Nur Cseh im Halbfinale schneller
Österreich wird am Mittwoch bei der Langbahn-EM in Budapest erstmals in einem Finale vertreten sein. Markus Rogan zog am Dienstag in 1:59,17 Minuten als Zweitbester hinter dem Ungarn Laszlo Cseh in den Endlauf ein, zwischen diesen beiden zeichnet sich ein beinhartes Duell um Gold ab.
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Beide dominierten ihre Semifinal-Läufe, wobei speziell der OSV-Star im Finish nicht mehr voll durchzog. Dadurch verpasste er seinen am 9. Juni in Barcelona fixierten österreichischen Rekord um 5/100. „Im Finale geht es für mich nur um Gold,“, unterstrich Rogan abermals seine unmissverständlichen Ambitionen, „auch wenn sie für den zweiten und dritten Platz auch Medaillen hergeben“. Cseh sicherte sich in 1:58,33 Bahn vier für den Semifinal-Besten.

APA/EPA/Laszlo Beliczay
Laszlo Cseh mag keine Badehauben.
Nur der Litauer Vytautas Janusaitis präsentierte sich in einer ähnlichen Form wie das Duo, wurde aber wegen einer nicht regelkonformen Wende disqualifiziert. Rogan: „Ich wäre gerne in dem zweiten Semifinale geschwommen, das war bedeutend schneller. Ich brauche ein schnelles Rennen, um richtig schnell sein zu können.“ Am Mittwoch wird das der 28-Jährige bekommen. „Laszlo hatte am Ende viel Kraft, das wird ein cooles Rennen.“
Cseh mit Glatze
Cseh war wie immer mit einem Kahlkopf angetreten, der Rasierer wird immer vor Hauptwettkämpfen angesetzt. „Also einmal im Jahr“, erklärte der Lokalmatador. „Ich mag keine Badehauben, so fühle ich mich wohler.“ Rogan schätzt der 24-Jährige als seinen härtesten Konkurrenten über die kürzere Lagen-Strecke ein. Cseh: „Er will mich besiegen, das ist klar. Nur ich bin stärker als im Dezember bei der Kurzbahn-EM in Istanbul.“
Jukic als Zehnter out
Rogan wird also bei seinem erklärten Saisonziel so richtig herausgefordert sein, wie er es gerne mag. Für Vizeeuropameister Dinko Jukic bleiben als Herausforderung nur die 200 m Delfin und die 400 m Lagen. In 2:01,22 Minuten war er über 200 m Lagen um 32/100 langsamer als im Vorlauf, schied als Zehntbester aus. 33/100 fehlten zum Aufstieg. „Ich bin nicht so toll hineingekommen“, meinte der 21-Jährige leicht enttäuscht. „Ich wäre schon gerne ins Finale gekommen.“
Jukic sah aber auch Positives. „Ich gehöre über diese Strecke auch ohne Ganzkörperanzug zu den Top Ten Europas. Und meine Delfin waren wieder in Ordnung.“ Das freute den Wiener im Hinblick auf den am Mittwoch beginnenden Bewerb auf der langen Delfin-Strecke, auf den er sich nun konzentrieren kann und Medaillenchancen hat. 2008 in Eindhoven hatte er die 200 m Delfin für die 200 m Lagen geopfert, war da dann Vizeeuropameister geworden.
David Brandl kam im 200-m-Kraul-Finale in 1:51,39 Minuten nicht über den 16. und letzten Platz hinaus. Der 23-jährige Perger blieb dabei weit über seiner Vorlaufzeit (1:50,12). Wie über 400 m Kraul weit zurück war bereits im Vorlauf am Vormittag Dominik Koll. In 1:53,47 belegte der Linzer nur Rang 37. 2006, 2004 und 2008 hatte er über 200 m Kraul die EM-Plätze acht, neun und zehn belegt.
Koschischek scheitert knapp
Knapp ging es für Birgit Koschischek über 100 m Kraul her. Den Aufstieg verfehlte sie in 55,97 Sekunden um 11/100. „Ich hatte den österreichischen Rekord von 55,50 als Ziel“, äußerte sich die Wienerin leicht enttäuscht. Doch da sich eine der Aufgestiegenen streichen hatte lassen, erhielt Koschischek in einem „swim-off“ gegen die zeitgleich gewesene Nina Rangelowa noch eine Chance. Die Bulgarin war im Head-to-Head aber in 55,79 um 64/100 schneller.
Bei den restlichen OSV-Beiträgen lief es nicht nach Wunsch. Verena Klocker war nach Rang 44 bzw. 57,72 Sekunden über 100 m Kraul ratlos. „Die letzten 25 Meter war ich blau. Dabei war ich beim Einschwimmen so schnell.“ Für Sandra Swierczewska und Uschi Halbreiner wurden es über ihre Nebenstrecke 100 m Brust in 1:12,27 bzw. 1:14,12 nur die Ränge 34 bzw. 44. Swierczewska: „Ich wollte voll und kräftig schwimmen, aber es war kein richtiges Gleiten.“
Am Mittwoch geht es für Halbreiner über ihre Lieblingsstrecke 200 m Lagen, Lisa Zaiser gibt da schon ihren EM-Abschied. Für Jukic stehen die 200 m Delfin, für Rogan der Rücken-Sprint auf dem Programm. Hunor Mate versucht den über 100 m Brust verpassten Finaleinzug über die doppelte Distanz nachzuholen. Als Letzte des OSV-Teams steigt Nina Dittrich über 800 m Kraul in die EM ein, in diesem Bewerb tritt auch Jördis Steinegger an.
Kratochwil unter Schmerzen out
Wasserspringerin Veronika Kratochwil verpasste indes nach ihrem vortägigen Verzicht auf den EM-Teambewerb am Dienstag vom Ein-Meter-Brett als 15. das Finale der Top Zwölf um knapp 15 Punkte. Mit Rückenschmerzen absolvierte die 21-Jährige ihre fünf Sprünge, das Handicap war zu groß.
Der Wienerin bleibt die Hoffnung, bis zur Drei-Meter-Konkurrenz am Samstag die seit Freitag anhaltenden Muskelprobleme in den Griff zu bekommen. „Meine Bestleistung liegt bei 270 Punkten“, meinte Kratochwil angesichts ihres Scores von 227,70 Zählern. „Aber ich habe hier auch nicht das Brett gekannt, habe hier jeden meiner Sprünge vorher gerade mal einmal gemacht.“
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