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100. Podestplatz für Hirscher winkt

Zwei Tage nach den Damen starten auch die Herren traditionell mit dem Zagreb-Slalom ins neue Jahr. Und wie bei den Damen Mikaela Shiffrin hat am Donnerstag (14.45 und 18.00 Uhr, live in ORF eins) auch Marcel Hirscher eine tolle Serie zu verteidigen. Der Salzburger geht auf seinen vierten Sieg auf dem Sljeme-Hang in Serie los, das ist bisher im Slalom noch keinem gelungen.

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Alberto Tomba (Sestriere) und Ingemar Stenmark (Madonna und Kitzbühel) haben jeweils fünfmal an einem Ort gewonnen. Benjamin Raich (Schladming) und Ivica Kostelic (Wengen) konnten je viermal auf demselben Hang jubeln. Aber selbst diese Allzeitgrößen haben das nicht nacheinander geschafft. Auch Hirscher hatte diese Chance einmal in Adelboden.

Marcel Hirscher (AUT)

APA/AP/Alessandro Trovati

Wird Hirscher die Konkurrenz in Zagreb wieder einmal abhängen?

Ein weiterer Sieg in Zagreb würde für Hirscher den 100. Podestplatz bedeuten, er wäre hinter Stenmark (155) und Marc Girardelli (100) der dritte Läufer, der diese Marke erreicht. Stockerlplätze sind angesichts des hochkarätigen Kampfes im Slalom mit dem Norweger Henrik Kristoffersen auch die Mindestanforderung. Nachdem er das alte Jahr mit einer persönlichen Rekordpunktezahl beendet hat, geht der Kampf um die historische sechste große Kristallkugel in die entscheidende Phase.

Herzensangelegenheit Zagreb

Da helfen Podestplätze - Hirscher hat in seinen bisher elf Saisonrennen acht davon geholt - gut weiter. Etwa zweite Plätze, mit welchen sich Hirscher zuletzt bei den Slaloms in Val d’Isere und Madonna jeweils hinter Kristoffersen begnügen musste. Bei Hirschers Auftaktsieg in Levi war der Norweger nicht am Start gewesen. Für Hirscher ist Zagreb mittlerweile zu einer Herzensangelegenheit geworden, nachdem sein erster Sieg 2012 auf dem Berg nahe der kroatischen Hauptstadt wegen der „Einfädelaffäre“ viel Diskussionsstoff erzeugt hatte.

Hirscher geht auf Rekord los

Marcel Hirscher peilt am Donnerstag seinen vierten Zagreb-Sieg in Serie an. Vier Erfolge en suite auf demselben Hang hat im Slalom niemand geschafft.

Danach siegte Hirscher auch 2013 und 2015, dazwischen und im Vorjahr war das Rennen wegen Schneemangels abgesagt bzw. verlegt worden. Hirscher trainierte am Mittwoch mit seinen Teamkollegen noch daheim auf der Reiteralm, ehe er nach Zagreb flog, um dort am Abend erstmals die Ski anzuschnallen. Sowohl die Startnummernauslosung als auch der live im TV zu sehende Festakt anlässlich „50 Jahre FIS-Alpinweltcup“ fand auf einer mit Schnee bedeckten Straße im historischen Zentrum Zagrebs statt.

„Mehr Risiko“

Am Donnerstag will Hirscher unter Flutlicht Kristoffersen endlich wieder einmal biegen. Sowohl in Kroatien als auch danach in Adelboden kann er auch seinen ohnehin schon beträchtlichen Vorsprung auf Speed-Dominator Kjetil Jansrud ausbauen, ehe es nach Wengen, Kitzbühel und Schladming geht. Der Jänner ist bekanntlich der Monat der großen Klassiker im Herren-Weltcup.

Slalom Trainer Marko Pfeifer

GEPA/Oliver Lerch

Marko Pfeifer traut seinem Slalom-Team noch einiges zu

Für diese wichtige Phase fühlen sich auch Hirschers Teamkollegen gut gerüstet. „Die Burschen haben bisher gut angeschrieben und einige Punkte auf dem Konto. Das war auch unser Ziel, bevor der Jänner kommt. Damit kann man ab nun auch mehr Risiko eingehen“, erklärte Slalom-Chef Marko Pfeifer. Vor allem Michael Matt, Marc Digruber, Marco Schwarz und Manuel Feller haben im WM-Winter zum Teil schon stark aufgezeigt.

Dass es im Slalom dennoch praktisch nur um Platz drei hinter Kristoffersen und Hirscher geht, ist auch Pfeifer bewusst. „Die beiden fahren derzeit sicher in einer eigenen Liga. Dahinter folgt der Rest der Weltklasse, da gehören wir aber dazu“, ist der Kärntner überzeugt. „Wir wollen nun nicht mehr nur ergebnisorientiert, sondern munter drauflos fahren. Sie fahren alle gut Ski, und der Jänner ist mit fünf Slaloms unser wichtigster Monat.“

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