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Prominente Opfer der Streif

Die Streif in Kitzbühel gilt als die vielleicht schwierigste Abfahrt im Weltcup, auf der immer wieder auch schwere Stürze passiert sind. Am Donnerstag erlitt Hans Grugger nach einem Sturz schwere Kopfverletzungen, vor zwei Jahren war der Schweizer Daniel Albrecht folgenschwer gestürzt. Ein Überblick über die schwersten Streif-Unfälle seit 1987.

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23. Jänner 1987: Der Kanadier Todd Brooker kommt bei der Einfahrt zum Zielhang schwer zu Sturz. Der Kitz-Sieger von 1983 erleidet eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch, Gesichtsverletzungen und eine Knieverletzung und beendet am Saisonende seine Karriere.

14. Jänner 1989: Brookers Landsmann Brian Stemmle zieht sich bei der Steilhangausfahrt lebensgefährliche Verletzungen, u. a. eine Beckenzertrümmerung, zu und liegt tagelang in Innsbruck auf der Intensivstation. Stemmle klagt und gewinnt gegen den Skiclub, kehrt Jahre später sogar wieder auf die Streif zurück. 1999 muss er jedoch nach einem weiteren Kitz-Sturz seine Karriere beenden.

9. Jänner 1991: Dem US-Amerikaner Bill Hudson wird der als Mausefalle bezeichnete Streckenabschnitt zum Verhängnis. Nach einem schweren Sturz wird er mit dem Hubschrauber abtransportiert, er erleidet einen Schulterblattbruch, eine Fraktur des vierten Brustwirbelkörpers, einen Speichenbruch links sowie Lungenverletzungen.

14. Jänner 1995: Der Italiener Pietro Vitalini verschneidet auf der Hausbergkante, wird über das Sicherheitsnetz geschleudert und stürzt weit den Hang hinunter. Dank hoher Schneelage bleibt Vitalini wie durch ein Wunder unverletzt und wird in der zweiten Abfahrt Fünfter.

10. Jänner 1996: Im Training stürzen mehrere Läufer schwer, darunter die Österreicher Andreas Schifferer und Josef Strobl sowie der Norweger Lasse Kjus. Schifferer erleidet beim Sturz nach dem Zielsprung ein Schädel-Hirn-Trauma und liegt drei Tage im Koma.

23. Jänner 1998: Der Österreicher Roland Assinger prallt in der zweiten Sprintabfahrt gegen eine Streckenbegrenzung und muss verletzt ins Krankenhaus geflogen werden. Seine Karriere ist zu Ende.

21. Jänner 1999: Der Österreicher Patrick Ortlieb erleidet bei einem Sturz auf der Hausbergkante u. a. einen Trümmerbruch im rechten Oberschenkel. Die Karriere des Olympiasiegers von 1992 ist damit zu Ende.

20. Jänner 2005: Der Österreicher Thomas Graggaber erleidet bei einem Trainingssturz Serienrippenbrüche sowie schwere Verletzungen an Schulter und Lunge. Auch er beendet seine Laufbahn.

16. Jänner 2008: Andreas Buder zieht sich bei einem Trainingssturz auf der Streif u. a. einen Bruch des rechten Schienbeinkopfes zu und muss sechs Monate pausieren. Der Niederösterreicher erholte sich davon nie mehr und beendet vor kurzem seine Karriere.

19. Jänner 2008: An seinem 30. Geburtstag stürzt der US-Amerikaner Scott Macartney beim umstrittenen Zielsprung schwer. Macartney wird wegen eines Schädel-Hirn-Traumas in künstliches Koma versetzt. Erst im Dezember 2008 gibt er in der Abfahrt in Lake Louise sein Comeback, ist aber mittlerweile zurückgetreten.

22. Jänner 2009: Der Schweizer Daniel Albrecht prallt im Training nach einem Zielsprung über rund 70 Meter mit dem Rücken auf die pickelharte Piste. Albrecht erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Lungenquetschung und liegt drei Wochen im künstlichen Koma. Erst 22 Monate später kehrt der Schweizer beim Riesentorlauf in Beaver Creek (5. Dezember 2010) in den Weltcup zurück.

20. Jänner 2011: Hans Grugger verliert im Training beim Mausefalle-Sprung in der Luft die Kontrolle, schlägt bei der Landung mit dem Kopf auf und verliert sofort das Bewusstsein. Der Salzburger erleidet schwere Kopfverletzungen.

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