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Mit Erfolgserlebnis nach Graz

In der letzten Runde der tipico-Bundesliga vor der Länderspielpause will Rapid noch einmal zu einem Kraftakt ansetzen. Mit einem Auswärtssieg am Sonntag (17.00 Uhr) gegen Puntigamer Sturm Graz wären die Hütteldorfer in der Meisterschaft wieder auf Kurs.

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Dazu gilt es allerdings, die Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln - auf die Wiener wartet in der Merkur Arena schon das achte Pflichtspiel in 25 Tagen. Der am Donnerstag in Bukarest gegen FCSB hart erkämpfte Aufstieg in die Gruppenphase der Europa League habe Spuren hinterlassen, sagte Trainer Goran Djuricin. „So ein Spiel und die Rückreise gehen an die Substanz. Wir werden viel rotieren müssen und schauen, wie der Fitnesszustand der Spieler ist.“

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Sturm - Rapid

Merkur Arena, SR Schüttengruber

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl - Spendlhofer, Avlonitis, Maresic - Koch, Lackner, P. Zulj, Hierländer - Kiteishvili - Pink, Grozurek

Rapid: Strebinger - Auer, Barac, Sonnleitner, Potzmann - D. Ljubicic, Schwab - Murg, Knasmüllner, Berisha - Alar

Allerdings sollte Rapid der Europacup-Erfolg auch einen zusätzlichen Schub verleihen. „Das sollte uns Aufwind geben, deshalb erwarten wir uns in Graz schon Punkte“, sagte Kapitän Stefan Schwab, der mit einem „Spiel auf Augenhöhe“ rechnet. Innenverteidiger Mario Sonnleitner erwartet auch aufgrund des verkorksten Saisonstarts der Grazer ein brisantes Duell. „Sie wollen sich sicher rehabilitieren, aber wir haben jetzt ein Erfolgserlebnis gefeiert und müssen im letzten Match vor der Pause noch einmal alles investieren.“

Sturm setzt auf Kontertaktik

Aber auch Sturm hat nichts zu verschenken. Gelingt den Steirern der Befreiungsschlag, winkt der Mannschaft und Trainer Heiko Vogel eine ruhige Länderspielpause. Trotz des Heimvorteils sieht Vogel sein Team in der Außenseiterrolle. „Ich glaube, dass Rapid von der Qualität her näher an Salzburg dran ist als am Rest der Liga. Sie haben sich gerade in der Offensive unfassbar gut verstärkt“, sagte der Deutsche. Er stellt seine Mannschaft auf weniger Ballbesitz als üblich ein. „Wir können aber über Konter zum Erfolg kommen.“

Trainer Heiko Vogel (Sturm)

APA/EXPA/JFK

Vogel will nicht Favorit sein, rechnet sich aber Chancen für Sturm aus

Die Statistik spricht aber für die Grazer, die die jüngsten fünf Duelle (inklusive Cup) nicht verloren haben. Auch Vogel sieht die Chancen intakt. „Ich habe gegen den WAC (1:1, Anm.) und im Training gesehen, dass die Tendenz bei uns klar bergauf geht. Auch wenn wir noch nicht dort sind, wo wir sein können und wollen.“ Bei einem Punktegewinn würde Sturm laut Clubangaben den 400. Heimsieg, aber auch das 400. Heimremis seit Gründung der Bundesliga 1974 holen.

Salzburg zurück „ins richtige Fahrwasser“

Das unglückliche Aus im Play-off für die Champions League am Mittwoch schmerzt Red Bull Salzburg noch immer. Nun will man gegen Flyeralarm Admira den nächsten Schritt in der Aufarbeitung der Enttäuschung machen. Die Vorzeichen sind klar: Salzburg hat bisher alle fünf Ligaspiele gewonnen, die Admira erst eines und zudem auch nur ein Tor geschossen.

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Salzburg - Admira

Red Bull Arena, SR Schörgenhofer

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Stankovic - Lainer, Ramalho, Van der Werff, Todorovic - Mwepu, Samassekou, X. Schlager - Daka, Prevljak, Minamino

Admira: Leitner - Zwierschitz, Thoelke, Bauer, Scherzer - Soiri, Toth, Hjulmand, Jakolis - Bakis, Starkl

