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„Wir schauen positiv nach vorne“

Claudia Edlinger hat am Mittwoch bei den Paralympics in Pyeongchang bereits zum zweiten Mal Rang vier belegt. Die sehbehinderte Langläuferin, die bereits im 15-km-Rennen im freien Stil die Bronzemedaille verpasst hatte, musste sich im Sprint nach einem Sturz im Finale wieder mit „Blech“ begnügen.

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Gold ging abermals an Swetlana Sakanenka. Die Weißrussin setzte sich mit einem Vorsprung von 14,1 Sekunden auf die Russin Michalina Lysowa, die bei den unabhängigen Teilnehmerinnen startete, durch. Bronze holte die Ukrainerin Oksana Schischkowa (+15,7). Edlinger kam mit einem Rückstand von 43,8 Sekunden ins Ziel.

Am Samstag hat sie mit ihrem Bruder Julian als Begleitläufer über 7,5 Kilometer eine weitere Medaillenchance. „Wir schauen positiv nach vorne, obwohl es jetzt zweimal der depperte vierte Platz geworden ist. Wir werden noch einmal gescheit Gas geben“, sagte Edlinger.

Zieleinlauf von Carina Edlinger

GEPA/Christopher Kelemen

Nach dem Sturz kämpfte sich Carina Edlinger trotz aussichtsloser Lage noch ins Ziel

„Blöd gelaufen“ nach starker Qualifikation

Im Sprint war die 19-jährige Salzburgerin zunächst gut unterwegs. In der Qualifikation erzielte das Team Edlinger die drittschnellste Zeit. Im Semifinale fixierte das Geschwisterpaar mit der zweitbesten Zeit den Finaleinzug, dort machte allerdings ein Sturz alle Hoffnungen auf eine Medaille früh zunichte.

„Blöd gelaufen“, sagte Carina Edlinger. „Ich habe selber nicht gewusst, was ich da tue. Schade, dass das ausgerechnet bei den Paralympics passiert.“ Bruder Julian war ebenso enttäuscht. „Als ich mich umgedreht habe und sie am Boden gelegen ist, habe ich gedacht, ich spinne. Aber bei diesen Bedingungen reicht schon eine kleine Unkonzentriertheit, und man liegt im Schnee.“

Ausgangslage war nicht optimal

Trotz der verpassten Medaille war das Duo mit dem Abschneiden aufgrund der Ausgangslage vor dem Rennen nicht unzufrieden, schließlich wurde Carina nach den 15 Kilometern im Ziel von Krämpfen geplagt und musste vom Teamarzt behandelt werden. Die Nachwirkungen waren auch noch im Sprint zu spüren.

„Dafür, dass gestern eigentlich nicht an Langlaufen zu denken war und ich die Strecke nicht wirklich besichtigen konnte, bin ich extrem erstaunt, wie gut es heute gelaufen ist“, sagte die talentierte Blindensportlerin, die im erst zweiten Paralympics-Rennen ihrer Karriere viel Kampfgeist und ihre Klasse gezeigt hatte.

Medaillenspiegel Paralympics 2018

Gold Silber Bronze Gesamt
1. USA 13 15 8 36
2. Unabhängige Teilnehmer 8 10 6 24
3. Kanada 8 4 16 28
4. Frankreich 7 8 5 20
5. Deutschland 7 8 4 19
6. Ukraine 7 7 8 22
7. Slowakei 6 4 1 11
8. Weißrussland 4 4 4 12
9. Japan 3 4 3 10
10. Niederlande 3 3 1 7
11. Schweiz 3 0 0 3
12. Italien 2 2 1 5
13. Großbritannien 1 4 2 7
14. Norwegen 1 3 4 8
15. Australien 1 0 3 4
16. Finnland 1 0 2 3
. Neuseeland 1 0 2 3
. Südkorea 1 0 2 3
19. Kroatien 1 0 1 2
20. China 1 0 0 1
. Kasachstan 1 0 0 1
22. Österreich 0 2 5 7
23. Spanien 0 1 1 2
24. Schweden 0 1 0 1
25. Belgien 0 0 1 1
. Polen 0 0 1 1
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