Themenüberblick

WM-Gold als nächstes Ziel

Thomas Morgensterns erfolgreiche Karriere ist nach dem erstmaligen Sieg der Vierschanzentournee um ein Kapitel reicher. Der 24-jährige Kärntner hielt dem Druck stand und holte für Österreich den dritten Erfolg in Serie. Vor 30.000 Fans in Bischofshofen konnte Morgenstern seinen Triumph in vollen Zügen genießen. Jetzt fehlt dem Kärntner in seiner Sammlung nur noch WM-Einzelgold.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

„Es ist alles wie in einem Film, es läuft noch einmal die Tournee schnell durch. Es ist absolut schön“, sagte ein sichtlich gerührter Morgenstern nach dem letzten Springen in Bischofshofen, wo er sich mit Rang zwei hinter dem Norweger Tom Hilde zum Tournee-Sieger krönte. „Die Gefühle kann man schwer beschreiben, es war ein unglaublicher Tag.“ Wie groß die Glücksgefühle über das Erreichte waren, stand dem Kärntner beim Abspielen der österreichischen Hymne ins Gesicht geschrieben.

Dem Druck standgehalten

„So etwas hab ich noch nie erlebt, wie heute am Siegespodest, es ist mir kalt über den Rücken gelaufen“, ließ Morgenstern die Siegerehrung vor 30.000 begeisterten Fans Revue passieren. Der Führende im Weltcup hatte dem Druck beeindruckend standgehalten. Weder Kampfansagen des Schweizers Simon Ammann noch Windkapriolen wie beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen konnten den 24-Jährigen diesmal stoppen.

Morgenstern jubelt über seinen Sieg

GEPA/Felix Roittner

Morgenstern genoss den Erfolg bei der Tournee in vollen Zügen.

„Ich bin froh, dass der Druck jetzt weg ist“, sagte Morgenstern, der mit Siegen in Oberstdorf und Innsbruck den Grundstein zum Tournee-Sieg legte. Jetzt, wo er auch dieses Ziel von seiner Liste streichen kann, wünschte er sich Zeit für sich selbst. „Man ist einfach sehr gerührt. Ich glaube, ich brauche Zeit für mich selbst, um das Ganze real werden zu lassen“, so der Kärntner.

Mit 24 alles erreicht

Morgenstern zeigte aber auch im Moment eines seiner größten Erfolge Demut: „Tournee-Sieger klingt wunderschön. Ich bin dankbar, dass ich auf das mit meinen 24 Jahren zurückblicken kann. Das ist nicht selbstverständlich.“ Seit seinem Weltcup-Debüt 2002 in Oberstdorf holte Morgenstern neben 20 Einzelsiegen den Weltcup-Gesamtsieg in der Saison 2007/2008, insgesamt dreimal Olympiagold, vier WM-Titel mit dem Team und zwei Mannschaftsgoldmedaillen bei Skiflug-Weltmeisterschaften.

Einzig Einzelgold bei einer Weltmeisterschaft fehlt dem 24-jährigen Überflieger bisher noch in seinem Lebenslauf. Mit dem Schwung des Tournee-Sieges im Gepäck will Morgenstern bei der kommenden Weltmeisterschaft im Februar in Oslo auch dieses Manko aus der Welt schaffen - vom zweiten Sieg im Gesamtweltcup ganz zu schweigen. „Ich werde versuchen, den Rest der Saison meinen Spaß zu haben. Ich werde ihn mitnehmen zu den nächsten Springen. Es fällt mir jetzt umso leichter, speziell für die WM“, so Morgenstern.

Morgenstern wird von seinem Trainer Alexander Pointner beglückwünscht

GEPA/Thomas Bachun

Zum dritten Mal in Serie steht ein Pointner-Schützling ganz oben.

Trainer überglücklich

Überglücklich war freilich auch der Erfolgstrainer Alexander Pointner. „Ich möchte dem Thomas gratulieren. Es war fantastisch“, freute sich der Chefcoach. Dass Morgenstern nach Wolfgang Loitzl und Andreas Kofler den dritten rot-weiß-roten Tournee-Sieg in Serie an Land zog, zauberte ein Strahlen auf Pointners Gesicht: „Es ist schon etwas Besseres, wenn man die Tournee drei Jahre hintereinander gewinnt mit drei Sportlern. Toll, wenn jeder etwas vom Kuchen abkriegt.“

Besonders die innere Ruhe von Morgenstern beeindruckte den Trainer. Sein Schützling hatte sich im ersten Durchgang von Bischofshofen auch von einer Verzögerung, als er trotz guter Bedingungen noch vom Balken geholt worden war, nicht aus der Ruhe bringen lassen. „Er hat sein Ding gemacht. Die Sachen, die er steuern konnte, hat er gesteuert“, so Pointner.

Links: