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EM-Prämien ausgehandelt - „für Vespa“

Erst am 26. August fliegt ÖFB-Frauen-Teamchef Dominik Thalhammer für zwei Wochen auf Kreta. Bei der Urlaubsplanung hat der 46-Jährige also einen Erfolgslauf bei der EM in den Niederlanden einkalkuliert. Das war im Nachhinein eine weise Entscheidung, kämpfen seine Spielerinnen doch am Donnerstag (18.00 Uhr, live in ORF eins) in Breda gegen Dänemark bei der Endrundenpremiere um den Finaleinzug.

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Auch für die Spielerinnen fallen nach dem Einzug ins Halbfinale am Sonntag keine Stornogebühren an. „Ich habe definitiv keinen Urlaub geplant, denke auch noch gar nicht an die Zeit danach“, betonte Kapitänin Viktoria Schnaderbeck. Sie könne sich momentan gar nicht vorstellen, weg vom Team zu sein. „Deswegen werden wir alles daran setzen, so lange wie möglich zusammenzubleiben und das Märchen weiterzuleben“, so Schnaderbeck.

Pressekonferenz der ÖFB-Frauen aus den Niederlanden

Teamchef Dominik Thalhammer und die Spielerinnen Viktoria Schnaderbeck und Carina Wenninger stehen bei einer Pressekonferenz einen Tag nach dem erfolgreichen Viertelfinale gegen Spanien Rede und Antwort.

Der Einzug unter die besten vier Teams wirkt sich auch aus finanzieller Sicht für die Kickerinnen aus. Der Spielerrat hat Prämien für alle Fälle ausgehandelt. Über die Höhe gab es keine Auskunft. „Bei der einen oder anderen habe ich gehört, dass sie sich gerne eine Vespa zulegen würde, das war aber natürlich erst jetzt Thema, weil in der Gruppenphase das niemand so gedacht hat. Das sind so die kleinen Träume“, verriet Innenverteidigerin Carina Wenninger.

„Gier und Hunger nach Erfolg“

Sie selbst hat noch keine Pläne geschmiedet - auch nicht was den Urlaub betrifft. „Es ist super, wenn man es mitnehmen kann, aber zweitrangig, ich habe mir da noch keine Gedanken gemacht“, sagte die Bayern-Legionärin. Auch Schnaderbeck beschäftigt sich nicht damit. „Je weiter wir im Turnier kommen, umso weniger erscheinen solche Gedanken, weil die Gier und der Hunger nach Erfolg viel größer sind“, betonte die 26-Jährige. Wenn man sich aber einen schönen Urlaub darum leisten könne, sei das eine schöne Sache.

Jennifer Klein und Marina Georgieva

GEPA/Florian Ertl

Beim ersten Training nach dem Viertelfinal-Triumph war die Stimmung gut

Die gegen Spanien in die Startformation zurückgekehrte Abwehrspielerin hatte wegen der Dopingkontrolle einen Großteil der Feierlichkeiten verpasst. „Ich habe aber ein paar Videos gesehen, da ist es wieder ordentlich zugegangen. Es war der Ausnahmezustand“, schilderte die nicht mit dem Teambus nach Wageningen gereiste Schnaderbeck. Beide freuten sich auf die Regeneration in den nächsten Tagen. „Ich merke die Müdigkeit, nicht nur physisch, vor allem auch psychisch“, sagte Schnaderbeck.

Koller, Alaba und Co. gratulieren

Männer-Teamchef Marcel Koller beglückwünschte indes am Montag Österreichs Frauen-Team zum Halbfinal-Einzug in den Niederlanden. „Ich gratuliere dem Frauen-Nationalteam, Teamchef Dominik Thalhammer sowie dem gesamten Betreuerstab sehr herzlich zu dieser hervorragenden Leistung und drücke dem ÖFB-Team im Halbfinale gegen Dänemark fest die Daumen“, wurde der 56-jährige Schweizer von der APA zitiert.

David Alaba hatte bereits am Sonntag vor dem Viertelfinale gegen Spanien, in dem sich das ÖFB-Team im Elferschießen mit 5:3 durchsetzte, eine Videobotschaft online gestellt. „Hallo Mädels, ich wünsche euch alles, alles Gute heute im Spiel gegen Spanien, dass ihr euch voll reinhaut. Ihr habt einen sehr, sehr weiten Weg hinter euch, und der war bis jetzt wirklich sehr erfolgreich, deshalb geht euren Weg weiter. Viel Glück gegen Spanien, haut sie rein“, so der Bayern-Star.

Mitfiebern in allen Lagern

Aber auch abseits des Fußballs sind die ÖFB-Frauen ein Thema unter heimischen Sportlern. So bezeichnete etwa NBA-Center Jakob Pöltl den Semifinal-Einzug am Montag am Rande einer Pressekonferenz als „beeindruckende Leistung“, die es „bisher noch nicht gegeben hat“. Er selbst habe am Sonntag ebenfalls das Elferschießen verfolgt. „Es ist cool, dass man mitfiebern kann“, meinte der ÖBV-Teamspieler. Pöltl bereitet sich mit Österreichs Basketball-Herren auf die WM-Vorquali vor, die am Mittwoch in Albanien beginnt.

Schnaderbeck bedankte sich im EM-Teamquartier in Wageningen im Namen des Teams für die Glückwünsche von vielen Seiten. „Man freut sich natürlich, wenn ehrliche Wertschätzung, ehrliche Glückwünsche kommen. Jeder fiebert mit und freut sich für uns. Das ist schön“, sagte die ÖFB-Teamkapitänin. Vor Alaba hatten aus dem Männer-Nationalteam in den letzten Tagen via Soziale Medien auch schon Schnaderbecks Cousin und England-Legionär Sebastian Prödl sowie auch Zlatko Junuzovic Grüße geschickt.

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