Perfekter Einstand
Jetzt wissen auch die letzten Kaiserslautern-Fans, wer Erwin „Jimmy“ Hoffer ist. Zahnlos, aber mit viel Biss, stellte sich der ÖFB-Teamstürmer Freitagabend in seinem Pflichtspieldebüt für den deutschen Aufsteiger vor und erzielte als Joker in typischer Manier im Cupspiel gegen VfL Osnabrück in der Verlängerung die entscheidenden Tore zum Aufstieg.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
„Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen. Das war Pokal pur“, kommentierte Marco Kurz, Trainer des deutschen Bundesliga-Neulings 1. FC Kaiserslautern, den 3:2-Cup-Zittersieg nach Verlängerung beim Zweitligaaufsteiger VfL Osnabrück. Zu verdanken war der Sieg Napoli-Leihgabe Hoffer, der mit seinen Treffern in der 106. und 111. Minute die Partie für Kaiserslautern wendete.
Pokalschreck Osnabrück, der in der Saison 2009/10 erst im Cup-Viertelfinale an Schalke (0:1) scheiterte, hatten nur Sekunden zu einem erneuten Coup gefehlt. Bis in die Nachspielzeit führte Osnabrück durch ein Tor von Sebastian Tyrala (20.). Der Ex-Austrianer Mamadou Diabang konnte kurz vor Schluss die Chance auf das 2:0 für Osnabrück nicht nutzen, dann rettete Srdjan Lakic (93.) die Pfälzer in die Verlängerung.

GEPA/Witters/Uwe Speck
Erwin Hoffer stellt sich bei Trainer Marco Kurz mit zwei Treffern vor.
„Das ist Gold wert“
Eine Halbzeit lang ging beim „FCK“ vor 15.500 Zuschauern nicht viel, ein Schuss aufs gegnerische Tor war die einzige Ausbeute. „Wir waren in der ersten Halbzeit unerklärlich nervös, hatten eine unglaubliche Fehlerquote“, meinte Trainer Kurz. In der 74. Minute wurde Hoffer eingewechselt und schlug eine halbe Stunde später mit einem Doppelpack zu. Beim ersten Treffer verwertete Hoffer einen optimalen Pass in den Lauf, schoss den Ball aus schrägem Winkel Osnabrück-Torhüter Tino Berbig durch die Beine.
Beim 3:1 ließ er sich im Strafraum auch von drei Gegenspielern nicht bremsen, „wuselte“ sich bereits am Boden liegend auf allen Vieren durch die Abwehr und bewies seinen Torinstinkt, indem er schnell aufsprang und den Ball an Berbig vorbei ins Netz schoss (111.). „Es ist ein überragendes Gefühl, von der Bank zu kommen und zwei Tore zu schießen. Das ist Gold wert“, wird der ÖFB-Teamstürmer in der Zeitung „Die Rheinpfalz“ zitiert. „Ein perfekter Pflichtspieleinstand für seinen neuen Verein“, fand auch die dpa über Hoffers Vorstellung.
Hoffer gibt Selbstvertrauen
Dabei hatte Hoffer bisher keine leichte Zeit bei den Pfälzern, nach seiner verkorksten Saison bei Napoli musste er in Deutschland zunächst einen schmerzhaften Rückschlag wegstecken. Ende Juli verlor er bei einem Zusammenstoß im Testspiel gegen den deutschen Oberligisten Hauenstein (6:1) vier Zähne und spielt seitdem mit Zahnschutz. Seinen in Italien verlorenen Spielrhythmus konnte er durch die Verletzung auch nicht finden.
„Das wird noch ein bisschen dauern“, meinte Trainer Kurz damals dazu. Gegen Osnabrück demonstrierte Hoffer alte Stärken, die ihn auch bei Rapid zum Fan-Liebling werden ließen. Außerdem gab er den in der ersten Hälfte ohne Selbstvertrauen agierenden „Lauterern“, eine Woche vor Ligastart ein wichtiges Erfolgserlebnis. „Jetzt sind wir bereit für die Bundesliga“, fand Kaiserslautern-Vorstand Stefan Kuntz.
Maierhofer ausgewechselt, Korkmaz auf der Bank
Andere Österreicher hatten am Freitag weniger Grund zum Feiern: Stefan Maierhofer blieb bei seinem Duisburg-Debüt hingegen ohne Torerfolg. Der ehemalige Wolverhampton-Stürmer wurde beim 2:0-Erfolg seines neuen Clubs gegen den VfB Lübeck in der 62. Minute ausgewechselt. Eintracht Frankfurt kam ohne Ümit Korkmaz zu einem souveränen 4:0-Sieg gegen den Amateur-Club Wilhelmshaven.
Links: