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Unentschieden wohl zu wenig

Der Countdown für das EM-Qualifikationsspiel gegen Belgien hat für das Nationalteam am Sonntag begonnen. Nationaltrainer Dietmar Constantini stimmte seine Truppe mit einem Video von der Heimniederlage der Belgier gegen Deutschland (0:1) auf den Gegner ein, der bei nur drei Punkten aus drei Spielen hält und deswegen am Dienstag (20.45 Uhr, live in ORF1) in Brüssel unter Siegeszwang steht.

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Der Tiroler zeigte sich beim Auftritt der Belgier im September gegen Deutschland vor allem von den ersten 45 Minuten beeindruckt. „Da waren sie gleichwertig, ein paar Tage später haben sie in der Türkei geführt. Da sieht man, welche Qualität diese Mannschaft hat.“ Constantini geht davon aus, dass Daniel van Buyten und Co. von Beginn an großen Druck ausüben werden.

Nicht einschnüren lassen

„Sie werden vor uns sicher nicht so viel Respekt haben wie vor Deutschland. Sie werden überfallsartig beginnen und versuchen, uns hinten einzuschnüren“, vermutete der 55-Jährige, der vor allem vor den belgischen Offensivkräften Romelu Lukaku und Marouane Fellaini warnte. Allerdings sieht der Coach in der weiten Auswärtsreise der Belgier beim 2:0 am Freitag in Kasachstan ebenso einen möglichen Vorteil für die ÖFB-Auswahl wie in der Favoritenrolle der Dienstag-Gastgeber.

„Das ist ein Spiel, in dem uns die meisten nichts zutrauen. Da kann man nur überraschen“, betonte Constantini und gab zu, dass im Kampf um einen Platz unter den Top Zwei der Gruppe A selbst ein Unentschieden in Belgien zu wenig sein könnte. Auch deswegen werde man vor dem Gegner nicht in Ehrfurcht erstarren, versprach der Betreuer. „Wir haben aus unseren ersten beiden Spielen die erwarteten sechs Punkte gemacht. Die Mannschaft ist gut drauf, jetzt schauen wir, dass wir in Belgien nicht die Punkte abliefern, sondern holen.“

Maierhofer vorne gesetzt

Eine Abwehrschlacht sei von Österreich nicht zu erwarten. „Wir werden versuchen, dass wir unser Spiel machen. Wenn man auf einen Punkt spielt, hat man am Ende meistens keinen.“ Der Teamchef wird Stefan Maierhofer wieder an vorderster Front aufbieten - nicht nur aufgrund der Verletzung von Kapitän Marc Janko, sondern auch aufgrund der engagierten Darbietung des Ex-Rapidlers beim 3:0 gegen Aserbaidschan. „Technisch ist er vielleicht nicht der Überspieler, aber er ist ein Typ, der alle mitreißt“, so Constantini.

Stefan Maierhofer

ORF.at/Christian Öser

Stefan Maierhofer will auch in Belgien mit Einsatz und Kampfgeist überzeugen.

Ob Roland Linz wieder in die Rolle der hängenden Spitze schlüpfen wird, ließ der Teamchef offen, behauptete aber, die Leistung des Austrianers habe sowohl gegen Kasachstan als auch gegen Aserbaidschan „gepasst“. Dennoch könnte für Linz Zlatko Junuzovic als „Freigeist“ im Zentrum agieren, dahinter dürfte mit Julian Baumgartlinger ein zusätzlicher defensiver Mittelfeldspieler in die Mannschaft rücken.

Macht Arnautovic den Unterschied?

Aserbaidschan-Held Marko Arnautovic soll wieder über die Seiten für entscheidende Akzente sorgen. „Er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich in Belgien was pfeift. Mit dieser Einstellung müssen alle ins Spiel gehen“, forderte Constantini. Goalie Jürgen Macho musste ob des jüngsten Hypes um Arnautovic schmunzeln. „Wenn er sich so wie gegen Aserbaidschan in den Dienst der Mannschaft stellt, ist es in Ordnung. Und was er abseits macht, ist egal“, sagte der Schlussmann.

Auf den ÖFB-Keeper wartet in Brüssel wohl mehr Arbeit als in den Partien gegen Kasachstan und Aserbaidschan zusammen. „Ich gehe mit dem Ziel in das Spiel, eine Topleistung abzuliefern. Das Wichtigste für einen Tormann ist, dass er im entscheidenden Moment voll da ist“, sagte der Griechenland-Legionär.

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