„Wir wollen gar nicht wegdiskutieren, dass das richtig wehtat. Am Sonntag haben wir die Möglichkeit, daran zu arbeiten, dass der Schmerz ganz weg ist. Wir wollen eine gute Leistung bringen, um wieder ins richtige Fahrwasser zu kommen“, sagte Salzburg-Trainer Marco Rose. Er weiß aber auch, was die eindeutige Ausgangslage für Salzburg gefährlich macht: „Wenn man nicht die richtige Haltung findet und nicht das eigene Spiel macht, ist ein Gegner, der hier nichts zu verlieren hat, immer in der Lage, über sich hinauszuwachsen und Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zu bekommen. Wir müssen zeigen, dass das unser Zuhause ist und wir hier nicht einen Zentimeter nachgeben.“

Admira auf alle Eventualitäten eingestellt

Admira-Trainer Ernst Baumeister ist darauf eingestellt, dass die Aufgabe seiner Mannschaft durch das Champions-League-Aus der Salzburger noch ein bisschen schwieriger geworden ist. „Es ist egal, wie das Spiel unter der Woche ausgegangen ist. Es kann sein, dass sie jetzt noch ein bisschen wuchtiger sind“, sagte Baumeister.

Eine besonders defensive Taktik will der Admira-Coach seinem Team dennoch nicht verpassen. „Das könnten wir auch gar nicht. Dafür haben wir die Spieler nicht“, sagte er. Gegenüber dem torlosen Remis gegen Mattersburg am vergangenen Wochenende erwartet sich Baumeister in der Offensive ein mutigeres Auftreten. Viel hänge in Salzburg auch vom Spielverlauf ab. „Es kommt immer darauf an: Kriegst du ein frühes Goal, wird es schwierig, kannst du sie länger hinhalten, ergeben sich Möglichkeiten“, sagte Baumeister. Am Sonntag sei alles möglich. „Wir bringen entweder eine Überraschung oder kriegen eine Saftige, das kann auch leicht passieren.“

Duell der Überraschungsteams

Mit einer Charmeoffensive haben die Trainer von LASK und WAC ihr Duell eingeläutet. Vor dem heimlichen Spitzenspiel der Runde lobten die Trainer Oliver Glasner und Christian Ilzer einander in höchsten Tönen. Durchaus mit Recht, blicken beide Teams doch auf einen gelungenen Saisonstart zurück.

Tipico-Bundesliga, sechste Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

LASK - WAC

TGW-Arena, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

LASK: A. Schlager - Ramsebner, Trauner, Pogatetz - Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann - Goiginger, Otubanjo, Joao Victor

WAC: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - M. Leitgeb - Wernitznig, Liendl, Ritzmaier - Orgill, Schmerböck

Der Tabellendritte aus Oberösterreich ist seit dem 1:3 in Salzburg zum Ligaauftakt vier Runden ungeschlagen, der viertplatzierte WAC kassierte in den jüngsten neun Spielen nur eine einzige Niederlage. „Sie haben den großen Umbruch ganz clever gelöst“, sagte LASK-Coach Glasner mit Blick auf den Gegner. Er erwartet einen kompakten und aggressiv spielenden WAC. „Dazu schalten sie blitzschnell um und haben mit Orgill einen echten Hightower im Sturm.“

Die letzte Bundesliga-Heimniederlage kassierte der LASK am 20. Mai 2018 - ausgerechnet gegen den WAC (1:3). „Wir wollen natürlich gewinnen, aber nicht weil wir noch eine Rechnung offen hätten“, sagte Glasner und verwies darauf, dass der zweifache Torschütze von damals, Dominik Frieser, mittlerweile ohnehin in seiner Mannschaft spiele.

WAC will Auswärtsschwäche ablegen

Der WAC war bis jetzt für jeden Gegner lästig und will das auch gegen den LASK sein. „Wir sind uns bewusst, dass es am Sonntag in Pasching einen herausragenden Tag braucht, um etwas mitzunehmen“, sagte Ilzer. Unter dem neuen Trainer soll es für die lange auswärtsschwachen Kärntner in der Fremde besser laufen. „Wir wollen auch auswärts ein anderes Gesicht zeigen als in der Vergangenheit.“ Gelingt das, könnten die Wolfsberger ihren 100. Auswärtspunkt in der Bundesliga feiern. Derzeit halten sie bei 99.

Dem LASK zollte Ilzer höchsten Respekt: „Sie haben sich kontinuierlich entwickelt, immer mit demselben Trainer. Man merkt schon, dass die Aufstiegssaison voll bestätigt wird. Auch international haben sie überzeugt“, so Ilzer und sagt: „Der LASK hat mittlerweile den Anschluss zu den vier Topclubs Salzburg, Rapid, Austria und Sturm geschafft.“

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