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Premiere beginnt im September 2018

Wie der Europäische Fußballverband (UEFA) am Mittwoch nach Beendigung der Gruppenphase in der WM-Qualifikation bestätigt hat, findet sich Österreichs Nationalteam bei der Premiere der Nations League ab Herbst 2018 in der zweiten von vier Leistungsstufen wieder. Die Einteilung erfolgte auf Grundlage der UEFA-Koeffizientenrangliste für Nationalmannschaften.

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Durch die zwei Siege zum Abschluss der WM-Ausscheidung gegen Serbien und Moldawien hätte sich das Team des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB) beinahe noch in die höchste Klasse der Top Zwölf geschoben, die ebenfalls nicht für die WM 2018 in Russland qualifizierten Niederlande verdrängten die ÖFB-Auswahl aber in der Liste, in der alle Ergebnisse aus Qualifikationen und Endrunden (WM und EM) seit 2014 berücksichtigt wurden, noch auf Platz 13.

Sebastian Proedl (AUT) und Kevin Long (IRL)

GEPA/Christian Ort

Wie in der abgelaufenen WM-Quali könnte es zu einem Duell mit Irland kommen

In der League B spielen neben Österreich noch Wales, Russland, die Slowakei (alle in Auslosungstopf 1), Schweden, die Ukraine, Irland, Bosnien-Herzegowina (Topf 2), Nordirland, Dänemark, Tschechien und die Türkei (Topf 3). Die League A bilden Weltmeister Deutschland, Portugal, Belgien, Spanien, Frankreich, England, die Schweiz, Italien, Polen, Island, Kroatien und die Niederlande.

Zusätzliche Chance auf EM-Ticket

Die Nations League mit 55 europäischen Ländern umfasst vier Klassen (A bis D). Die Ligen A und B werden in vier Gruppen zu je drei Mannschaften ausgetragen. Gespielt wird von September bis November 2018, die Auslosung erfolgt am 24. Jänner 2018 in Lausanne. Die Gruppensieger in den Ligen B, C und D steigen auf, die Schlusslichter in den Ligen A, B und C ab.

Grafische Darstellung der UEFA Nations League und der UEFA-Euro-Qualifikation

Grafik: ORF.at; Quelle: UEFA

Im März 2020 werden in Play-offs unter den vier Gruppenersten jeder Liga die letzten vier der insgesamt 24 EM-Plätze vergeben. In diesen Play-offs gibt es jeweils zwei Halbfinale und ein Finale. Sollte ein Gruppensieger schon davor über die erst im März 2019 beginnende herkömmliche Qualifikation das Ticket für die EM 2020 gebucht haben, rückt die nächste nicht qualifizierte Mannschaft der betreffenden Liga ins Play-off nach. Somit ist auf jeden Fall auch eine Mannschaft aus der schwächsten Klasse bei der Endrunde dabei.

Grafische Darstellung der UEFA Nations League und der UEFA-Euro-Qualifikation

Grafik: ORF.at; Quelle: UEFA

Lob und Kritik

Die Idee zum neuen Bewerb stammt noch vom ehemaligen UEFA-Präsidenten Michel Platini, der damit die Zahl der freundschaftlichen Länderspiele reduzieren wollte. Während die UEFA bei der Vorstellung im Juli die Vorteile wie „größere sportliche Herausforderung“, „weiterer hochklassiger Wettbewerb“ und „zusätzliche Chance“ lobte, gab es von einigen Seiten auch Kritik.

Deutschlands Teammanager Oliver Bierhoff etwa warnte nach Bekanntgabe der Pläne: „Wir alle stehen in der Verantwortung, die Schraube nicht zu überdrehen.“ Deutsche Clubs glauben, dass es ohnehin schon „genug Wettbewerbe“ gäbe, und sehen die Gefahr, dass sich der Fußball „inflationiere“. Auch die Angst vor zusätzlichen Belastungen für die Spieler geht um.

Gegenteilig äußerte sich der ÖFB zu den Plänen. „Der neue Wettbewerb ist eine Aufwertung gegenüber den bisherigen Freundschaftsspielen. Und es ist eine neue Chance, sich für ein Großereignis zu qualifizieren“, sagte etwa Präsident Leo Windtner, der lobende Worte fand.

Einteilung der UEFA Nations League 2018/19

League A:
Topf 1 Topf 2 Topf 3
Deutschland Frankreich Polen
Portugal England Island
Belgien Schweiz Kroatien
Spanien Italien Niederlande
League B:
Topf 1 Topf 2 Topf 3
Österreich Schweden Nordirland
Wales Ukraine Dänemark
Russland Irland Tschechien
Slowakei Bosnien-Herzegowina Türkei
League C:
Topf 1 Topf 2 Topf 3 Topf 4
Ungarn Griechenland Montenegro Zypern
Rumänien Serbien Israel Estland
Schottland Albanien Bulgarien Litauen
Slowenien Norwegen Finnland
League D:
Topf 1 Topf 2 Topf 3 Topf 4
Aserbaidschan Armenien Kasachstan Andorra
Mazedonien Lettland Moldawien Kosovo
Weißrussland Färöer Liechtenstein San Marino
Georgien Luxemburg Malta Gibraltar

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