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„Sympathisch und schön“

Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer haben bei der nordischen WM in Oslo auf dem Holmenkollen groß abgeräumt. Beide sind nach den insgesamt vier Sprungbewerben Triple-Weltmeister, Morgenstern hatte in der internen Wertung mit einem zusätzlichen Vizeweltmeistertitel von der Großschanze die Nase vorne.

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Die WM in Norwegen wird für das Erfolgsduo aber nicht nur wegen der gewonnenen Medaillen unvergesslich bleiben, auch das Rundherum war außergewöhnlich. „Der schönste Eindruck waren die Menschen. Im Stadion, bei der Siegerehrung, es ist etwas ganz Besonderes. Das werde ich wahrscheinlich nie mehr bei Weltmeisterschaften oder einem Großereignis erleben“, schwärmte Morgenstern von der fantastischen Atmosphäre im „Mekka“ des nordischen Sports.

„Vor 100.000 Leuten eine Medaille umgehängt zu kriegen, das ist nicht alltäglich. Das schätze ich sehr.“ Noch mehr habe es ihm gefallen, dass „alle eine Gaudi haben, alle feuern jeden an, ob Einheimischer oder Ausländer. Das macht es irrsinnig sympathisch und schön“, so der 24-jährige Kärntner.

Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer

GEPA/Andreas Reichart

Morgenstern und Schlierenzauer hatten in Oslo viel Grund zur Freude

Spielerisch zum WM-Titel

Auch Morgenstern war froh, Teil des Ganzen zu sein. „Es ist schön, wenn man ihnen die Stimmung mit einer guten Leistung und Emotionen versüßen kann.“ Sportlich gesehen konstatierte er bei sich hochwertige Sprünge. „Es hat mir getaugt, alles fühlt sich spielerisch an wie bei der Tournee.“ Auch sein 140,5-m-Satz vom Samstag war für ihn ein Sprung zum Genießen, samt Telemark bei dieser großen Weite.

Der Gesamterfolg des Teams mit dem „WM-Slam“ - Siege in allen vier Bewerben - bedeute ihm sehr viel, so der mittlerweile siebenfache Weltmeister. „Ich bin stolz, in diesem Team zu sein. Es ist schön, gerade in Oslo so gute Sprünge zu bieten. Die WM war wirklich fantastisch, danke für diese Atmosphäre.“

„Mehr als ein Traum“

Auch Schlierenzauer war von der Stimmung auf dem Holmenkollen begeistert und freute sich über seine drei Goldmedaillen. „Das ist mehr als ein Traum“, sagte der 21-Jährige und war stolz auf sich selbst. „Ich habe schon sehr viel erreicht in meiner jungen Karriere und einen verdammt guten Job gemacht in kürzester Zeit. Aber eigentlich zählen nicht die Medaillen, sondern der Weg dorthin und die Emotionen, die man erleben darf.“ Der Tiroler weiß, dass das alles nicht selbstverständlich ist. „Da gehören viele Leute im Hintergrund dazu“, betonte Schlierenzauer.

Nun will er trotz des Kräfteverschleißes im Vorfeld seine aktuelle Form ausnützen. „Ich bin nach wie vor erfolgshungrig“, sagte er im Hinblick auf die restliche Saison und die kommenden Winter. Seine Rolle als Startspringer war am Samstag nicht einfach, betonte der Großschanzen-Champion. „Die Anspannung war groß, denn bei diesen Bedingungen hätte auch etwas danebengehen können. Aber ich war sehr fokussiert, und zum Glück ist unten auch noch etwas Aufwind gekommen.“

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