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Tödlicher Autounfall am 4. Februar 2001

Die Nachricht hatte die gesamte Sportwelt schockiert und war auch mitten in die alpine Ski-WM in St. Anton hereingeplatzt: Vor zehn Jahren verunglückte bei der Heimreise vom Skisprung-Weltcup in Willingen der ÖSV-Cheftrainer Alois Lipburger am späten Abend des 4. Februar 2001 bei einem Autounfall nahe Füssen tödlich.

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Mit ihm im Auto waren Fahrer Martin Höllwarth und Andreas Widhölzl, damals Leistungsträger der Nationalmannschaft. Das Auto der drei Österreicher kam nach einem Überholmanöver auf glatter Fahrbahn in einer Kurve von der Fahrbahn ab, überschlug sich und prallte gegen einen Baum. Der 44-jährige Vorarlberger, enger Freund auch von Toni Innauer, erlag noch am Unfallort seinen schweren Kopfverletzungen.

Der heutige Cheftrainer der ÖSV-Skispringer, Alexander Pointner, war damals Assistent des Verunglückten, mit dem ihn auch eine Freundschaft verband. „Er ist immer irgendwie da. Speziell natürlich in Willingen. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich mich verabschiedet habe, als er mit dem Auto weggefahren ist. Es war jede Minute schön mit dem Liss. Das vergisst man auch nicht“, erinnert sich Pointner im Gespräch mit der APA.

Pointner lobt Wegbegleiter

Mit Lipburger hatte Pointner einen langjährigen Wegbegleiter verloren. „Der Liss hat meine ganze Trainerkarriere begleitet und auch davor meine sportliche. Er war schon im C-Kader mein Trainer. Es hat zwei Wegbegleiter gegeben in meiner Karriere - zuerst den Liss, dann Toni Innauer. Ich habe auch das Glück gehabt, einmal im Dreierteam mit ihnen zu arbeiten.“

Pointner habe auch abseits der Schanzen viel von Lipburger lernen dürfen. „Ich kenne ganz wenige Menschen, die so viele ehrliche Freunde gehabt haben wie er. Mit solchen Menschen ist man nicht nur gerne zusammen, man versucht sich auch etwas abzuschauen. Es geht nicht immer nur um Sekunden und Meter, sondern auch um andere Dinge.“

Nie wieder mit dem Privatauto

Nach Willingen ist man danach nie wieder mit einem Privatauto gereist. Die Fahrten der Sportler selbst am Steuer, oft sogar noch am Abend nach dem Bewerb, haben völlig aufgehört. „Dieses Jetten von einem Ort zum nächsten gleich nach dem Wettkampf war sicherlich ausschlaggebend dafür, dass man Gefahr läuft, gerade im Straßenverkehr. Die erste Konsequenz war, dass wir nie mehr nach Willingen gefahren sind - zuerst sind wir geflogen, danach haben wir einen normalen Bus gemietet“, blickt Pointner zurück.

Nun sind Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Gregor Schlierenzauer und Co. schon die vierte Saison mit dem mittlerweile berühmten Luxus-Tourbus mit der Aufschrift „Die Adler kommen“ unterwegs. Der angemietete Bus wird hauptsächlich für Pop- und Rockgruppen bei deren Europa-Touren eingesetzt. Diese komfortable Reisemöglichkeit ist jedenfalls eine späte Folge des tragischen Unfalls von Lipburger.

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