Bewerbungskomitee ist zuversichtlich
Bei der Vergabe für die alpine Skiweltmeisterschaft 2023 hat Saalbach-Hinterglemm zwar den Kürzeren gezogen, doch bei den Salzburgern war unmittelbar nach der Entscheidung zugunsten von Courchevel-Meribel der Blick nach vorne gerichtet. Auch für die WM 2025 will sich der Skiort bewerben - die Chancen dafür stehen nach Meinung aller Beteiligten gut.
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Mit sechs zu neun Stimmen musste sich die Bewerbung von Saalbach-Hinterglemm am Mittwoch beim 51. Kongress des Internationalen Skiverbandes (FIS) im griechischen Costa Navarino der französischen Konkurrenz geschlagen geben. Während Frankreich erstmals seit Val d’Isere 2009 wieder WM-Veranstalter ist, muss Saalbach weiter auf die ersten alpinen Titelkämpfe seit jenen 1991 warten.
Neuer Anlauf für 2025
Das Warten soll aber spätestens 2025 ein Ende haben. Denn Saalbach-Hinterglemm kündigte bereits an, sich auch für die Weltmeisterschaft zwei Jahre nach jener in Courchevel-Meribel zu bewerben. „Was uns betrifft, geben wir bestimmt nicht auf. Die nächste Vergabe gilt für 2025, und die holen wir uns dann nach Saalbach. Dass wir das Know-how dafür besitzen, wissen wir“, sagte der Präsident des Salzburger Landesskiverbandes, Bartl Gensbichler.

APA/ÖSV/Erich Spiess
Selbst zünftige Tracht brachte der Saalbacher Delegation in Griechenland keine Bonuspunkte
Peter Schröcksnadel, seines Zeichens Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), erklärte bereits seine Unterstützung für das Projekt. „Dass der Bewerbung von Saalbach zahlreiche Sympathien entgegengebracht wurden, lässt uns die Bewerbung für 2025 mit entsprechendem Optimismus angehen“, sagte der Tiroler.
„Haben damit rechnen müssen“
Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Abstimmung durch FIS-Präsident Gianfranco Kasper herrschte bei der Salzburger Delegation Enttäuschung. „Aber wir haben damit rechnen müssen, dass Meribel den Vorzug erhalten wird. So gesehen sind wir nicht komplett vom Himmel gefallen“, sagte etwa Petra Kronberger, 1991 Abfahrtsweltmeisterin, im ORF-Interview, die „eine oder andere Träne“ habe es aber doch gegeben. Auch der ebenfalls in Griechenland anwesende frühere Abfahrtsstar Michael Walchhofer zeigte sich „nach wie vor überzeugt, dass Saalbach die bessere Bewerbung gehabt hat.“
Für Schröcksnadel waren die zahlreichen Wintersportgroßereignisse der jüngeren Vergangenheit in Österreich der ausschlaggebende Punkt gegen die Bewerbung des Glemmtales. Freestyle-WM auf dem Kreischberg (2015), Skiflug-WM in Bad Mitterndorf (2016), Biathlon-WM in Hochfilzen (2017) und die kommenden Titelkämpfe der Nordischen in Seefeld 2019 seien den FIS-Verantwortlichen zu viel gewesen, so Schröcksnadel. „Für mich ist es nicht überraschend.“
Wieder starke Mitbewerber
In zwei Jahren beim FIS-Kongress im marokkanischen Marrakesch soll die Enttäuschung Jubel weichen - zumindest wenn es nach der Saalbacher Delegation in Griechenland geht. „Aufgeben kommt für uns aber nicht infrage. Wir machen da weiter, wo wir gerade stehen, und bereiten uns für die Vergabe in Marrakesch 2020 vor. Wir sind sehr optimistisch, dass in den nächsten Jahren eine WM in Österreich stattfinden wird - hoffentlich 2025 in Saalbach Hinterglemm“, sagte Bürgermeister Alois Hasenauer.
Aber auch in zwei Jahren werden sich die Salzburger mit starker Konkurrenz herumschlagen müssen. Crans-Montana in der Schweiz, zuletzt 1987 WM-Gastgeber und einmal mehr Vail/Beaver Creek, wo das letzte Mal 2015 um Medaillen gefahren wurde, stehen auf der Kandidatenliste. Dazu könnte laut einem Bericht der „Salzburger Nachrichten“ auch erstmals ein Bewerber aus China kommen. Saalbach wird aber schon davor kräftig die Werbetrommeln rühren - auch bei der WM 2023. „Wir drücken unseren Kollegen aus Frankreich die Daumen für die WM und werden mit Sicherheit auch selbst vor Ort sein“, sagte Gensbichler.
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