Wiener verlieren Verfolgerduell
Cashpoint SCR Altach kann auch unter Coach Martin Scherb gewinnen. Die Vorarlberger setzten sich im dritten Frühjahrsspiel am Samstag bei der Wiener Austria mit 3:1 durch und sicherten damit den zweiten Tabellenrang in der tipico-Bundesliga mit nun fünf Punkten Vorsprung auf die drittplatzierten Favoritner ab. Der Rückstand auf Leader Salzburg beträgt nach wie vor drei Zähler.
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Nach einem Remis bei der Admira (1:1) und einer Niederlage gegen SKN St. Pölten (1:2) fixierten Nicolas Ngamaleu (4.) und Nikola Dovedan (29., 58./Elfmeter) mit seinen Saisontoren Nummer sieben und acht Altachs ersten Sieg im Jahr 2017. Die Wiener kassierten aufgrund von Nachlässigkeiten in der Defensive nach dem klaren 4:0 bei Sturm Graz wieder einen Rückschlag, vor allem im Titelkampf ging entscheidender Boden verloren.
Altach sichert Platz zwei ab
Altach sicherte im direkten Duell mit der Wiener Austria den zweiten Platz hinter Leader Salzburg ab. Die Vorarlberger gewannen beim Tabellendritten mit 3:1.
Anstatt Wiedergutmachung zu betreiben für das 1:5 in Altach Anfang November, setzte es die nächste Pleite im direkten Duell mit dem Sensationsteam der laufenden Saison. Dass die Austria dank des späten 1:3 durch Raphael Holzhauser (89./Elfmeter) weiterhin als einziges Team in jedem Saisonspiel getroffen hat, war kein Trost.
Umstellungen auf beiden Seiten
Austria-Coach Thorsten Fink war durch die Ausfälle von Petar Filipovic (verletzt) und Tarkan Serbest (gesperrt) zu Umstellungen gezwungen. Der Deutsche verhalf dem 17-jährigen Alexander Borkovic in der Innenverteidigung etwas überraschend zu seinem Ligadebüt. Im defensiven Mittelfeld durfte Abdul Kadiri Mohammed nach zuvor nur zweiminütiger Spielzeit erstmals von Beginn an ran.
Die Altacher mussten kurzfristig den Ausfall des angeschlagenen Goalies Andreas Lukse wegstecken, Martin Kobras sprang ein. Lukas Jäger kam nach seiner Sperre zurück ins Team, im Mittelfeld gab zudem Louis Ngwat-Mahop nach Verletzungspause sein Comeback.
Altach erwischt Traumstart
Die Gäste erlebten einen Traumstart. Ein weites Zuspiel von Emanuel Schreiner leitete Dovedan in den Lauf von Ngamaleu weiter, der sich im Zweikampf mit Lukas Rotpuller durchsetzte und Osman Hadzikic überhob (4.). Sechs Minuten später wirkte Rotpuller neuerlich unsicher, diesmal hatte er aber Glück, dass ein Foul an Dovedan als letzter Mann nicht geahndet wurde.
Die Austria versuchte in der Folge mehr für die Offensive zu machen, hatte auch deutlich mehr Ballbesitz, kam aber vor der Pause nur einmal in die Nähe eines Torerfolgs. Nach einer Holzhauser-Flanke kam Alexander Grünwald nicht richtig zum Abschluss, Philipp Netzer konnte gerade noch klären (24.).
Die Altacher erwiesen sich demgegenüber als Meister der Effizienz, profitierten aber neuerlich von Austria-Fehlern. Ngamaleu wurde von Borkovic nicht am Schuss gehindert, den haltbaren Abschluss ließ Hadzikic aus, und Dovedan staubte im Rutschen zum 2:0 (29.) ab. In der Defensive standen die Altacher gut gestaffelt und bombensicher.
Zwei Elfertore nach der Pause
Daran bissen sich die Wiener auch nach dem Seitenwechsel die Zähne aus. Trotz forschen Starts in die zweite Hälfte gelang der Anschlusstreffer nicht, weil der letzte Pass nicht ankam. Ausgerechnet in der größten Druckphase der Hausherren versetzte Altach allen Bemühungen der Wiener den Todesstoß. Abdul Kadiri Mohammed ging im Strafraum ungestüm in einen Zweikampf mit Dovedan, und der Gefoulte traf souverän vom Punkt zum 3:0 (58.).

GEPA/Christian Ort
Nikola Dovedan (rechts) durfte einen Doppelpack bejubeln
Die Austria hatte hingegen weiter kein Glück, ein Grünwald-Freistoß landete an der Latte (70.), ein weiterer Abschluss des Regisseurs ging daneben (76.). Der Ehrentreffer glückte Holzhauser dann doch noch. Der Ex-Deutschland-Legionär verwandelte einen Elfmeter, nachdem Lucas Galvao Austrias Felipe Pires niedergegrätscht hatte (89.). Das änderte nichts daran, dass Altach allmählich zu einem Angstgegner der Wiener avanciert. Die Vorarlberger haben nunmehr vier der fünf jüngsten direkten Aufeinandertreffen gewonnen.
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Das erste Tor ist einfach zu schnell gefallen gegen uns. Wir haben zwei junge Spieler auf Schlüsselpositionen neu gebracht. Sie haben nicht schlecht gespielt, im Moment kann man die Ausfälle aber nicht 1:1 ersetzen. Die Altacher waren das bessere und reifere Team, sie waren stark in der Defensive, haben wenig Chancen zugelassen. Wir müssen nach vorne schauen, es sind noch viele Spiele. Ich denke schon, dass wir den zweiten Platz noch schaffen können.“
Martin Scherb (Altach-Trainer): „Ich bin sehr erleichtert über den Sieg und sehr zufrieden mit der Leistung der Mannschaft. Wir haben vor dem Spiel intensiv gearbeitet und vieles gutmachen können. Die Austria ist ein sehr harter Gegner, selbst nach dem späten 1:3 habe ich befürchtet, es könnte noch etwas passieren. Ich freue mich, dass wir endlich mit einem Sieg im Frühjahr gelandet sind. Wir haben es geschafft, den Druck des Winterkönigs und des zweiten Platzes wegzubringen.“
Tipico-Bundesliga, 23. Runde
Samstag:
Austria - Altach 1:3 (0:2)
Ernst-Happel-Stadion, 5.879 Zuschauer, SR Eisner
Torfolge:
0:1 Ngamaleu (4.)
0:2 Dovedan (29.)
0:3 Dovedan (58./Elfmeter)
1:3 Holzhauser (89./Elfmeter)
Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller (63./Tajouri), Borkovic (46./Prokop), Martschinko - Mohammed, Holzhauser - Venuto, A. Grünwald, Pires - Kayode (80./Friesenbichler)
Altach: Kobras - Zech, Netzer, Galvao - Sakic (63./Lienhart), Salomon, Jäger, Ngwat-Mahop (77./Zwischenbrugger), Schreiner - Dovedan (83./D. Luxbacher), Ngamaleu
Gelbe Karten: Grünwald bzw. Jäger, Dovedan, Galvao
Die Besten: Grünwald, Tajouri bzw. Dovedan, Netzer, Galvao
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