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Gesamtführung weiter ausgebaut

Im 20. Einzelbewerb dieser Saison hat Thomas Morgenstern am Mittwoch zum 15. Mal den Sprung auf das Stockerl geschafft. Der 24-Jährige musste sich in Klingenthal nur um 0,6 Zähler dem immer stärker werdenden Polen Kamil Stoch geschlagen geben und wurde Zweiter. Rang drei ging an den Schweizer Simon Ammann, der nun im Gesamtweltcup sechs Springen vor dem Ende 441 Punkte hinter Morgenstern liegt.

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„Es ist ja kein Geheimnis, dass ich die Schanze in Klingenthal bisher nicht ins Herz schließen konnte. Diesmal ist mir hier aber ein guter Wettkampf gelungen, und ich bin auch mit meinen Sprüngen zufrieden. Je nachdem, wie man es sehen möchte, hatte ich Pech oder Glück, auf jeden Fall haben am Ende nur 0,6 Punkte auf den Sieg gefehlt. Jetzt bin ich mit dem Kopf schon beim Skifliegen. Ich freue mich schon auf Oberstdorf und hoffe, dass ich dort wieder eine gute Vorstellung abliefern kann“, sagte Morgenstern.

Thomas Morgenstern (Österreich), Kamil Stoch (Polen) und Simon Ammann (Schweiz)

AP/Jens Meyer

Morgenstern und Ammann freuen sich mit Polens Shootingstar Stoch.

Aufholjagd von Kofler und Schlierenzauer

Für die ÖSV-Adler endete der Bewerb nach einem durch wechselnden Wind beeinträchtigten ersten Durchgang versöhnlich, denn Andreas Kofler und Gregor Schlierenzauer verbesserten sich im zweiten Durchgang vom achten bzw. 17. Rang auf die Plätze vier und fünf. Vor allem Schlierenzauer, der sich im ersten Durchgang im Auslauf sehr geärgert hatte, überzeugte im Finale mit der Höchstweite von 140 Metern.

Kofler zog nach dem Springen jedenfalls eine positive Bilanz: „Nach meinen gesundheitlichen Problemen bin ich mit der Steigerung im Wettkampf hoch zufrieden. Ich bin froh, dass ich die Situation positiv gemeistert habe. In letzter Zeit tue ich mir beim Springen eher schwer, da bringt ein guter Wettkampf wieder wichtiges Selbstvertrauen. Ich werde den Ruhetag morgen gut nützen und dann hoffentlich für Oberstdorf wieder voll fit sein.“

Wechselbad der Gefühle für Uhrmann

Für den Halbzeitführenden Michael Uhrmann gab es indes die gegenteilige Entwicklung und ein Wechselbad der Gefühle. Der Deutsche segelte im ersten Durchgang bei sehr guten Windbedingungen zum neuen Schanzenrekord von 146,5 m und hatte einen großen Vorsprung für die Entscheidung. Dort fiel Uhrmann jedoch vor heimischem Publikum mit einem völlig verpatzten Sprung auf 115 m noch auf den 13. Platz zurück.

„Ein Schanzenrekord in Klingenthal ist natürlich etwas Besonderes. Ich hatte auch zuletzt schon ein paar gute Sprünge, aber das übertrifft natürlich alles“, erklärte Uhrmann, der aber natürlich unter dem Strich über sein Abschneiden enttäuscht war: „Es ist schon ziemlich dumm, wenn man so eine Chance hat und dann bei 115 Metern landet. Aber Jammern hilft jetzt auch nicht mehr.“

Im ersten Durchgang hatte sich die Jury nach dem Uhrmann-Rekord für eine Verkürzung um zwei Luken entschieden, was weit kürzere Sprünge zur Folge hatte, da auch der Aufwind nachließ. Davon betroffen waren auch Manuel Fettner und Martin Koch, die allerdings im Endklassement mit den Plätzen elf und 14 den Schaden noch in Grenzen halten konnten. Einzig Wolfgang Loitzl hatte als 35. den zweiten Durchgang verpasst.

Stoch mit 0,33 Meter Vorsprung

Stoch durfte hingegen nach seinem Premierensieg vor heimischem Publikum in Zakopane über seinen zweiten Weltcup-Sieg jubeln, der allerdings denkbar knapp ausfiel. Am Ende hatte der 23-Jährige lediglich 0,33 Meter Vorsprung auf Morgenstern. Auch Ammann fehlte mit 1,1 Zählern Rückstand auf den Polen weniger als ein Meter zum Sieg.

Der nächste Bewerb geht am Samstag zum Abschluss der Team-Tour in Oberstdorf in Szene. In der Zwischenwertung nach drei von fünf Bewerben führt Österreich im Kampf um den 100.000-Euro-Siegerscheck mit 2.152,2 Punkten fast 100 Punkte vor Polen (2.056,2) und vor Deutschland (2.031,2). Der Sieger steht am Sonntag nach den Bewerben in Oberstdorf (Einzel am Samstag und Team am Sonntag) fest.

Weltcup-Skifliegen in Planica

Endstand nach einem Durchgang:
1. Kamil Stoch POL 215,5 217,3
2. Robert Kranjec SLO 224,5 215,0
3. Adam Malysz POL 216,0 203,6
4. Gregor Schlierenzauer AUT 205,5 201,4
5. Anders Bardal NOR 204,5 198,9
6. Severin Freund GER 206,0 197,8
7. Thomas Morgenstern AUT 201,0 190,8
8. Wolfgang Loitzl AUT 201,0 187,8
9. Johan Remen Evensen NOR 195,5 187,7
10. Martin Koch AUT 193,0 182,7
11. Emmanuel Chedal FRA 194,5 180,7
12. Björn Einar Romören NOR 192,0 180,4
13. Jan Matura CZE 190,0 178,1
14. Manuel Fettner AUT 198,5 178,0
15. Daiki Ito JPN 194,5 172,6
16. Simon Ammann SUI 183,0 170,6
17. Peter Prevc SLO 181,5 162,9
18. Pawel Karelin RUS 174,5 159,5
19. Roman Koudelka CZE 169,5 157,7
20. Tom Hilde NOR 172,0 157,0
21. Jurij Tepes SLO 159,5 145,4
22. Ole Marius Ingvaldsen NOR 152,5 140,3
23. Andreas Kofler AUT 163,5 138,0
24. Jernej Damjan SLO 150,5 137,4
25. Michael Neumayer GER 147,0 121,1
26. Anssi Koivuranta FIN 141,0 120,9
27. Stefan Hula POL 134,0 112,1
28. Anders Jacobsen NOR 128,0 106,7
29. Matti Hautamäki FIN 119,0 101,7
30. Denis Kornilow RUS 134,0 93,3

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