Damen haben am Sonntag Priorität
Nach der am Samstag wegen Nebels abgesagten Herren-Abfahrt steht der Ski-WM in St. Moritz ein Speed-Sonntag ins Haus. Beide Königsdiszpilinen werden nun am selben Tag ausgetragen. Jene der Damen wurde von 12.00 Uhr auf 11.15 Uhr vorverlegt, die der Herren soll nun um 13.30 Uhr (jeweils live in ORF eins und im Livestream) stattfinden.
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„Der Plan ist, dass wir beide Rennen haben“, gab FIS-Renndirektor Atle Skardaal bei der Mannschaftsführersitzung der Damen am Samstagabend bekannt, nachdem die Herren-Abfahrt zuvor nach mehrstündiger Verschiebung abgesagt werden hatte müssen. Grund dafür war eingeschränkte Sicht im mittleren Abschnitt der Corviglia.
Wolken, aber kein Nebel prognostiziert
Die Wetterprognose für Sonntag ist nun besser. Zwar soll es nicht strahlend schön werden, sondern Wolken werden den Himmel bedecken, allerdings sollen die Strecken frei von Nebel sein. „Es wird auch nicht nur einfach, aber ich denke, wie haben eine gute Chance. Wir haben alles präpariert“, sagte Skaardal.
Nach dem Neuschnee in der Nacht auf Samstag war zuerst die Herren-Strecke Corviglia präpariert worden, am Nachmittag dann die Engiadina der Damen. Beide Abfahrten an einem Tag gab es bei einer WM auch schon. Im Februar 2007 in Aare war auch das Herren-Rennen auf Sonntag verschoben worden. Sieger waren damals der Norweger Askel Lund Svindal und die Schwedin Anja Pärson.
Nur ein Startversuch bei den Herren
FIS-Renndirektor Markus Waldner stellte in der Mannschaftsführersitzung deutlich klar, dass 13.30 Uhr die einzig mögliche Startzeit für die Herren ist. „Wir müssen um 13.30 Uhr starten. Wegen der Biathlon-WM“, sagte der FIS-Renndirektor. Eine frühere Startzeit bei den Herren ist nicht möglich, weil es eine Stunde dauert, bis die Kameras des Schweizer Fernsehens nach dem Damen-Rennen neu positioniert sind.

APA/Helmut Fohringer
Bei nur einem Startversuch werden die Fans auf keine Geduldsprobe gestellt
Sollte sich der Start des Damen-Rennens verzögern, verheißt das nichts Gutes für die Herren. „Sie haben Priorität. Es ist Frauen-Abfahrtstag. Aber drücken wir die Daumen“, sagte Waldner. Damen und Herren fahren auf zwei neben einander liegenden Strecken.
Kriechmayr als Trumpf-Ass
Dennoch sollen Vincent Kriechmayr, Hannes Reichelt, Max Franz und Matthias Mayer die erste Abfahrtsmedaille seit Bormio 2005 (Bronze durch Michael Walchhofer) überhaupt holen. Vor allem Kriechmayr fand sich auf der Corviglia bei seinem WM-Debüt auf Anhieb zurecht. Im Super-G überraschte er als Fünfter und bester Österreicher, im Abfahrtstraining hielt er dem Qualifikationsdruck stand und distanzierte dabei als souverän Schnellster nicht nur seine ÖSV-Kameraden.
Geplänkel zwischen Damen und Herren
Besichtigen werden am Sonntag auch die Kombinierer. Sie dürfen nach dem Abfahrtsrennen auch einen Trainingslauf bestreiten, müssen wegen der Zeremonien im Zielraum aber früher abschwingen. Wer in der Spezialabfahrt auf der Startliste steht, darf dann nicht noch das Kombinierertraining bestreiten.
Nach dem Schneefall in der vergangenen Nacht seien 400 Leute an der Strecke gewesen, um 8.00 Uhr früh am Samstag sei alles bereit gewesen, sagte Waldner. „Ich habe Atle bedauert, der alleine die Damen-Strecke saubergemacht hat“, scherzte Waldner unter dem Gelächter der anwesenden Mannschaftsführer über seinen Kollegen Atle Skaardal. Der hatte freilich Unterstützung, aber es herrscht ein stetes Geplänkel zwischen Damen und Herren.
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