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Sieger vor Achtelfinal-Einzug

Die 2:1-Auftaktsieger Japan und Senegal können bei der Fußball-WM in Russland am Sonntag (17.00 Uhr, live ORF2) im direkten Duell einen Riesenschritt in Richtung Aufstieg machen. Das zweite Match in der Gruppe H bestreiten um 20.00 Uhr dann Polen und Kolumbien, die beide mit dem Rücken zur Wand stehen.

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Die Japaner sind in bisher drei Länderspielvergleichen mit den 2002 bis ins Viertelfinale vorgestoßenen Afrikanern noch sieglos, haben mit dem überraschenden 2:1 gegen Kolumbien zum Auftakt aber viel Selbstvertrauen getankt.

„Haben noch nichts geschafft“

Japans Kapitän Makoto Hasebe warnte jedoch vor allzu großer Euphorie und Nachlässigkeit. „Es ist schön, dass wir das erste Spiel gewonnen haben. Aber trotzdem haben wir noch gar nichts geschafft. Wir müssen genauso weitermachen“, betonte Hasebe vor dem Aufeinandertreffen in der Gruppe H in Jaketerinburg.

Die in den WM-Testspielen noch wenig überzeugenden Japaner erhielten vor der möglicherweise schon aufstiegsentscheidenden Partie hohen Unterstützungsbesuch von Prinzessin Hisako Takamado. Nach einem royalen Plausch galt die Konzentration aber schnell wieder dem Gegner.

Yuto Nagatomo kennt die Stärken des Teams um Liverpool-Star Sadio Mane. „Ich habe damit gerechnet, dass sie schnell und physisch stark sind. Was mich überrascht hat, war ihre Disziplin. Jeder Spieler hat ein großes Bewusstsein für die Defensive, und ihr Konterspiel ist außergewöhnlich“, so der Außenverteidiger respektvoll.

Gruppe H, zweiter Spieltag

Sonntag, 17.00 Uhr:

Japan - Senegal

Jekaterinburg, SR Rocchi (ITA)

Mögliche Aufstellungen:

Japan: Kawashima - H. Sakai, Yoshida, Shoji, Nagatomo - Hasebe, Shibasaki, - Haraguchi, Kagawa, Inui - Osako

Senegal: N’Diaye - Wague, Sane, Koulibaly, Sabaly - Gueye, A. Ndiaye - Sarr, Niang, Mane - Diouf

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Mit Taktik und Disziplin zum Erfolg

Die Mannschaft von Coach Akira Nishino, der erst Anfang April den Bosnier Vahid Halilhodzic ersetzte, befindet sich offenbar im Aufwind. Nishino ist ein ruhiger, gelassener und akribischer Coach, der den Austausch mit den Spielern sucht und sie einbezieht - ganz anders als sein Vorgänger. „Wir stehen alle zusammen, die gesamte Mannschaft. Wir sind ein Team, deswegen ist die Stimmung ganz gut“, so Hasebe.

Gegen Kolumbien präsentierte sich die japanische Elf mit den Torschützen Shinji Kagawa und Yuya Osako jedenfalls diszipliniert, taktisch gut eingestellt und lauffreudig. Mit diesen Tugenden will man auch gegen die besonders robusten Senegalesen bestehen und dem dritten Einzug in die K.-o.-Phase bei der sechsten WM-Teilnahme näher rücken. Zwei Siege zum WM-Auftakt hat übrigens noch nie eine asiatische Mannschaft geschafft.

Japanischer Teamchef Akira Nishino

AP/Eugene Hoshiko

Japans Teamchef Akira Nishino brachte die Japaner auf die Siegerstraße zurück

„Neue Generation“ an Senegalesen

Im Lager von Senegal ist die Laune bestens und das Selbstvertrauen nach dem 2:1 gegen Polen groß: „Ob Lewandowski oder wer auch immer, sie machen mir keine Angst. Ich habe ein Niveau erreicht und genieße das Maximum“, meinte der zum Innenverteidiger umfunktionierte Salif Sane, der Polens Superstar Robert Lewandowski schlecht aussehen hatte lassen.

Vergleiche mit dem Erfolgsteam von 2002 lehnt der Deutschland-Legionär ab. „Wir sind eine neue Generation, wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben, das Potenzial ist da.“ M’Baye Niang, Torschütze zum 2:0 gegen Polen, weiß um die Vorzüge der Japaner. „Sie haben einen Spielstil, der auf ihrer Quirligkeit basiert. Es liegt an uns, wachsam zu sein“, bekräftigte der Stürmer.

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