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Bittere Niederlage nach starkem Kampf

Die Chancen auf eine Teilnahme an der WM 2019 in Frankreich sind für das österreichische Frauen-Nationalteam am Dienstag weiter gesunken. In Maria Enzersdorf musste sich die Mannschaft von Cheftrainer Dominik Thalhammer dem Favoriten Spanien knapp und etwas unglücklich mit 0:1 geschlagen geben. In der WM-Qualifikationsgruppe sieben liegen die zweitplatzierten Österreicherinnen nun schon acht Punkte hinter Leader Spanien.

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Jenni Hermoso erzielte in der 58. Minute einer temporeichen Partie das Siegestor für die Spanierinnen, die erst nach der Pause das Kommando übernommen hatten. In der ersten Hälfte waren die Österreicherinnen das bessere Team gewesen und hatten bei einem Stangenschuss von Sarah Zadrazil (31.) auch Pech gehabt. Das Ziel, es unter die vier besten Gruppenzweiten zu schaffen, ist damit in noch weitere Ferne gerückt. Am vergangenen Donnerstag hatte man sich zu Hause gegen Serbien mit einem 1:1 begnügen müssen.

ÖFB-Team unterliegt Spanien

Das österreichische Frauen-Nationalteam verlor am Dienstag das WM-Qualifikationsspiel gegen Spanien durch ein Tor in der 58. Minute mit 0:1.

Die verbleibenden drei Qualifikationspartien müssen von der ÖFB-Auswahl nun auf jeden Fall gewonnen werden - vor allem jene beiden gegen Finnland im Juni und im September, weil für die Reihung der Gruppenzweiten nur die Ergebnisse gegen die Top Vier der jeweiligen Gruppe gewertet werden. Dass der abgeschlagene Gruppenletzte Israel auch auswärts bezwungen wird, darf ohnehin angenommen werden. Ob es für die WM-Qualifikation dann am Ende noch reichen wird, ist allerdings mehr als fraglich.

Start mit viel Elan

Zum vierten Mal innerhalb eines Jahres trafen die beiden Mannschaften aufeinander. Im vergangenen Sommer hatten die Österreicherinnen im EM-Viertelfinale gegen Spanien ihren großen Coup im Elfmeterschießen gelandet. Das erste Duell in der WM-Qualifikation war dann auf Mallorca im Herbst mit 0:4 empfindlich danebengegangen. Und nun begann das bereits vorentscheidende Heimspiel für das ÖFB-Team durchaus vielversprechend.

Im gut besuchten Bundessport- und Freizeitzentrum Südstadt ging es die rot-weiß-rote Elf couragiert, aggressiv und offensiv bemüht an - auch wenn die technisch versierten Spanierinnen wie erwartet spielerisch den Ton angaben. Den Rückschlag vom vergangenen Donnerstag, als die Österreicherinnen an selber Stelle nur ein 1:1 gegen Serbien geschafft hatten, schienen sie gut weggesteckt zu haben. Immer wieder schafften sie es, den Ball zu erobern und vorne die erhofften Nadelstiche in die spanische Abwehr zu setzen.

Stange rettet für Spanierinnen

Allein der berühmte letzte Pass wollte in der schwungvollen Anfangsphase nicht ankommen, was allerdings für beide Seiten galt. In der 17. Minute schickte Potsdam-Legionärin Zadrazil Stürmerin Nina Burger (SC Sand) mit einem Steilpass auf der halbrechten Seite in den Strafraum. Die ÖFB-Rekordtorschützin vergab die gute Gelegenheit aber mit einem ungenauen Querpass. Defensiv hatten die Österreicherinnen die Weltranglistenzwölften sehr gut im Griff. Torhüterin Manuela Zinsberger (Bayern München) wurde in der ersten halben Stunde kaum gefordert.

Umso wichtiger wäre es gewesen, den konsequenten Auftritt in Tore umzumünzen. Zadrazil (31.) hatte nach einem Steilpass von Nicole Billa (Hoffenheim) die Führung auf dem Fuß. Doch ihr gut angesetzter Abschluss wurde von der stark reagierenden Torhüterin Lola Gallardo an die Stange gelenkt. Die Österreicherinnen ließen sich nicht entmutigen, drückten weiter auf das erste Tor. Zadrazil blieb die auffälligste Spielerin auf dem Platz, tauchte praktisch überall auf. Kurz vor der Halbzeit wurde sie durch ungeahndetes Zurückhalten an einer guten Gelegenheit gehindert. Der Pausenpfiff kam den arg in Bedrängnis geratenen Spanierinnen sehr recht.

Zadrazil trifft die Stange (31.)

Nach Ballverlust der Spanierinnen im Mittelfeld bekommt Sarah Zadrazil den Ball von Nicole Billa ins Loch gespielt, doch die Stange verhindert das 1:0.

Favoritinnen erhöhen Schlagzahl und treffen

Das hohe Pressing der Hausherrinnen, die gut stehende defensive Fünferkette im Rückwärtsgang und einige schnelle Angriffe mit schönen Steilpässen hatten die erste Hälfte sehenswert gemacht. Thalhammer sah dementsprechend keine Veranlassung, personell umzustellen. Die Spanierinnen wiederum legten nach Seitenwechsel einen Gang zu, vor allem was die Aggressivität in der Zweikampfführung betraf. In der 54. Minute wurden sie vor dem österreichischen Tor zum ersten Mal richtig gefährlich.

Olga Garcia (FC Barcelona) schoss unbedrängt aus guter Position daneben, da hatten die Österreicherinnen Glück. Spätestens jetzt waren die favorisierten Spanierinnen besser im Spiel. Und in der 58. Minute war es schließlich Hermoso, die einen hohen Ball in den Strafraum technisch perfekt mitnahm und eiskalt zur 1:0-Führung verwertete. Die zurückgeeilte Sarah Puntigam war zum Zweikampf zu spät gekommen, Zinsberger im Tor machtlos gewesen.

Noch ein Stangentreffer im Finish

Obwohl Zadrazil und Puntigam bis zur 70. Minute noch zwei passable Ausgleichschancen vorfanden, hatten die Spanierinnen das Match zu diesem Zeitpunkt längst unter Kontrolle gebracht. Mehr oder weniger souverän spielten sie den knappen Vorsprung nun über die Zeit. In der 88. Minute hätte es beinahe aber doch noch mit dem Ausgleich für Österreich geklappt. Laura Feiersinger und Burger liefen einen Konter, Letztere brachte den Ball nach einem Pressball auf etwas kuriose Weise in Richtung Tor. Doch dieser prallte neben der überraschten Torhüterin von der Stange zurück.

Frauen-WM-Qualifikation

Dienstag:

Österreich - Spanien 0:1 (0:0)

Maria Enzersdorf, 2.950 Zuschauer, SR Pustowojtowa (RUS)

Tor: Hermoso (58.)

Österreich: Zinsberger - Schiechtl, Wenninger, Schnaderbeck, Aschauer - Puntigam - Feiersinger, Zadrazil, Prohaska (64./Klein) - Burger, Billa (64./Pinther)

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