz in Gröden haben sich Österreichs Speed-Herren am Dienstag über den nächsten Podestplatz freuen dürfen. Hannes Reichelt belegte beim Super-G in Santa Caterina den zweiten Platz. Geschlagen geben musste sich der 36-jährige Salzburger nur Kjetil Jansrud. Der Norweger holte mit einem Vorsprung von 0,60 Sekunden auf Reichelt seinen dritten Super-G-Sieg in Serie.

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Während Jansrud als erster Läufer seit Hermann Maier (Saison 1997/98) die ersten drei Super-Gs der Saison gewinnen konnte, landete Lokalmatador Dominik Paris zur Freude der italienischen Fans auf dem dritten Platz (+0,65). Max Franz kam ex aequo mit dem Deutschen Josef Ferstl auf Rang fünf (1,24). Vincent Kriechmayr rundete trotz eines Fehlers im unteren Teil als Zehnter (1,45) das mannschaftlich achtbare ÖSV-Ergebnis ab.

Super-G in Santa Caterina:

  • 1. Kjetil Jansrud (NOR)
  • 2. Hannes Reichelt (AUT)
  • 3. Dominik Paris (ITA)

Romed Baumann (1,81) und Matthias Mayer (1,98) belegten die Ränge 19 und 22. Nicht nach Wunsch lief es auch für Marcel Hirscher, der den Super-G vor allem wegen der Superkombi am Donnerstag in Angriff nahm. Der 27-jährige Salzburger kassierte als 43. einen Rückstand von 3,43 Sekunden auf Jansrud. Der Norweger holte damit auch im Gesamtweltcup auf und liegt 151 Punkte hinter Hirscher.

„Ein schöner Tag“ für Reichelt

Im Mittelpunkt stand daher diesmal aus ÖSV-Sicht Reichelt, für den das Ersatzrennen für den abgesagten Super-G in Lake Louise nach einem schwierigen Jahr zum Freudentag wurde. Der ÖSV-Routinier, der bei der Abfahrt in Kitzbühel schwer gestürzt war und sich noch am 18. September einer Operation an der Lendenwirbelsäule hatte unterziehen müssen, feierte nach Rang drei beim Super-G in Kitzbühel am 22. Jänner sein Comeback auf dem Podest.

Reichelt erstmals auf dem Podest

Der Weltmeister schafft es nach seiner Bandscheiben-OP im September erstmals in dieser Saison auf das Stockerl.

„Das ist ein schöner Tag für mich. Vor ein paar Wochen habe ich noch gemeint, dass ich froh bin, wenn das Jahr 2016 vorbei ist. Es war eine brutale Berg- und Talfahrt“, erklärte Reichelt im ORF-Interview. Schon in Gröden (Platz neun) habe er gesehen, dass nicht mehr viel auf das Podium fehlt. „Heute hatte ich auch ein wenig Glück. Es war ein brutal schwerer Super-G, aber das sind Sachen, die mir liegen“, sagte Reichelt.

Jansrud im oberen Teil unantastbar

Jansrud, der bereits die Rennen in Val d’Isere und Gröden gewinnen konnte, war aber wieder unantastbar und sorgte mit Startnummer sieben für eine neue Zeitrechnung. Vor allem im selektiven oberen Teil ließ der 31-Jährige seine aktuelle Ausnahmestellung im Super-G aufblitzen. Dort holte er in Abwesenheit seines Landsmannes Aksel Lund Svindal, der seinem Knie in Hinblick auf die Klassiker im Jänner eine Pause gönnt, den entscheidenden Vorsprung heraus.

Jansrud rast zum Hattrick

Kjetil Jansrud ist auch im dritten Super-G dieser Saison eine Klasse für sich und holt sich mit klarem Vorsprung seinen 17. Weltcup-Sieg.

„Oben war es schwierig und mit dem Sprung sehr speziell. Ich hatte eine sehr gute Linie, die zu 100 Prozent gepasst hat, daher habe ich viel Geschwindigkeit in den flachen Teil mitgenommen. Dort war ich ein bisschen vorsichtig, aber es war in Ordnung“, analysierte Jansrud seinen Lauf, der ihm den insgesamt 18. Weltcup-Sieg brachte. Reichelt konnte in diesem Bereich 0,28 Sekunden aufholen. „Unten habe ich Stress bekommen, das ist meistens gut im Super-G. Oben hätte ich gerader fahren können“, erklärte Reichelt.

Hirscher kassiert „richtige Packung“

Für Hirscher, der aufgrund einer Verkühlung das Abfahrtstraining am Montag ausgelassen hatte, gab es nach Rang 13 beim Super-G in Val d’Isere diesmal keine Weltcup-Punkte. „Ich habe keine wirkliche Erklärung dafür. Fakt ist, dass es eine richtige Packung ist. Jetzt heißt es, das Positive für die Kombi mitzunehmen. Da muss ich es besser machen, das heute war viel zu wenig“, sagte Hirscher, der seit Beaver Creek 2015 weiter der letzte ÖSV-Sieger in einem Super-G ist.

Auch Kriechmayr war am Ende nicht ganz zufrieden mit Platz zehn, griff er doch zwischenzeitlich mit nur 0,73 Sekunden Rückstand auf Jansrud nach einem Podestplatz. Danach verlor der Oberösterreicher bei einer Welle die Linie. „Es ist schade, kaum bin ich wieder einmal schnell, mache ich einen blöden Fehler. Da bin ich schon angefressen auf mich, aber ich habe gezeigt, dass ich noch schnell Ski fahren kann“, sagte Kriechmayr.

Franz jubelte indes nach dem Abfahrtssieg in Gröden über ein weiteres Topergebnis. „Unter die Top Fünf zu kommen, war der Plan. Es war ein cooler Super-G“, so der Kärntner. Eine Talentprobe bei diffusen Lichtverhältnissen lieferte indes Christoph Kren ab. Der 22-Jährige fuhr bei seinem Debüt auf Rang 28 (2,35) und holte damit gleich Weltcup-Punkte. „Oben war es auch bisschen windig. Außerdem ist der Steil- und Zielhang im Schatten, da sieht man wenig Boden. Das macht es so schwierig“, erklärte Reichelt die Probleme für die Läufer beim ersten Super-G in Santa Caterina.

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