IOC gibt grünes Licht für Baseball
Neun Jahre nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe und der daraus resultierenden Kernschmelze im Atomkraftwerk von Fukushima wird die Region im Nordosten Japans bei den Olympischen Sommerspielen von Tokio 2020 Schauplatz sportlicher Bewerbe werden. Das Internationale Olympische Comite (IOC) gab dafür Ende Juni grünes Licht.
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Bei den zweiten Sommerspielen in Tokio nach jenen 1964 wird Fukushima 2020 Schauplatz der Eröffnungsspiele der Gastgeber im Baseball und Softball werden. Das bestätigte IOC-Vizepräsident John Coates in Tokio am Ende des Besuchs der Koordinierungskommission des IOC in Fukushima.

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Sperrgebiet: Die Folgen der Katastrophe wirken in Fukushima noch immer
Hoffen auf Wiederbelebung
Die im Nordosten Japans gelegene Region Fukushima war im März 2011 von einem schweren Erdbeben und einem gewaltigen Tsunami heimgesucht worden, in dessen Folge es in dem 240 Kilometer von Tokio entfernten Atomkraftwerk Fukushima zu Kernschmelzen kam. Die Katastrophe erreichte auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse die höchste Stufe sieben. Mehrere hunderttausend Menschen mussten aus der verstrahlten Region evakuiert werden, viele konnten bis heute nicht in das Gebiet zurückkehren.
Mit der Ausrichtung von Japans Auftaktspielen in diesen Olympiadisziplinen will das IOC gemeinsam mit der Gastgebernation zur wirtschaftlichen Wiederbelebung der Region im Nordosten beitragen. Nach den Eröffnungsspielen werde die weiteren Baseball- und Softballspiele im Stadion der Tokioter Nachbarstadt Yokohama ausgetragen, sagte Coates. Baseball und Softball waren zuletzt 2008 in Peking im olympischen Programm gestanden. 2012 in London und vor einem Jahr in Rio de Janeiro wurden in diesen Bewerben keine Medaillen vergeben.
Mehr Bewerbe, weniger Athleten
Coates äußerte sich außerdem zufrieden über die Kostenreduzierung bei Baumaßnahmen von umgerechnet 1,75 Milliarden Euro und sieht Potenzial für mehr. Nach Angaben von Coates liegt der Bau des neuen Nationalstadions in der japanischen Hauptstadt im Zeit- und Kostenplan. Der Bau werde wie geplant im November 2019 fertiggestellt, sagte der Australier, der während seines Besuches in Tokio auch das olympische Dorf und das Aquatic Center besichtigte.

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Am Neubau des Olympiastadions wird auf Hochtouren gearbeitet
Um den Spielen ein jüngeres Image zu verleihen, hat das IOC die neuen „urban sports“ Skateboarding, BMX-Freestyle und 3x3 Basketball in das Programm aufgenommen. Damit steigt die Zahl der Wettbewerbe um 15 auf 321. Neue Austragungsstätten müssten dafür nicht gebaut werden, hieß es. Mit den neuen Sportarten trage man zugleich zu einer besseren Gleichberechtigung der Geschlechter bei, sagte Coates.
So dürfte der Anteil der Frauen unter den Athleten bei den Spielen in Tokio bei 48,8 Prozent liegen. Man habe 15 Veranstaltungen hinzugefügt, die Zahl der Teilnehmer aber um 285 Athleten reduziert. Coates meinte, das IOC wolle sicherstellen, dass die Spiele 2020 nicht nur die besten würden, sondern im Umgang mit Ausgaben als Vorbild für künftige Spiele dienen. „Und damit künftige Bewerber ermutigen“, betonte der IOC-Vizepräsident.
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