14. Weltcup-Sieg für Kostelic
Benjamin Raich hat zum Auftakt der Weltcup-Rennen auf dem Lauberhorn einen Podestplatz verpasst. Der 32-jährige Tiroler belegte am Freitag in der Super-Kombination aus Abfahrt und Slalom den fünften Platz. Der Sieg ging an den Kroaten Ivica Kostelic, der seine Führung im Gesamtweltcup ausbaute. Der Schweizer Carlo Janka wurde Zweiter, der Norweger Aksel Lund Svindal belegte Rang drei.
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„Ein fünfter Platz ist nicht unbedingt das Erhoffte, aber besser als nichts“, stufte Raich sein Ergebnis in der Superkombination ein. Einen Stockerlplatz hatte der Tiroler in der Abfahrt vergeben, in der er bereits 0,99 Sekunden Rückstand auf den nun dreifachen Saisonsieger und Große-Kugel-Anwärter hatte.
Zu viel Rückstand in der Abfahrt
Kostelic (Schnellster im Slalom) vor Janka, Svindal, dem Südtiroler Christof Innerhofer (Schnellster der Abfahrt), Raich und dem US-Amerikaner Bode Miller - prominente Namen standen am Ende ganz am Anfang der Ergebnisliste. Sehr zur Freude auch von Raich, der nicht müde wird, immer wieder die Wichtigkeit diese Bewerbs hervorzustreichen.

GEPA/Christopher Kelemen
Kostelic ließ im Slalom Janka (l.) und Svindal (r.) keine Chance.
„Wer gewinnen will, muss in beiden Disziplinen stark fahren. Die Kombi gehört aufgewertet, indem man sie forciert, so dass man sie als Disziplin sieht, die man auch trainieren muss“, meinte der Tiroler. Es sei schwierig gewesen, im Slalom noch viel aufzuholen (drittbeste Zeit/Anm.), meinte Raich, der nach den beiden Teilbewerben 1,62 Sekunden Rückstand hatte. „Den Großteil habe ich in der Abfahrt verloren, da ist sicher um einiges mehr drinnen gewesen.“
Keine Gedanken an Weltcup
Raich hatte nach starkem Beginn das Brüggli-S nicht optimal erwischt. Kostelic hingegen hatte bereits im Speed-Teilbewerb mit der fünftstärksten Zeit aufgezeigt. „Ich bin seit München auf einer guten Welle, auch vom Gefühl und der Konzentration her. Es geht mir sehr gut und ich fühle mich ohne Blockaden“, erzählte der Gewinner des Parallelevents in München sowie des Slaloms von Adelboden, der nun auch am Sonntag im Wengen-Torlauf Topfavorit ist.
Im Gesamtweltcup liegt Kostelic nach nun 16 Rennen 109 Punkte vor seinem ersten Verfolger Svindal, lässt sich davon aber nicht beeindrucken. „Ich habe Chancen wie alle anderen, Aksel kann auch gute Punkte in der Kombi holen. Ich glaube, es ist noch immer alles egal. Jetzt fahren wir einmal bis Ende Jänner, dann sehen wir mehr. Aber dann sind es trotzdem noch weitere zwei Monate“, meinte der Gewinner von nun 14. Weltcup-Rennen.
Baumann mit Glück
Mit Romed Baumann als 13. und Björn Sieber als 15. schafften es zwei weitere Österreicher in die Top 15. Joachim Puchner landete auf Rang 20, Philipp Schörghofer schied im Slalom aus. Der Salzburger Schörghofer hatte bei seinem ersten Wengen-Antreten große Probleme in der Abfahrt, der feuchte Schnee hatte die Bedingungen um einiges schneller gemacht als im Training, der Respekt war dem RTL-Spezialisten anzumerken. „Beim Hundsschopf bin ich gesprungen, das war im Training nicht so“, meinte er und möchte nun auch in der Superkombi in Chamonix an den Start gehen.
Baumann hatte in der Abfahrt Pech und zugleich Glück, denn nach der Minsch-Kante vermied er einen Sturz nur knapp. „Da bin ich richtig nahe ans Netz gekommen. Das war eine gescheite Schrecksekunde. Ich wollte mir heute selbst ein Geburtstagsgeschenk machen. Das war es wohl, weil ich das gestanden bin“, sagte der nun 25-Jährige, der sich über einen guten Slalom (fünftbeste Zeit) freute: „Es war ein Kostelic-Lauf und brutal schwer“, meinte Baumann und sprach die Kurssetzung von Ante Kostelic (Ivicas Vater) an.
