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Zurück in Oberösterreich

Nicht einmal 24 Stunden nach der Trennung von Helmut Kraft hat der LASK am Donnerstag den neuen Trainer vorgestellt. Georg Zellhofer übernimmt mit sofortiger Wirkung das Schlusslicht der tipp3-Bundesliga. Über die Vertragsdauer wurden vorerst keine Angaben gemacht.

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LASK-Präsident Peter-Michael Reichel und Zellhofer kamen laut Presseaussendung bereits am Mittwoch „schnell überein“. Zellhofer leitete Donnerstagnachmittag das erste Training. Der 50-Jährige war zuletzt bis Ende Oktober in Bahrain als Coach des Olympiateams tätig gewesen. In Österreich hat Zellhofer bisher u. a. Pasching, Rapid, Austria, Ried und Altach trainiert. Als die Vorarlberger 2009 in die Erste Liga abstiegen, beendete Zellhofer sein Engagement.

Georg Zellhofer

AP/Hans Punz

Ab sofort zeigt Zellhofer dem LASK, wo es langgeht.

Zellhofer: „Freue mich sehr“

Zellhofer trifft beim LASK auf einige Bekannte und verspricht einen Aufschwung: „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe, mit Kotrainer Michael Baur und einigen Spielern habe ich bereits zusammengearbeitet, dass sollte sich positiv auswirken. Wir werden alles daransetzen, dass wir in den verbleibenden Spielen bis zur Winterpause punkten und mit einer guten Vorbereitung gerüstet in die Frühjahrsmeisterschaft gehen können.“

Für Zellhofer sprachen laut Reichel mehrere Eigenschaften: „Georg Zellhofer ist ein erfahrener Trainer, der zahlreichen Erfolge vorweisen kann. Wir gehen davon aus, dass er den LASK durch seine Erfahrung und durch sein akribisches Arbeiten wieder auf die Erfolgsspur zurück bringen wird.“

Kraft-Abschied als unvermeidliche Konsequenz

Der LASK reagierte mit der Verpflichtung von Zellhofer auf die sportliche Talfahrt in dieser Saison. Nach 14 Runden liegen die Oberösterreicher mit nur zwei Siegen und acht Punkten am Tabellenende und sind erster Abstiegskandidat. Am Dienstag kam auch das Aus im Cupachtelfinale mit einer 0:1-Heimniederlage gegen den Lokalrivalen SV Josko Ried.

„Ich glaube, der Präsident hat alles unternommen, um mich zu halten. Leider haben die Ergebnisse und die Leistung seine positive Haltung nicht rechtfertigen lassen“, sagte Ex-Trainer Kraft, dessen bis Sommer 2011 laufender Vertrag aufgelöst wurde. LASK-Präsident Peter-Michael Reichel stellte die Entlassung von Kraft als unvermeidliche Konsequenz der sportlichen Talfahrt dar.

„Wir mussten reagieren“

„Wir haben gehofft, dass wir noch gut in die Winterpause kommen. Aber nun mussten wir reagieren“, sagte Reichel am Mittwoch. „Wir hatten gestern (beim 0:1-Cupaus gegen Ried, Anm.) praktisch keine Torchance. Es läuft sportlich nicht rund, wir mussten irgendwo ansetzen. Und der Trainer ist da der Erste. Es tut uns leid, er hat im Frühjahr einen guten Job gemacht.“

Die an ihn gerichteten Rücktrittsforderungen zahlreicher Fans kommentierte Reichel so: „Ich habe mich daran gewöhnt, dass es Leute gibt, die wissen, wie man alles besser macht.“ Kraft hatte die Linzer erst im Februar 2010 als Nachfolger des Deutschen Matthias Hamann übernommen.

Porträt: Georg Zellhofer

Geboren: 25. August 1960 in Waidhofen an der Ybbs (NÖ)
Familienstand: verheiratet
Kinder: Alexander, Alina
Wohnort: Marchtrenk (OÖ)

Größte Erfolge: ÖFB-Cupsieg mit Austria Wien (2007); Aufstieg in die Red-Zac-Liga mit SV Pasching (2001); Meister der Red-Zac-Liga mit SV Pasching (2002); UEFA-Cup-Teilnahmen mit Austria Wien (2007/08) und SV Pasching (2003/04, 2004/05); Dritter bzw. Vierter der Bundesliga mit SV Pasching (2004, 2005); mit Pasching in sechs Saisonen von 2. OÖ-Landesliga in Bundesliga

Stationen als Trainer: SV Pasching (August 1996 - Juli 2003, Jänner 2004 - Jänner 2006, Saison 2009/10 als Berater bzw. Trainer); Rapid Wien (Jänner 2006 - August 2006); Austria Wien (Oktober 2006 - März 2008); SV Ried (Mai 2008 - Juli 2008); Altach (Jänner 2009 - Juni 2009); Olympiateam Bahrain (Juni 2010 - Oktober 2010)

Stationen als Spieler: Als Mittelfeldspieler war Zellhofer von 1977 bis 1992 für SC St. Peter/Au, FCU Amstetten, Vorwärts Steyr, VOEST Linz, Sturm Graz, LASK, SU Weißkirchen und Amateure Steyr (Spieler-Trainer) tätig. Für VOEST Linz und Sturm Graz bestritt Zellhofer zwischen 1980 und 1989 insgesamt 196 Spiele in der höchsten Spielklasse.

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