Erster Qualisieg seit 2008
Kimi Räikkönen hat im Qualifying für den Grand Prix von Monaco gezeigt, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Der 37-jährige Finne holte sich am Samstag in Monte Carlo überraschend vor seinem Ferrari-Teamkollegen Sebastian Vettel die Poleposition. Während die Ferraris ihre Favoritenrolle damit unterstrichen, setzte es für Mercedes-Star Lewis Hamilton eine schwere Schlappe.
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In einem turbulenten Qualifying hatte Räikkönen am Ende um nur 43 Tausendstelsekunden gegenüber Vettel, der die freien Trainings dominiert hatte, die Nase vorn. Die „Scuderia“ geht damit erstmals seit 2008 von den ersten beiden Startplätzen aus in den Klassiker von Monte Carlo. Ferrari hat damit gute Chancen auf den ersten Monaco-Sieg seit Michael Schumacher 2001.
Pole für Kimi Räikkönen in Monaco
Kimi Räikkönen vor Sebastian Vettel - so ist das Qualifying für den Grand Prix von Monaco zu Ende gegangen. Für Mitfavorit Lewis Hamilton endete der Tag dagegen mit einer Enttäuschung.
Auch hinter den beiden Ferraris ging es eng her. Nur 0,045 Sekunden hinter seinem finnischen Landsmann landete Valtteri Bottas im Mercedes auf Rang drei. Die beiden Red-Bull-Boliden von Max Verstappen und Daniel Ricciardo belegten im Qualifying die Plätze vier und fünf.
„Nehme es einmal so hin“
Der Mann des Tages war aber Räikkönen, der im sechsten Versuch in dieser Saison erstmals in einem Qualifying vor seinem Teamkollegen Vettel blieb. In der langen Karriere des Finnen ist es erst die 17. Poleposition. Auf diese hatte der 37-Jährige allerdings neun Jahre oder 128 Rennen seit dem Grand Prix von Frankreich warten müssen. Auch bei seinem bisher einzigen Sieg in Monte Carlo, 2005, war Räikkönen von Startplatz eins aus ins Rennen gegangen.
„Es ist natürlich der beste Startplatz hier, aber es garantiert dir nicht, dass es im Rennen auch so wird. Ich nehme es einmal so hin. Es war das ganze Wochenende schon o. k., das Auto fühlt sich gut an“, analysierte Räikkönen gewohnt nüchtern seinen Qualisieg. „Im Qualifying ist sehr viel aufgegangen, aber es hat noch nicht alles funktioniert. Zur Bestzeit hat es aber gereicht. Das ist sehr schön. Ich freue mich für mich und für das Team.“
Vettel konnte hingegen eine gewisse Enttäuschung nicht verbergen. Immerhin hatte der Deutsche in den freien Trainings den Ton angegeben. Im Qualifying wurde der WM-Spitzenreiter aber immer im entscheidenden Moment von anderen Piloten eingebremst. „Das Auto war gut zu fahren, aber ich war vielleicht auch ein wenig zu gierig und wollte zu viel“, sagte Vettel, nachdem er seine 48. Poleposition nur hauchdünn verpasst hatte.
Hamilton kommt nicht auf Touren
Einen schwarzen Tag erlebte hingegen der WM-Zweite Hamilton. Der Brite schied bereits in der zweiten Phase des Qualifyings aus und geht damit von Startplatz 13 aus ins Rennen. Hamilton hatte, nachdem er vorher nicht auf Touren gekommen war, bei seinem letzten Versuch Pech. Unmittelbar vor ihm krachte McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne in die Leitplanken. Hamilton musste daraufhin seine Runde abbrechen.

APA/AFP/Andrej Isakovic
Hamilton suchte nach seinem Aus schnell das Weite
Schon am Vormittag im letzten freien Training konnte Hamilton mit den Ferraris nicht Schritt halten. „Es waren die gleichen Probleme, keine Ahnung was da los war“, sagte der Engländer, dem die Enttäuschung über das verpatzte Qualifying ins Gesicht geschrieben war, im ORF-Interview, „es fühlt sich sehr ungewöhnlich an.“ Bei Mercedes steht nun bis zum Rennen Ursachenforschung an. „Bei Lewis ist irgendwas schiefgegangen, wir müssen aber erst analysieren, was“, sagte Aufsichtsratschef Niki Lauda, „aber dieser Startplatz ist seiner nicht würdig.“
McLaren zeigt ohne Alonso auf
Völlig überraschend schafften es beide McLaren ins Quali-Finale - neben Vandoorne auch Jenson Button, der wegen dessen Abstechers zum Indy 500 in die USA Fernando Alonso ersetzt. Der Ex-Weltmeister landete auf Platz neun, wird wegen eines Problems mit dem Honda-Motor aber 15 Startpositionen zurückversetzt.
