Entscheidung in nur drei Minuten
Die Wiener Austria hat den Schwung vom 4:1-Sieg gegen Rijeka in der Europa League nicht in die tipico-Bundesliga mitnehmen können. Die Violetten mussten sich am Sonntag in der 14. Runde dem SV Mattersburg mit 1:3 (1:0) geschlagen geben und verloren damit weiter den Anschluss an die Spitze. Für die Burgenländer ging hingegen eine lange Durststrecke zu Ende.
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Kevin Friesenbichler brachte die Austria in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zwar programmgemäß in Führung, in den zweiten 45 Minuten erwiesen sich die Gäste jedoch als Meister der Effizienz. Michael Perlak gelang bereits in der 53. Minute der Ausgleich für Mattersburg. Kurz vor Schluss sorgten die Burgenländer mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten für die Entscheidung: Zuerst traf Masaya Okugawa nach schöner Einzelaktion (79.), dann hämmerte Smail Prevljak einen Freistoß zum Siegestreffer ins Netz (81.).
Austria rutscht in Liga tiefer in die Krise
Die Austria prolongierte ihre sportliche Krise in der Liga. Nach dem Sieg in der Europa League gab es mit einem 1:3 daheim gegen den Vorletzten Mattersburg den nächsten Dämpfer.
Austria weiter ohne Heimvorteil
Erstmals seit 29. Juli durften die Burgenländer wieder über einen Sieg jubeln. Damals hatte Mattersburg zu Hause den WAC mit 1:0 besiegt. Die Austria ist damit schon seit vier Spielen sieglos und liegt einen Zähler hinter Aufsteiger LASK auf Platz fünf. Auf den drittplatzierten Erzrivalen Rapid fehlen bereits sieben Zähler, auf Tabellenführer Sturm sogar 13.

GEPA/Philipp Brem
Mattersburg holte erstmals seit der zweiten Runde wieder drei Punkte
Dabei galt Mattersburg als Lieblingsgegner der Favoritner, die zuvor 14-mal (13 Siege, ein Remis) en suite gegen die Burgenländer ungeschlagen geblieben waren. Für die Gäste war es im 50. Duell der beiden Clubs der erste Erfolg über die Austria seit dem 2:0-Heimsieg am 20. März 2012. Die Wiener prolongierten damit ihre Heimschwäche in dieser Saison, halten nach sieben Spielen im Prater-Oval weiter bei nur drei Siegen.
Hausherren dominieren
Austria-Trainer Thorsten Fink hatte im Heimspiel vor 5.892 Zuschauern im Happel-Stadion derselben Startelf wie gegen Rijeka vertraut. Die Gastgeber bestimmten in der ersten Hälfte zwar die Partie, doch die Mattersburger sorgten mehrmals für Gefahr und hätten auch in der 25. Minute in Führung gehen müssen, als Stefan Maierhofer nach einem kurz abgewehrten Schuss von Markus Pink zur vermeintlichen Führung der Burgenländer abstaubte. Doch das Tor wurde fälschlicherweise wegen Abseits nicht anerkannt.
Auf der Gegenseite war Tormann Markus Kuster bei einem abgefälschten Schuss von Petar Gluhakovic voll gefordert, um den Ball noch über die Latte zu drehen (34.). Außerdem knallte ein direkter Eckball von Austria-Kapitän Raphael Holzhauser an die Stange (43.). Die Führung resultierte aus einem Freistoß von Holzhauser, bei dem der Gegner schlief, wodurch Friesenbichler völlig frei zum Kopfball kam.
Mattersburg nutzt Fehler
Doch Mattersburg ließ sich davon nicht beirren und erzielte bereits in der 53. Minute den Ausgleich, bei dem die Austria-Abwehr extrem schlecht aussah. So konnte Pink im Strafraum Perlak bedienen - und der ließ Austria-Schlussmann Patrick Pentz nicht den Funken einer Chance. Nur zwei Minuten später hatte Holzhauser das 2:1 auf dem Fuß, doch sein Volley wurde gerade noch von Alois Höller ins Tor-Out abgefälscht.
Die Mattersburger nutzten dagegen ihre Chancen eiskalt aus. Der Japaner Okugawa, der erst in der 76. Minute für Pink gekommen war, ließ auf der rechten Seite Ligadebütant Marko Pejic aussteigen und schloss sein Solo mit einem perfekten Schuss ins lange Eck ab. Nur zwei Minuten später schlug es erneut im Austria-Gehäuse ein: Ein Freistoß von Prevljak aus rund 30 Metern landete via Innenstange im Netz, womit die Partie entschieden war. Die Austria verbuchte im Finish noch eine Chance von Ibrahim Alhassan, der aber an Kuster scheiterte (89.).
Stimmen zum Spiel:
Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Wenn man an sich glaubt, die Chancen nutzt und auch zweikampfstark ist, hat man verdient 3:1 gewonnen. Fußballerisch hat meine Mannschaft nicht schlecht gespielt. Wir haben viel Ballbesitz gehabt und viele Flanken geschlagen. Wir haben viel getan, um Tore zu schießen, aber final haben wir das nicht geschafft. Wir müssen schauen, dass wir in den zwei Wochen gut regenerieren und dann eine Serie starten.“
Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): „Wir sind sehr froh, gegen einen Topclub in Österreich drei Punkte geholt zu haben, in einer Situation, in der wir nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzen. Wir haben phasenweise sehr gut gespielt und nicht unverdient gewonnen. Wir haben den Matchplan mit unseren Mitteln wirklich sehr gut umgesetzt.“
Tipico-Bundesliga, 14. Runde
Sonntag:
Austria - Mattersburg 1:3 (1:0)
Ernst-Happel-Stadion, 5.892 Zuschauer, SR Gishamer
Torfolge:
1:0 Friesenbichler (45.+2)
1:1 Perlak (53.)
1:2 Okugawa (79.)
1:3 Prevljak (81./Freistoß)
Austria: Pentz - Gluhakovic, Kadiri, Westermann, Salamon (46. Pejic) - Serbest, Holzhauser (80. Monschein) - Tajouri, Prokop (62. Alhassan), Pires - Friesenbichler
Mattersburg: Kuster - Höller, Malic, Mahrer, Rath - Jano, Erhardt - Pink (76. Okugawa), Perlak, Renner (26. Gruber) - Maierhofer (46. Prevljak)
Gelbe Karten: Alhassan, Tajouri, Pires, Gluhakovic bzw. Prevljak
Die Besten: Holzhauser bzw. Perlak, Malic, Prevljak
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