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Von Koch bis Komarek

Wer sich als Österreicher nach Schweden in die Nähe des Polarkreises verirrt, hat meist Abenteuer im Sinn - oder ist Eishockeyspieler. Lulea, am nördlichen Ende des Bottnischen Meerbusens gelegen, ist seit einigen Jahren eine beliebte Anlaufstelle für österreichische Talente, die sich im Ausland weiterentwickeln wollen.

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Lulea Hockeyförening ist, neben der nördlichsten technischen Universität Skandinaviens, nicht nur der Stolz der Stadt, sondern auch für seine Jugend- und Nachwuchsarbeit über die Grenzen Schwedens hinaus bekannt. Zahlreiche aktuelle NHL-Stars wie Mattias Öhlund von den Tampa Bay Lightning oder Linus Omark, Jungstar bei den Edmonton Oilers, trugen in ihrer Jugend das Trikot von Lulea Hockey.

Beliebte Station für Rot-Weiß-Rot

Auch Österreich hinterließ in der 45.000-Einwohner-Stadt seine Spuren. Aktuell ist Konstantin Komarek der rot-weiß-rote Glanzpunkt bei Lulea. Der 18-Jährige wechselte 2008 von Wien in den Norden und schaffte es heuer in die Kampfmannschaft. Komarek ist aber nicht der erste Österreicher, der bei Lulea unter Vertrag steht. 2004 wechselte Thomas Koch, Siegestorschütze im diesjährigen Finale der Erste Bank Eishockey Liga für Salzburg, vom KAC in den hohen Norden.

Der Klagenfurter spielte bis 2006 beim schwedischen Meister von 1996. Mit Thomas Raffl unterschrieb 2009 ein weiterer Kärntner, diesmal aus Villach, bei Lulea und versuchte zwei Jahre lang, in der schwedischen Eliteserie Fuß zu fassen. Ein Kurzgastspiel an der Mündung des Lule-Flusses gab auch der langjährige Nationalteamkapitän Dieter Kalt während des Play-offs 2009.

Dass österreichische Spieler gerade bei Lulea immer wieder ihre Chance bekommen, liegt vor allem an Lars Bergström, dem aktuellen Sportdirektor des Clubs. Der 54-Jährige, der den Verein als Trainer 1996 zum Titel führte, ist auch hierzulande kein Unbekannter. Immerhin führte „Osten“, wie der Coach in Lulea genannt wird, den KAC zu zwei Meistertiteln und betreute bei der B-WM 2008 und bei der A-WM 2009 das österreichische Nationalteam – mit wechselndem Erfolg.

Karl Huber, ORF.at

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