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Walchhofer weiß, wie es geht

Die Abfahrt auf dem Lauberhorn war in den letzten Jahren kein gutes Pflaster für Österreichs Herren: Seit 2005 warten Michael Walchhofer & Co. auf einen Sieg bei dem Klassiker in Wengen, der letzte Podestplatz gelang im Jahr 2006.

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Walchhofer war vor sechs Jahren der letzte österreichische Abfahrtssieger im Berner Oberland, im Jahr darauf schaffte er es als Zweiter noch einmal auf das Stockerl. Der Salzburger, der sich zuletzt mit Erkältungssymptomen herumschlug, am Freitag aber bereits wieder eine deutliche Besserung verspürte, sieht sich am Samstag (12.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) nicht unter Erfolgsdruck. „Ich habe schon ein paar gute Resultate und brauche keinem Ergebnis mehr hinterherfahren“, so der 35-jährige locker.

Hausherren streben Triple an

Die Schweizer wollen nach den Erfolgen von Didier Defago (2009) und Carlo Janka (2010) ein Triple schaffen und schicken dafür allen voran Didier Cuche ins Rennen. Er hat in Wengen schon viele Trainingsbestzeiten (2007, 2009, 2010, 2011) zu Buche stehen, auf den ersten Sieg auf dem Lauberhorn wartet er aber noch.

Mit zweiten Plätzen hat er bereits 2007 und 2008 Bekanntschaft gemacht, als er jeweils vom US-Amerikaner Bode Miller geschlagen worden war. „Es wird sicher ein sehr interessantes Rennen, das Niveau wird sehr hoch sein, für’s Gewinnen braucht es einfach alles. Es ist kein Wunschkonzert, warten wir es ab“, sagte der 36-Jährige.

Kein Vergleich zum Vorjahr

Vor zwei Jahren war Georg Streitberger als 18. bester ÖSV-Läufer, im Vorjahr wurde diese Ehre dem neuntplatzierten Klaus Kröll zuteil. Die jüngste Wengen-Abfuhr war einer der bittersten Momente in der Krisensaison, die Vorzeichen heuer sind jedoch um einiges besser. Die ÖSV-Herren haben in bisher drei Saisonrennen zwei Siege durch Walchhofer (Lake Louise und Bormio) eingefahren und mit Mario Scheiber in Kanada und Romed Baumann in Gröden zwei zweite Plätze verbucht. Mit Klaus Kröll (Vierter und Sechster) und Georg Streitberger (Fünfter) schafften es zwei weitere Athleten in die Top Fünf.

In den zwei Trainingsläufen hatte Walchhofer allerdings deutlichen Rückstand auf die jeweils Schnellsten Christof Innerhofer und Cuche, er meinte deshalb, „noch einiges tun zu müssen, um halbwegs vorne mitfahren“ zu können. Trainingsbestzeiten zählen aber nur bedingt und bringen einen nicht unbedingt in eine angenehmere Lage. „Wenn du eine perfekte Fahrt runtergebracht hast, musst du die auch erst wieder zusammenbringen. Beide Situationen haben was für sich, meine Situation lässt natürlich auch hoffen. Als Sportler bist du aber sowieso immer der Meinung, dass du es hinbekommst.“

Auch mannschaftlich gut aufgestellt

Im wiedererstarkten österreichischen Abfahrtsteam hängt nicht mehr alles von ein, zwei Fahrern ab - ein nicht unwichtiger Faktor für die Ausgangsposition. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder auslässt“, sagte etwa Walchhofer. Das sah Klaus Kröll, der 2007 als Sechster sein bisher bestes Wengen-Ergebnis erreichte, ähnlich: „In Bormio sind der ‚Scheibsl‘ und ich ausgefallen und es ist nicht großartig aufgefallen. Da können ein, zwei patzen, und es gibt trotzdem andere, die um den Sieg mitfahren können.“

ÖSV-Team für die Lauberhorn-Abfahrt:

Mario Scheiber, Michael Walchhofer, Klaus Kröll, Hans Grugger, Romed Baumann, Georg Streitberger, Joachim Puchner

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