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Altach auf Augenhöhe mit Vizemeister

Sturm Graz hat die Wiedergutmachung in der tipico-Bundesliga verpasst. Drei Tage nach der 0:5-Blamage im Europacup in Zypern kamen die Grazer am Sonntag gegen den Tabellenletzten SCR Altach nur zu einem 1:1-Unentschieden. Lukas Grozurek erzielte für den Tabellenvierten zwar die Führung (38.), doch Ex-„Blacky“ Kristijan Dobras bescherte Altach den verdienten Punktegewinn (77.).

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Sturm-Trainer Heiko Vogel nahm nach der Bankrotterklärung von Larnaka fünf Änderungen in der Startelf vor, setzte aber neuerlich auf eine Viererabwehrkette und gab dem zuletzt fehlerhaften Youngster Dario Maresic eine Auszeit. Sein Startelfdebüt feierte hingegen der georgische Neuzugang Otar Kiteishvili hinter den zwei Spitzen Grozurek und Philipp Hosiner. Tobias Schützenauer stand wieder anstelle des angeschlagenen Jörg Siebenhandl im Tor.

Sturm Graz - Altach 1:1 (1:0)

Graz, Merkur Arena, SR Heiß; Tore: Grozurek (38.) bzw. Dobras (77.)

Die Sturm-Fans bewiesen nach dem frühen Aus und vier Niederlagen auf internationaler Ebene Galgenhumor: „Mega-Angebot: Europacupgegner Sturm Graz“, stand auf einem Transparent in der Nordkurve, die aber danach unmissverständlich - abermals schriftlich - einforderte: „Reaktion. Hier und heute“. Sie sollte ausbleiben und den Sturm-Kickern Pfiffe nach dem Schlusspfiff einbringen.

Gastgeber beginnen druckvoll

Dabei verlief die Anfangsviertelstunde für die 6.712 Zuschauer noch fast wie bestellt. Sturm startete druckvoll und mit vielen Strafraumszenen. Eine erste strittige Situation, in der Altach-Verteidiger Jan Zwischenbrugger der Ball im Sechzehner an die Hand sprang, ließ Schiedsrichter Andreas Heiß weiterlaufen. In der achten Minute bediente Kiteishvili den insgesamt schwachen Hosiner mit einem schönen Stanglpass, den folgenden Schuss konnte Emanuel Schreiner abblocken.

Die Gäste kamen anfangs kaum aus der eigenen Spielhälfte, ehe Joshua Gatt plötzlich Schützenauer zu einer Parade zwang (15.). Nach der folgenden Ecke hielt Hierländer nach Samuel Oum Gouets Schuss gerade noch den Fuß dazwischen (15.). Der knappe Fehlschuss ließ die Vorarlberger stärker werden, bei den Hausherren kam der Anfangswirbel hingegen fast gänzlich zum Erliegen. Just in der Phase, als Sturms Verunsicherung wieder spürbar wurde, verteilten die Gäste ein Abwehrgeschenk. Grozurek nahm dankend an und drückte den Ball zur Führung ein (38.).

Torjubel von Lukas Grozurek (Sturm)

APA/EXPA/Dominik Angerer

Nach der Führung durch Grozurek war die Welt der Grazer noch in Ordnung

Altach übernimmt Kommando

Siebenhandl-Vertreter Schützenauer blieb nach dem Seitenwechsel vielbeschäftigt. Der 21-Jährige löste die Aufgaben wie Gebauers Gewaltschuss (48.) souverän. Altach spielte mit Fortdauer der Partie mutiger, offenbarte aber defensive Schwächen. Schreiner klärte in extremis gegen Hosiner (51.), zwang Schlussmann Lukse aber später mit seiner verunglückten Kopfballrückgabe zu einer Großtat (64.).

Die physisch nicht auf der Höhe scheinenden Grazer fanden bei knapp 30 Grad Celsius zwar aussichtsreiche Konterchancen vor, brachten sich durch unpräzises Passspiel und falsche Entscheidungen aber um die mögliche Vorentscheidung. Führungsspieler wie Peter Zulj und Hierländer tauchten immer mehr unter, Altach nahm bereitwillig das Heft in die Hand - und bekam gegen Sturms Defensive auch Raum zum Kombinieren.

Dobras nützte diesen zwei Minuten nach seiner Einwechslung nach Vorarbeit von Lienhart zum 1:1-Endstand (77.). Die Grazer konnten in der Schlussphase nicht mehr zusetzen - daran änderte auch Oum Gouets Platzverweis nichts (93.).

Kristijan Dobras (Altach)

GEPA/Christian Walgram

Dobras nahm Maß und traf letztlich zum verdienten Ausgleich

Stimmen zum Spiel:

Heiko Vogel (Sturm-Trainer): „Ich bin mit dem Ergebnis unzufrieden. Wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel klar dominiert. Altach hat in der zweiten mehr Vehemenz gezeigt, da wollten wir auf Konter spielen. Wir haben das zweite Tor nicht gemacht, somit müssen wir das Ergebnis hinnehmen. Physisch waren wir bis zur 65. Minute sehr gut, dann haben wir abgebaut. Die Chancen zur Vorentscheidung waren aber da.“

Werner Grabherr (Altach-Trainer): „Wir haben in der ersten Halbzeit ein Geschenk verteilt, nachdem wir vorher zweimal die Chance zur Führung hatten. In der zweiten Halbzeit haben wir hohen Aufwand betrieben. Ein Kompliment an meine Mannschaft für ihren Einsatz. Im letzten Drittel müssen wir noch genauer und zielstrebiger werden.“

Tipico-Bundesliga, vierte Runde

Sonntag:

Sturm - Altach 1:1 (1:0)

Graz, Merkur-Arena, 6.712 Zuschauer, SR Heiß

Torfolge:
1:0 Grozurek (38.)
1:1 Dobras (77.)

Sturm: Schützenauer - Koch, Avlonitis, Spendlhofer, Ferreira - Zulj, Lackner, Hierländer (84./Lovric) - Kiteishvili (81./Huspek) - Grozurek (78./Pink), Hosiner

Altach: Lukse - Lienhart, Zech, Zwischenbrugger, Schreiner, Karic - Fischer, Oum Gouet, Nutz (75./Dobras) - Gatt (60./Aigner), Gebauer (86./Gubari)

Gelbe Karte: Aigner

Gelb-Rote Karte: Oum Gouet (93./Foulspiel).

Die Besten: Kiteishvili, Schützenauer bzw. Zwischenbrugger, Lienhart

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