Osborne-Paradis und Streitberger verletzt
Vier Verletzte an drei Tagen: Eine Woche nach dem schweren Unfall von Hans Grugger in Kitzbühel ist am Wochenende auch die Abfahrt in Chamonix nicht von schweren Stürzen verschont geblieben. Am härtesten traf es am Samstag den Kanadier Manuel Osborne-Paradis. Auch der Österreicher Georg Streitberger zog sich eine Knieverletzung zu.
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Osborne-Paradis wurde an derselben Stelle wie Mario Scheiber im Donnerstag-Training ausgehoben, landete nach einem wilden Flug mit dem Rücken hart auf die Piste und wurde einige Meter weit in die Sicherheitsnetze geschleudert. Der 26-Jährige, der per Hubschrauber abtransportiert wurde, erlitt einen Bruch des linken Schienbeinkopfes. Außerdem teilte der kanadische Skiverband am Samstagabend mit, dass sich Osborne-Paradis auch mehrere Rippen gebrochen habe. Für ihn ist die WM-Saison damit vorzeitig zu Ende.

GEPA/Andreas Reichart
Osborne-Paradis wurde nach seinem Sturz mit dem Helikopter abtransportiert.
„Es ist verflixt“, sagte ÖSV-Routinier Michael Walchhofer, „es sind die negativen Ereignisse, weshalb so eine Serie zustande kommt.“ „Dort an dieser Stelle sind zwei ziemlich ausgeprägte Wellen. Osborne hat sich ein bisschen hinten hineingelegt und dann geht es sehr schnell“, meinte Walchhofer, der den Sturz vom Ziel aus beobachtet hatte.
Streitberger muss um WM-Teilnahme bangen
Sein Teamkollege Streitberger war zuvor ungefähr zur Hälfte der Strecke von einer Bodenwelle ausgehoben worden und prallte hart auf der eisigen Piste auf. Der Salzburger fuhr zwar nach dem Sturz selbst ins Tal, zog sich aber eine Verletzung im linken Knie zu. Streitberger flog nach dem Rennen zurück in die Heimat, wo eine MRI-Untersuchung in Radstadt genauen Aufschluss über die Schwere der Blessur geben soll. Erst danach wird feststehen, ob der 29-Jährige an der WM ab 7. Februar in Garmisch-Partenkirchen teilnehmen kann.
Neben Scheiber (Schlüsselbeinbruch) wurde auch der Kanadier Ryan Semple (Bänderverletzung im Knie) ein Opfer der „Autobahn“ in der Nähe des Mont Blanc.
Kostelic fordert Untersuchung
Auch die Topfahrer tun sich schwer damit, den jüngsten Sturzreigen beiseitezuschieben. „Es ist Wahnsinn. Es ist eigentlich keine sonderlich anspruchsvolle Strecke, aber diese Passage kann man leicht unterschätzen“, sagte etwa Ivica Kostelic über Streitbergers Sturz. Der Kroate forderte eine Untersuchung, an welchen Stellen Stürze besonders häufig vorkommen. „Die Organisatoren sollten an diesen Punkten arbeiten, zum Beispiel Sprünge leichter machen.“
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