Österreicherinnen mit Negativrekord
Die Siegerin des ersten Riesentorlaufs im Kalenderjahr 2017 heißt Tessa Worley. Die Französin, die vor dem Jahreswechsel zweimal der Amerikanerin Mikaela Shiffrin den Vortritt lassen musste, schlug auf dem Pohorje bei Maribor zurück und carvte zu ihrem dritten Saisonsieg und dem elften Erfolg insgesamt. Für die rot-weiß-roten Läuferinnen setzte es das schlechteste RTL-Ergebnis im Weltcup.
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Worley, nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei, fing in der Entscheidung Halbzeitleaderin Shiffrin noch ab und holte sich in 2:16,96 Min. nach Killington und Sestriere ihren dritten Sieg in dieser Saison. In Maribor hatte die 27-Jährige davor noch nie gewonnen. Rang zwei ging mit 0,16 Sek. Rückstand an die Italienerin Sofia Goggia, die Schweizerin Lara Gut wurde Dritte (+0,25 Sek.). Shiffrin musste sich nach ihrem Doppelsieg auf dem Semmering diesmal mit Rang vier begnügen.
Worley dreht in Entscheidung auf
Tessa Worley kämpfte sich nach Rang zwei zur Halbzeit in der Entscheidung noch auf die oberste Stufe des Podests.
Im Riesentorlauf-Weltcup baute Worley ihre Führung wieder aus. Die 27-Jährige hält nach sechs Saisonrennen bei 500 Punkten, Shiffrin liegt 85 Punkte hinter der Französin auf Platz zwei, 105 Zähler hinter der Amerikanerin rangiert Gut auf Rang drei. Im Gesamtweltcup kam die Schweizerin Shiffrin etwas näher. Der Titelverteidigerin fehlen nun 205 Punkte auf Spitzenreiterin Shiffrin.
Historische ÖSV-Schlappe
Für Österreichs Damen endete das Rennen auf dem Pohorje mit einer schweren Niederlage. Keine Läuferin des Österreichischen Skiverbands (ÖSV) schaffte den Sprung in die Top 20. Als beste ÖSV-Athletin landete Ricarda Haaser auf Rang 23. Bis heuer ist der 22. Platz der Vorarlbergerin Anita Wachter am 4. Jänner 1985 das schlechteste ÖSV-Ergebnis im Riesentorlauf in der Weltcup-Geschichte seit 1967 gewesen.
Nach Stefanie Brunner im ersten Durchgang erwischte es in der Entscheidung auch Anna Veith, 2015 Siegerin in Maribor. Die Weltmeisterin, nach dem ersten Lauf als Achte beste ÖSV-Läuferin, verschnitt im zweiten Lauf im oberen Teil und vermied mit Mühe einen Sturz. „Normalerweise wäre ich nach so einem Rennen sehr enttäuscht, aber jetzt weiß ich, dass es viel Schlimmeres gibt“, meinte die 27-jährige Veith, „im Gegensatz zum Semmering habe ich es geschafft, ans Limit zu gehen. Das Knie macht keine Probleme.“
Damen-RTL in Maribor
- 1. Tessa Worley (FRA)
- 2. Sofia Goggia (ITA)
- 3. Lara Gut (SUI)
Premiere für Resch
Haasers 23. Platz blieb damit das höchste der Gefühle. Die Tirolerin, die am Semmering u. a. Platz zehn belegt hatte, konnte sich damit aber nicht trösten. „Ich habe mir heute schwergetan, ich war nicht am Limit unterwegs“, sagte Haaser, die im oberen Teil zwar noch vorne lag, aber unten wie im ersten Durchgang viel Zeit verlor. Unmittelbar hinter der 23-Jährigen landete Michaela Kirchgasser auf dem 24. Platz.
Eine Premiere gab es für Stephanie Resch. Die 21-Jährige, die sich mit Nummer 46 für den zweiten Lauf qualifiziert hatte, holte als 26. die ersten Weltcup-Punkte ihrer Karriere. „Ich habe versucht den ganzen Trubel auszublenden, und das ist mir diesmal gut gelungen“, freute sich Resch, „ich habe versucht ruhig zu bleiben, weil ich gewusst habe, irgendwann kommt der Tag. Und heute ist er gekommen.“ Wie für Veith endete der RTL in Maribor auch für Katharina Truppe mit einem Ausfall.
Abschiedstour von Maze
Ihren wohl letzten Weltcup-Auftritt hatte Tina Maze. Die ehemalige Weltcup-Gesamtsiegerin, zweifache Olympiasiegerin und vierfache Weltmeisterin, die bereits die vergangene Saison ausgelassen hatte, präsentierte sich im ersten Durchgang mit Startnummer 34 noch einmal ihren Landsleuten im Rennanzug. Etwa Mitte der Strecke schwang die 33-Jährige ab und umarmte ihren Trainer und Lebensgefährten Andrea Massi. Kurz vor dem Ziel schnallte sie ihre Skier ab und legte den letzten Meter unter großem Beifall der Zuschauer zu Fuß zurück.
Maze hatte im Alter von 15 Jahren am 2. Jänner 1999 in Maribor ihr Debüt im Weltcup gegeben. Die Slowenin holte in ihrer Karriere insgesamt 26 Weltcup-Siege und vergoldete sich bei Olympia 2014 in Sotschi in Abfahrt und Riesentorlauf. Bei Weltmeisterschaften holte Maze Gold in Riesentorlauf (2011), Super-G (2013), Abfahrt und Kombination (2015). In der Saison 2012/13 holte sich die 33-Jährige mit der Rekordpunktezahl von 2.414 Punkten den Gesamtweltcup.
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