Zusätzliche Trainingseinheit
Mehrere Athleten nützten die Kombi-Abfahrt, um noch einen Trainingslauf für die Spezialabfahrt hinzulegen. Darunter von den Österreichern auch Mario Scheiber (ließ ein Tor aus), Klaus Kröll und Georg Streitberger, der erkältete Michael Walchhofer verzichtete hingegen. Wie der Schweizer Didier Cuche (disqualifiziert wegen Spätstarts) vermieden die meisten Spezialisten aber, einen Einfluss auf die Startliste des Slaloms zu nehmen und verhinderten mit verschiedensten Brems- oder Kurvenmanövern, klassiert zu sein bzw. in den Top 30 zu landen.
Denn die Regel besagt, dass alle, die nach der Abfahrt hinter den Top 30 gelandet sind, auch im Slalom in der bereinigten Startliste hinten nachfahren müssen und nicht aufrücken. So eröffnete der 30. der Abfahrt, Baumann, den Slalom vor Sieber. Der Schweizer Daniel Albrecht bestritt seine erste Abfahrt nach dem Sturz in Kitzbühel vor zwei Jahren, wurde aber bei der Anfahrt auf ein Tor abgetragen und gab auf.
Super-Kombination in Wengen
1. |
Ivica Kostelic |
CRO |
2:40,44 |
2. |
Carlo Janka |
SUI |
2:41,02 |
3. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
2:41,78 |
4. |
Christof Innerhofer |
ITA |
2:41,97 |
5. |
Benjamin Raich |
AUT |
2:42,06 |
6. |
Bode Miller |
USA |
2:42,12 |
7. |
Adrien Theaux |
FRA |
2:42,13 |
8. |
Kjetil Jansrud |
NOR |
2:42,29 |
9. |
Ted Ligety |
USA |
2:42,43 |
10. |
Ondrej Bank |
CZE |
2:42,70 |
11. |
Peter Fill |
ITA |
2:43,04 |
12. |
Beat Feuz |
SUI |
2:43,18 |
13. |
Romed Baumann |
AUT |
2:43,20 |
14. |
Silvan Zurbriggen |
SUI |
2:43,33 |
15. |
Björn Sieber |
AUT |
2:43,36 |
16. |
Sandro Viletta |
SUI |
2:43,74 |
17. |
Andreas Romar |
FIN |
2:44,12 |
18. |
Siegmar Klotz |
ITA |
2:44,36 |
19. |
Matteo Marsaglia |
ITA |
2:44,61 |
20. |
Joachim Puchner |
AUT |
2:44,69 |
21. |
Stefan Thanei |
ITA |
2:44,95 |
22. |
Paolo Pangrazzi |
ITA |
2:45,21 |
23. |
Ryan Semple |
CAN |
2:45,26 |
24. |
Tim Jitloff |
USA |
2:46,84 |
25. |
Thomas Mermillod Blondin |
FRA |
2:47,60 |
26. |
Tin Siroki |
CRO |
2:50,93 |
27. |
Maciej Bydlinski |
POL |
2:51,03 |
28. |
Dustin Cook |
CAN |
2:51,81 |
29. |
Martin Vrablik |
CZE |
2:52,05 |
30. |
Frederik Van Buynder |
BEL |
2:53,75 |
Kombi-Abfahrt: |
1. |
Christof Innerhofer |
ITA |
1:46,69 |
2. |
Carlo Janka |
SUI |
1:46,79 |
3. |
Beat Feuz |
SUI |
1:46,97 |
4. |
Adrien Theaux |
FRA |
1:47,22 |
5. |
Ivica Kostelic |
CRO |
1:47,65 |
6. |
Bode Miller |
USA |
1:47,84 |
7. |
Stefan Keppler |
GER |
1:47,92 |
8. |
Johan Clarey |
FRA |
1:48,11 |
9. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
1:48,14 |
10. |
Peter Fill |
ITA |
1:48,16 |
11. |
Georg Streitberger |
AUT |
1:48,22 |
17. |
Benjamin Raich |
AUT |
1:48,64 |
19. |
Joachim Puchner |
AUT |
1:48,74 |
29. |
Björn Sieber |
AUT |
1:49,40 |
30. |
Romed Baumann |
AUT |
1:49,63 |
36. |
Philipp Schörghofer |
AUT |
1:50,57 |
37. |
Klaus Kröll |
AUT |
1:50,70 |
Kombi-Slalom: |
1. |
Ivica Kostelic |
CRO |
52,79 |
2. |
Ted Ligety |
USA |
53,36 |
3. |
Benjamin Raich |
AUT |
53,42 |
4. |
Kjetil Jansrud |
NOR |
53,45 |
5. |
Romed Baumann |
AUT |
53,57 |
6. |
Aksel Lund Svindal |
NOR |
53,64 |
7. |
Björn Sieber |
AUT |
53,96 |
8. |
Carlo Janka |
SUI |
54,23 |
9. |
Bode Miller |
USA |
54,28 |
10. |
Ondrej Bank |
CZE |
54,40 |
15. |
Christof Innerhofer |
ITA |
55,28 |
22. |
Joachim Pucher |
AUT |
55,95 |
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