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Auf Trage bespuckt und beschimpft

Rapid hat sich am Freitag offiziell für die Vorfälle rund um Aston-Villa-Stürmer Andreas Weimann entschuldigt. Der Österreicher mit Rapid-Vergangenheit musste am Donnerstag kurz nach seiner Einwechslung verletzt vom Feld transportiert werden. Dabei wurden er und auch die Sanitäter laut Rapid von Fans „bespuckt, angeschüttet und beschimpft“.

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Weimann wird vermutlich mehrere Wochen ausfallen. Bei Untersuchungen am Freitag erhärtete sich der Verdacht, dass der U21-Teamspieler zwei Bänderrisse im rechten Knöchel erlitten haben könnte. Die genaue Diagnose steht noch aus.

Verdacht auf Bänderriss

Weimann war in der 80. Minute eingewechselt worden, musste aber bereits wenige Minuten später nach einem Zweikampf mit Rapid-Flügelspieler Veli Kavlak verletzt ausgewechselt werden. „Ich gehe von einer mehrwöchigen Pause aus“, meinte Weimann am Freitag. „Das ist sehr bitter, denn ich war in letzter Zeit super drauf und hatte gute
Chancen auf Einsätze in der Premier League.“

Der verletzte Aston-Villa-Spieler Andreas Weimann mit Betreuern am Spielfeldrand

Reuters//Lisi Niesner

Weimann kurz vor dem Eklat

„Verstehe solche Leute nicht“

Unrühmlich war das Verhalten einiger Rapid-Fans, die Weimann, als dieser auf der Trage liegend vom Feld transportiert wurde, verhöhnten, bespuckten und mit Bier überschütteten. „Ich verstehe solche Leute nicht“, meinte Weimann zu den Anfeindungen bei seinem Abtransport. „Man schüttet keinen Spieler, der auf einer Trage liegt, mit Bier an. Da ist es egal, ob ich Ex-Rapidler bin oder nicht.“

Die Verantwortlichen in Hütteldorf entschuldigten sich am Freitag umgehend für die Vorfälle. „Der SK Rapid ist zutiefst enttäuscht über einige wenige Rapid-Fans, die mit ihrem Fehlverhalten dem Verein im öffentlichen Bild massiv geschadet haben“, erklärte der heimische Rekordmeister in einer Aussendung.

Unrühmliche Aktion

„Diese unrühmlichen, unfairen und inakzeptablen Aktionen einiger weniger Rapid-Fans wurden nicht nur in Österreich, sondern auch in England entsetzt registriert. Darum stellt der SK Rapid hier unmissverständlich fest: Kein Spieler oder Betreuer einer Gastmannschaft darf von unseren Fans beschüttet, bespuckt, diskriminiert oder gar verletzt werden. Auch wird der SK Rapid rigoros gegen das Werfen von Gegenständen auf das Spielfeld durchgreifen.“

Im Fall Andreas Weimann seien „diese Aktionen noch intensiver zu verurteilen, weil sich dieser Spieler, der aus dem Rapid-Nachwuchs stammt, immer zu unserem Verein bekannt hat. Er ist Rapid-Fan und hat sich im Vorfeld des Spiels einmal mehr zu ‚Grün-Weiß‘ bekannt“, so die Hütteldorfer in ihrer Mitteilung.

Villa-Kapitän legt sich mit Rapid-Fans an

Dass auch die Villa-Spieler ihre Nerven nicht immer im Zaum halten konnten, zeigte auch die Reaktion von Kapitän Nigel Reo-Coker. Der 26-jährige Spielmacher warf nach Schlusspfiff sein Leibchen in den Fansektor der mitgereisten Aston-Villa-Anhänger und verabschiedete sich daraufhin mit einem eindeutigen, abfälligen Handzeichen in Richtung der Osttribüne von den Hütteldorfer Fans.

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