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„Es kommt noch mehr“

Am Samstag kommt es im Fischt-Stadion von Sotschi (20.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) bei der WM in Russland zum Achtelfinal-Duell zwischen Uruguay und Europameister Portugal. Während die Südamerikaner souverän durch die Gruppenphase spazierten, hatten die Portugiesen einige Mühe. Auf Uruguays Defensive wartet jetzt aber ein Härtetest: Portugals bisheriger Torgarant Cristiano Ronaldo.

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Uruguays „goldene Generation“ will bei der WM in Russland „Geschichte schreiben“. So sieht es zumindest Stürmer Luis Suarez, der bei der WM 2014 mit seiner Bissattacke gegen Italiens Giorgio Chiellini für unrühmliche Schlagzeilen sorgte. Im folgenden Achtelfinale fehlte er gesperrt, Uruguay verabschiedete sich mit einem 0:2 gegen Kolumbien. Vier Jahre später soll alles anders werden und nach Weltmeister Deutschland auch der Europameister die Heimreise antreten.

Achtelfinale

Samstag, 20.00 Uhr:

Live in ORF eins und im Livestream

Uruguay - Portugal

Sotschi, SR Ramos (MEX)

Mögliche Aufstellungen:

Uruguay: Muslera - Caceres, Gimenez, Godin, Laxalt - Nandez, Bentancur, Torreira, Vecino - Suarez, Cavani

Portugal: Rui Patricio - Cedric, Pepe, Alves, Guerreiro - Bernardo Silva, Moutinho, Carvalho, Fernandes - Guedes, Ronaldo

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„Wir haben es ungeschlagen bis hierher geschafft. Aber es kommt noch mehr“, sagte Suarez, der bisher zwei der fünf Treffer der Südamerikaner im Turnier erzielen konnte. Das Selbstvertrauen bei den „Urus“ ist nach der souveränen Vorrunde jedenfalls gewaltig, die Euphorie in der Heimat entsprechend groß. „Stolz ist das Gefühl, das wir jetzt empfinden, denn wir wissen, dass drei Millionen Menschen mit uns träumen“, schrieb Stürmer Edinson Cavani auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Partie gegen Portugal ist wie ein Endspiel. Und Endspiele werden nicht gespielt, sie werden gewonnen“, sagte auch Verteidiger Diego Laxalt.

Portugal hofft auf Ronaldo-Show

Das portugiesische Lager lassen solche Kampfansagen zwar kalt, trotzdem ist man vor der Stärke Uruguays gewarnt. „Wir müssen aufpassen“, sagte Coach Fernando Santos, der von der Klasse seiner Mannschaft aber überzeugt ist: „Ich vertraue meinen Spielern voll und denke, dass wir es in die nächste Runde schaffen werden.“ Abwehrspieler Cedric Soares ist ebenfalls zuversichtlich: „Uruguay hat eine exzellente Mannschaft. Aber wir haben auch unsere Waffen.“

Cristiano Ronaldo (Portugal)

AP/Imaginechina/Zhong Zhenbin

Ronaldo trägt auch im Achtelfinale einmal mehr die Hoffnung auf portugiesische Tore

Die gefährlichste davon heißt Ronaldo. Auch wenn er nach seinem Siegestreffer zum 1:0 gegen Marokko im letzten Gruppenspiel etwas schwächelte. Beim 1:1 gegen den Iran verschoss „CR7“ einen Elfmeter und entging nach einem Ellbogencheck nur mit Glück einem Platzverweis. Zum Auftakt der K.-o.-Runde ist es aus portugiesischer Sicht wieder an der Zeit für eine Ronaldo-Gala, speziell gegen eine derart starke Defensive wie jene Uruguays.

Uruguay mit weißer Weste

Die Südamerikaner sind das einzige Team im Turnier, das bisher noch kein Gegentor hinnehmen musste. Die Vorrundenspiele gegen Ägypten (1:0), Saudi-Arabien (1:0) und Gastgeber Russland (3:0) wurden allesamt zu null gewonnen. Die Aushängeschilder der Defensive sind Routinier Diego Godin und Youngster Jose Maria Gimenez, der nach überstandener Muskelverletzung wohl wieder dabei ist.

Beide kennen Ronaldo bestens, umgekehrt gilt das genauso. Denn Godin und Gimenez bilden auch beim Europa-League-Sieger und spanischen Vizemeister Atletico Madrid ein Abwehrgespann. „Das ist eine unserer Tugenden als Team: Wir sind defensiv solide“, sagte Godin nach dem überzeugenden 3:0 im letzten Gruppenspiel gegen die Russen.

Diego Godin (Uruguay)

Reuters/Max Rossi

Godin (l.) und seine Verteidigerkollegen halfen bisher kräftig mit, dass Uruguays Kasten sauber blieb

Clubstatistik spricht für Superstar

Auf Clubebene hat das Duo mit dem Angreifer von Real Madrid zuletzt allerdings so manche schlechte Erfahrung gemacht. Bei den beiden 3:0-Siegen des Champions-League-Siegers in der Saison 2016/17 (Liga und Champions League) schoss Ronaldo alle sechs Tore. Auch das einzige Tor in den Meisterschaftsduellen der vergangenen Saison (0:0, 1:0) ging auf das Konto des Portugiesen.

Offensive Unterstützung dürfte er im Auswahltrikot gegen das erfahrene Abwehrduo wieder von Goncalo Guedes bekommen. Raphael Guerreiro ist nach leichten muskulären Problemen in der Abwehr auch einsatzbereit, nur hinter den Einsatz von Mittelfeldmann William Carvalho muss der 63-jährige Trainer Santos noch ein Fragezeichen setzen. Kollege Oscar Tabarez, mit 71 Jahren der älteste Coach im Turnier und 2010 mit Uruguay schon einmal im Halbfinale, hat wohl alle Mann an Bord.

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