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Russland erster Spitzenreiter in Gruppe B

Die Damen von Titelverteidiger Deutschland sind mäßig in die EM-Endrunde in den Niederlanden gestartet. Die favorisierte Mannschaft von Nationaltrainerin Steffi Jones kam in ihrem Auftaktmatch gegen Schweden am Montag in Breda nicht über ein 0:0 hinaus. Im Parallelspiel der Gruppe B musste sich Italien überraschend den Russinnen mit 1:2 (0:2) geschlagen geben.

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Deutschland und Schweden boten vor rund 10.000 Zuschauern in der Neuauflage des Olympiafinales von Rio de Janeiro, das die DFB-Auswahl vor elf Monaten mit 2:1 gewonnen hatte, eine über weite Strecken wenig berauschende Darbietung ohne Höhepunkte. Es war ein hart umkämpftes, sehr ausgeglichenes Spiel. „In der zweiten Halbzeit haben wir die besten Chancen leider nicht nutzen können“, sagte DFB-Spielerin Mandy Islacker.

Schwedinnen ringen Deutschen ein 0:0 ab

Mit einer starken Defensivleistung ringen die Schwedinnen dem deutschen Team ein 0:0 ab. Die Fußballerinnen aus Skandinavien holen damit zum ersten Mal bei einer Europameisterschaft einen Punkt gegen Deutschland.

Ihre Teamgefährtin Josephine Henning sagte: „Das war ein Anfang. Dass nicht alles geklappt hat, hat jeder gesehen. Wir versuchen uns jetzt zu steigern.“ Trainerin Jones meinte: „In der zweiten Hälfte haben wir gute Lösungen gefunden gegen eine kompakte schwedische Abwehr, aber leider nicht den richtigen Abschluss gefunden.“

Nervöser Beginn im Prestigeduell

Beide Teams begannen in dem Prestigeduell ziemlich nervös. Zwar erkämpfte sich die erfahrene Mannschaft von Trainerin Pia Sundhage in der Anfangsphase ein leichtes Übergewicht, aber wirklich gefährlich wurde es vor dem Tor der deutschen Keeperin Almuth Schult nicht.

Beim achtfachen Europameister, der bisher alle fünf EM-Duelle mit Schweden gewonnen hatte, mangelte es nicht an Engagement, wohl aber an der Präzision im Spiel nach vorn. Kaum einmal kamen die DFB-Stürmerinnen zum Abschluss, weil entweder der letzte Pass unsauber gespielt oder von den Schwedinnen um Abwehrchefin Nilla Fischer abgefangen wurde. Die einzige nennenswerte Chance in der neunten Minute durch Svenja Huth machte Schwedens Torfrau Hedwig Lindahl zunichte.

Mandy Islacker (Deutschland) gegen Caroline Seger und Lisa Dahlkvist (beide Schweden)

APA/AFP/Daniel Mihailescu

Mit zum Teil ruppigen Mitteln hielten die Schwedinnen das Unentschieden

Schwedens Defensive auf dem Posten

Huth, Stürmerin von Turbine Potsdam, wurde von Jones vorsichtshalber wegen Problemen am linken Oberschenkel kurz vor der Pause ausgewechselt. Für sie mühte sich fortan Islacker neben Anja Mittag im deutschen Angriff, der bis dato nicht richtig zum Zuge kam, weil es an gutem Zuspiel aus dem Mittelfeld haperte. Auch Spielmacherin Dzsenifer Marozsan konnte der Partie nicht wie gewohnt den Stempel aufdrücken.

Nach der Pause erhöhte die insgesamt spielstärkere DFB-Elf zwar den Druck, Schwedens Defensive hielt aber stand. Nach vorne setzten die Schwedinnen kaum noch Akzente. Fast wäre Islacker die Führung gelungen, doch ihr Schuss in der 65. Minute verfehlte das Tor knapp, einen Heber (83.) konnte Lindahl über die Querlatte lenken. Auf der Gegenseite parierte DFB-Keeperin Schult einen Schuss von Stina Blackstenius (71.). Und so trennten sich die beiden Rivalen im insgesamt 27. Duell zum ersten Mal überhaupt mit einem Unentschieden.

Russland beendet EM-Negativserie

Die Russinnen dagegen feierten mit dem 2:1 gegen Italien den ersten Sieg bei einer EM-Endrunde nach vier erfolglosen Teilnahmen in Folge. Jelena Danilowa (9.) und Jelena Morosowa (26.) hatten Russland in Rotterdam schon in der ersten halben Stunde klar in Führung gebracht. Der Anschlusstreffer gelang Ilaria Mauro im Finish (88.).

Jubel der russischen Teamspielerinnen im Spiel gegen Italien

APA/AFP/Tobias Schwarz

Morosowa jubelte in der 26. Minute über den vorentscheidenden Treffer

Die Italienerinnen, die als einziges Team bei allen Endrunden seit 1984 dabei waren und immer zumindest das Viertelfinale erreichten (zwei Finalteilnahmen), fanden durchaus Chancen vor. Doch Russlands 19-jährige Torfrau Tatjana Schtscherbak rettete mehrmals mit tollen Paraden und trug so zum ersten EM-Endrundensieg im 13. Match bei. Im hektischen Finish wurde der vermeintliche Ausgleich durch Elisa Bartoli (89.) wegen Abseits aberkannt, kurz vor dem Schlusspfiff verstoplperte Melania Gabbiadini die größte Chance auf das 2:2.

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