Mehr möglich war auch für Red Bull. Das österreichisch-englische Team hofft ob der Streckencharakteristik, bei der der PS-Nachteil der Renault-Triebwerke nicht so stark zum Tragen kommt, aber weiterhin auf den dritten Podestplatz der Saison. „Es ist alles sehr knapp. Die Ferrari-Zeiten waren nicht erreichbar, aber der Abstand ist eine Spur zu groß“, meinte Motorsport-Berater Helmut Marko. Verstappen fehlten etwas mehr als drei Zehntelsekunden auf Räikkönen.
Grand Prix von Monaco in Monte Carlo
Endstand im Qualifying: |
1. |
Kimi Räikkönen |
FIN |
Ferrari |
1:12,178 |
2. |
Sebastian Vettel |
GER |
Ferrari |
1:12,221 |
3. |
Valtteri Bottas |
FIN |
Mercedes |
1:12,223 |
4. |
Max Verstappen |
NED |
Red Bull |
1:12,496 |
5. |
Daniel Ricciardo |
AUS |
Red Bull |
1:12,998 |
6. |
Carlos Sainz |
ESP |
Toro Rosso |
1:13,162 |
7. |
Sergio Perez |
MEX |
Force India |
1:13,329 |
8. |
Romain Grosjean |
FRA |
Haas |
1:13,349 |
9. |
Jenson Button |
GBR |
McLaren |
1:13,613 |
10. |
Stoffel Vandoorne |
BEL |
McLaren |
keine Zeit |
Out in Q2: |
11. |
Daniil Kwjat |
RUS |
Toro Rosso |
1:13,516 |
12. |
Nico Hülkenberg |
GER |
Renault |
1:13,628 |
13. |
Kevin Magnussen |
DEN |
Haas |
1:13,959 |
14. |
Lewis Hamilton |
GBR |
Mercedes |
1:14,106 |
15. |
Felipe Massa |
BRA |
Williams |
1:20,529 |
Out nach Q1: |
16. |
Esteban Ocon |
FRA |
Force India |
1:14,101 |
17. |
Jolyon Palmer |
GBR |
Renault |
1:14,696 |
18. |
Lance Stroll |
CAN |
Williams |
1:14,893 |
19. |
Pascal Wehrlein |
GER |
Sauber |
1:15,159 |
20. |
Marcus Ericsson |
SWE |
Sauber |
1:15,276 |
Startaufstellung: |
1. |
Kimi Räikkönen |
FIN |
Ferrari |
|
2. |
Sebastian Vettel |
GER |
Ferrari |
|
3. |
Valtteri Bottas |
FIN |
Mercedes |
|
4. |
Max Verstappen |
NED |
Red Bull |
|
5. |
Daniel Ricciardo |
AUS |
Red Bull |
|
6. |
Carlos Sainz |
ESP |
Toro Rosso |
|
7. |
Sergio Perez |
MEX |
Force India |
|
8. |
Romain Grosjean |
FRA |
Haas |
|
9. |
Daniil Kwjat |
RUS |
Toro Rosso |
|
10. |
Nico Hülkenberg |
GER |
Renault |
|
11. |
Kevin Magnussen |
DEN |
Haas |
|
12. |
Stoffel Vandoorne |
BEL |
McLaren * |
|
13. |
Lewis Hamilton |
GBR |
Mercedes |
|
14. |
Felipe Massa |
BRA |
Williams |
|
15. |
Esteban Ocon |
FRA |
Force India |
|
16. |
Jolyon Palmer |
GBR |
Renault |
|
17. |
Lance Stroll |
CAN |
Williams |
|
18. |
Pascal Wehrlein |
GER |
Sauber |
|
19. |
Marcus Ericsson |
SWE |
Sauber |
|
20. |
Jenson Button |
GBR |
McLaren ** |
|
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