Auf einem Rumpf über das Wasser
Der America’s Cup 2021 wird im Gegensatz zu den letzten Auflagen nicht mehr mit Katamaranen, sondern mit Einrumpfbooten ausgetragen. Dass der Bewerb zumindest ebenso spektakulär wird wie zuletzt, scheint aber schon nach der am Montag vorgenommenen Präsentation des neuen Bootsdesigns festzustehen.
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Titelverteidiger Emirates Team New Zealand stellte gemeinsam mit dem Syndikat Luna Rossa, dem offiziellen italienischen Herausforderer („Challenger of Record“), die ersten Bilder des 75 Fuß (fast 23 Meter) langen, AC 75 genannten Bootes vor, das über Flügeln ähnelnde Tragflächen („foils“) verfügt. Damit soll die AC 75 bei höherer Geschwindigkeit aus dem Wasser kommen und durch den verringerten Widerstand deutlich an Geschwindigkeit gewinnen.

APA/AP/Virtual Eye/Virtual Eye
Vorerst gibt es die AC 75 nur als Studie
Schneller als die Katamarane?
„Wenn man mit hoher Geschwindigkeit segelt, ist das Boot auf den Tragflächen komplett aus dem Wasser, so wie es die AC-50-Katamarane getan haben“, sagte Dan Bernasconi, der Designkoordinator von Team New Zealand. „Das erlaubt viel höhere Geschwindigkeiten als bei normalen Einrumpfbooten. Wir sind noch in einem frühen Stadium, aber ich glaube, dass die Boote sogar schneller sein könnten, als es die AC-50-Katamarane waren.“
Beim vergangenen America’s Cup im Juni vor den Bermudas, den die Neuseeländer gegen Titelverteidiger Oracle Team USA mit 7:1 gewannen, erreichten die Boote Geschwindigkeiten von über 40 Knoten (74 km/h). Um für ausreichende Sicherheit zu sorgen, sollen sich die Boote im Falle einer Kenterung selbstständig wieder aufrichten können.
Viele Details offen
Das Boot, das über keinen Kiel verfügt, soll bei „normalem“ Betrieb auf der leeseitigen Tragfläche und dem Ruder segeln, die luvseitige Tragfläche ist dann nicht im Wasser. Beide „foils“ können in der Vorstartphase und bei anderen Manövern zu Wasser gelassen oder hochgeklappt werden. Viele weitere Details sind noch offen, darunter die Art der Segel und wie die Tragflügel bewegt werden. Die genauen Bestimmungen für den kommenden America’s Cup sollen am 31. März 2018 veröffentlicht werden.

Reuters/Mike Segar
Man darf auf ähnlich spektakuläre Bilder wie beim diesjährigen Cup hoffen
„Ein Schritt in die Zukunft“
Luna-Rossa-Vorsitzender Patrizio Bertelli sagte, die Wahl eines Einrumpfbootes sei Voraussetzung für die Italiener gewesen, um wieder am America’s Cup teilzuehmen. „Das ist keine Rückkehr in die Vergangenheit, das ist ein Schritt in die Zukunft. Es ist ein modernes Konzept an der Spitze der Technologie und aus sportlicher Sicht herausfordernd. Wir werden starkes und spannendes Matchracing sehen.“
Ab 1. Jänner kommenden Jahres können sich die Teilnehmer für den 36. America’s Cup anmelden, der im Sommer auf der Südhalbkugel (Anfang des Jahres 2021) vor Auckland stattfinden soll. Der New York Yacht Club, der die „Auld Mug“ genannte Siegestrophäe einst 132 Jahre lang in seinem Besitz hatte, hat seine Teilnahme bereits angekündigt.
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