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„Ein riesiger Schritt“

Nach dem Matchball gab es für Caroline Wozniacki in Peking kein Halten mehr: Noch auf dem Platz feierte die Dänin am Donnerstag kurz nach 21.00 Uhr Ortszeit den Sprung an die Spitze der Weltrangliste. „Die Nummer eins zu sein, war immer ein Traum für mich. Das ist ein riesiger Schritt“, jubelte Wozniacki nach dem 6:3 6:2 über Petra Kvitova.

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Dank ihres Achtelfinal-Sieges gegen die Tschechin zieht Wozniacki offiziell am Montag an der bisherigen Spitzenreiterin Serena Williams vorbei, die am 2. November 2009 den Platz an der Sonne zurückerobert hatte. Die US-Amerikanerin pausiert seit ihrem Wimbledon-Triumph wegen einer Fußverletzung. Möglicherweise kehrt Williams in der kommenden Woche in Linz in die WTA-Tour zurück.

Grand-Slam-Titel als nächstes großes Ziel

Die 20-jährige Wozniacki ist die 20. Spielerin an der Spitze seit Einführung der Computer-Weltrangliste vor 35 Jahren - und nach Jelena Jankovic und Dinara Safina die dritte in den vergangenen beiden Jahren, der das ohne einen Grand-Slam-Titel gelang. Dieser Makel haftete auch Kim Clijsters an, doch die Belgierin ist mittlerweile dreimalige US-Open-Siegerin. 2009 hatte sie Wozniacki im New Yorker Finale bezwungen.

Caroline Wozniacki (WTA-Spielerin)

Reuters/Mike Segar

Caroline Wozniacki ist die erste dänische Nummer eins der Welt.

Mit einem Grand-Slam-Titel würde sich noch „ein Traum erfüllen“, sagte Wozniacki in Peking. In Flushing Meadows hatte sie als top gesetzte Favoritin vor einem Monat mit ihrem Halbfinal-Aus die Chance verpasst, Serena Williams zu überholen. Durch den Viertelfinal-Einzug beim mit 4,5 Millionen Dollar dotierten WTA-Turnier in Peking gelang der entscheidende Schritt, zudem revanchierte sich Wozniacki an Kvitova für die Niederlage in Wimbledon. Am Freitag wartet in der Serbin Ana Ivanovic eine ehemalige Nummer eins im Viertelfinale.

Wettkampftyp

„Ich habe gar nicht so sehr an die Rangliste gedacht. Ich denke an das Match, das ich gerade spiele“, sagte Wozniacki. „Nach Wimbledon hatte ich eine schöne Pause, in der ich gut trainieren und in Form kommen konnte“, sagte die dänische Blondine, die am Samstag in Tokio bereits ihren fünften Turniersieg in diesem Jahr gefeiert hatte. „Ich habe zuletzt wirklich gut gespielt. Ich spiele gern Matches, ich mag den Wettkampf.“

Vater und Trainer Piotr war einst Fußball-Profi in Polen und Dänemark, Mutter Anna war polnische Volleyball-Nationalspielerin, Bruder Patrik ist ebenfalls Fußball-Profi in Dänemark. Die in Odense geborene Wozniacki ist glühender Fan des kriselnden FC Liverpool und mag dessen spanischen Stürmerstar Fernando Torres. Abseits des Sports vertieft sich Wozniacki gern in Harry-Potter-Bücher oder schaut Filme mit Johnny Depp.

Abgeschüttelt hat Wozniacki Negativschlagzeilen aus dem vorigen Herbst, als sie in Luxemburg kurz vor dem Matchgewinn gegen Lokalmatadorin Anne Kremer auf Anraten ihres Vaters aufgab. Gegen Vorwürfe der Manipulation wehrte sie sich standhaft unter Verweis auf eine Verletzung. Eine Fortsetzung des Matchs hätte den Start bei den abschließenden WTA Championships in Doha gefährdet.

4.500.000-$-WTA-Turnier in Peking

Semifinale:
Caroline Wozniacki (DEN/1) Schahar Peer (ISR/15) 7:5 6:2
Vera Swonarewa (RUS/2) Li Na (CHN/9) 6:3 6:3
Viertelfinal-Tableau:
Caroline Wozniacki (DEN/1) Ana Ivanovic (SRB) 7:6 (7/1) 6:4
Schahar Peer (ISR/15) Timea Bacsinszky (SUI) 7:6 (7/4) 6:4
Li Na (CHN/9) Anastasija Sevastova (LAT) 7:6 (8/6) 6:3
Vera Swonarewa (RUS/2) Francesca Schiavone (ITA/5) 6:0 6:2
Achtelfinal-Tableau:
Caroline Wozniacki (DEN/1) Petra Kvitova (CZE) 6:3 6:2
Ana Ivanovic (SRB) Jelena Dementjewa (RUS/7) 7:6 (7/2)7:6 (7/4)
Schahar Peer (ISR/15) Bojana Jovanovski (SRB) 6:1 6:2
Timea Bacsinszky (SUI) Jelena Wesnina (RUS) 6:2 6:3
Li Na (CHN/9) Angelique Kerber (GER) 6:2 6:0
Anastasija Sevastova (LAT) Nadja Petrowa (RUS/13) w.o.
Francesca Schiavone (ITA/5) Vera Duschewina (RUS) 4:6 6:3 6:1
Vera Swonarewa (RUS/2) Maria Kirilenko (RUS) 5:7 6:4 6:2

2.100.000-$-ATP-Turnier in Peking

Semifinale:
Novak Djokovic (SRB/1) John Isner (USA) 7:6 (7/1) 6:2
David Ferrer (ESP/8) Ivan Ljubicic (CRO) 6:4 4:6 6:4
Viertelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Gilles Simon (FRA) 6:3 6:2
John Isner (USA) Nikolaj Dawidenko (RUS/4) 7:6 (8/6) 6:3
David Ferrer (ESP/8) Robin Söderling (SWE/3) 6:2 6:4
Ivan Ljubicic (CRO) Andy Murray (GBR/2) 6:3 6:2
Achtelfinal-Tableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Mardy Fish (USA) w.o.
Gilles Simon (FRA) Michael Berrer (GER) 6:7 (6/8) 6:4 7:6 (7/4)
Nikolaj Dawidenko (RUS/4) Marin Cilic (CRO) 7:5 7:5
John Isner (USA) Philipp Kohlschreiber (GER) 7:6 (7/3) 3:6 6:3
David Ferrer (ESP/8) Lu Yen Hsun (TPE) 6:3 3:6 6:1
Robin Söderling (SWE/3) Nicolas Almagro (ESP) 7:5 4:6 6:3
Ivan Ljubicic (CRO) Alexander Dolgopolow (UKR) 6:3 7:6 (7/2)
Andy Murray (GBR/2) Albert Montanes (ESP) 7:5 6:3

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